T-70

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T-70

leichter Panzer T-70 im Panzermuseum Kubinka, Russland

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 2
Länge 4,29 m
Breite 2,42 m[1]
Höhe 2,04 m[1]
Masse 9,2 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 45 mm (max.)
Hauptbewaffnung 1 × 45-mm-Kanone M 38
Sekundärbewaffnung 1 koaxiales DT-Maschinengewehr 7,62 × 54 mm R
Beweglichkeit
Antrieb GAS-203 Ottomotor
140 PS (103 kW)
Federung Drehstabfederung
Geschwindigkeit 45 km/h[1]
Leistung/Gewicht 15,2 PS (11 kW)/t[1]
Reichweite 350 km[1]

Der T-70 war ein leichter sowjetischer Panzer des Zweiten Weltkrieges.

Der T-70 wurde von Chefkonstrukteur Nikolai Alexandrowitsch Astrow im Gorkier Automobilwerk unter der Prototypbezeichnung GAS-70 als Nachfolger des T-60 entwickelt.

Hauptkriterium war, die Beweglichkeit den Fähigkeiten des T-34 anzugleichen. Zwar wurden Geschwindigkeit, Panzerung und Feuerkraft gegenüber dem T-60 verbessert, spezifische Schwächen wurden jedoch nicht behoben: Durch die Zwei-Mann-Besatzung blieben Operationen in größeren Verbänden schwierig zu koordinieren. Außerdem musste der einzelne „Tankist“ im Turm die Aufgaben von drei Personen (Ladeschütze, Kommandant und Richtschütze) übernehmen.

Der als Nachfolger vorgesehene T-80 sollte durch seine veränderte Turmkonstruktion (Drei-Mann-Besatzung – ein Fahrer und zwei Mann im Turm) dieses Defizit beseitigen, wurde aber nur in etwa 80 Exemplaren gefertigt. Die Produktion wurde zugunsten der SU-76-Selbstfahrlafette eingestellt, die auf den gleichen Komponenten basierte, aber mehr Feuerkraft zur Verfügung stellte. Für die Aufgaben der leichten Panzer wurden Fahrzeuge aus dem Lend-Lease-Act verwendet.

Nach einer kleinen Vorserie begann die Serienproduktion des T-70 im März 1942 und endete im Oktober 1943. Es wurden 8226 Stück gefertigt.

Wegen der Lautstärke der beiden Motoren war er bei den Besatzungen der Roten Armee eher unbeliebt.

Die deutsche Wehrmacht und Ordnungspolizei setzten erbeutete T-70 unter der Bezeichnung „T-70(r)“ ein.[2] Die meisten erbeuteten T-70 wurden von Sicherungseinheiten der Wehrmacht und der Ordnungspolizei zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Einzelne T-70 wurden auch direkt nach der Erbeutung von Infanteriedivisionen und Panzereinheiten an der Front eingesetzt. Um zu verhindern, dass die nun auf deutscher Seite eingesetzten T-70 von eigenen bzw. verbündeten Truppen angegriffen wurden, erfolgte eine Kennzeichnung mit übergroßen Balkenkreuzen.

Der T-70 war ein leichter Panzer, der etwa dem deutschen Pz.Kpfw. III Ausf. H – bis auf die taktischen Mängel der Zwei-Mann-Besatzung – ebenbürtig war. Er war mit einer modifizierten 45-mm-Kanone und einem koaxialen 7,62-mm-MG bewaffnet. Seit Frühjahr 1942 stand eine Unterkaliberpanzergranate zur Verfügung, die in 500 m Entfernung 50 mm Panzerstahl durchschlagen konnte.[3]

Die Panzerung war zwischen 45 mm (Bugplatte in einem Winkel von 60°) und 10(15[1]) mm stark.[3]

Der T-70 hat ein drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk mit 5 Lauf- und 3 Stützrollen auf jeder Seite. Die Antriebsräder befinden sich am Bug und die leiträder am Heck des Panzers. Der Turm sitzt außermittig links auf der Wanne und ist mit einer nichtschwenkbaren Beobachtungskuppel versehen.[1]

Angetrieben wurde der Panzer von einem GAS-203-Aggregat, das aus zwei längsgekoppelten GAS-202 bestand und auf der rechten Fahrzeugseite eingebaut war.[3]

Technische Daten[1]
T-70 T-70M
Bewaffnung
Hauptwaffe 1 × 45-mm-Kanone L46 20-K
Sekundärwaffen 1 × 7,62-mm-MG Degtjarjow DT, 1 × 7,62-mm-MP PPSch-41
Kampfsatz 90 45-mm-Granaten 70 45-mm-Granaten
15 Magazine mit 945 7,62×54-mm-R-Patronen, 3 Magazine mit 213 7,62×22-mm-Patronen, 10 F-1-Handgranaten
Panzerung[3]
Wanne 35 (45[1]) mm obere Bugplatte / Neigung 60°
45 mm untere Bugplatte / 30°
15 mm Wannenseite / 90°
15 mm Heck oben / 68°
25 mm Heck unten / 44°
10 mm Wannendach / 0°
15 mm Boden vorn / 81°
10 mm Boden / 0°
6 mm Boden hinten / 0°
Turm
50 mm Kanonenblende / gewölbt
35 mm Turmstirnwand
35 mm Turmseite / 23°
35 mm Heck / 26°
10 mm Decke / 0°
weitere Angaben
Gewicht 9,2 t 9,8 t
Motor GAS-203 (2 × 6-Zylinder-Ottomotor GAS-202), 140 PS GAS-203, 170 PS
Kraftstoffverbrauch (Straße) 122 l/100 km 176 l/100 km
Kraftstoffvorrat 440 l
Leistungsgewicht 15,2 PS/t 17,3 PS/t
Fahrbereich (Straße) 360 km 250 km
Höchstgeschwindigkeit (Straße / Gelände) 45 km/h / 20–25 km/h
Kettenbreite 260 mm 300 mm
Bodendruck 0,67 kg/cm²
Bodenfreiheit 30 cm
Watfähigkeit 90 cm

Vom T-70 wurden im Produktionszeitraum 1942–1943 8226[3] Serienpanzer und 5 Prototypen hergestellt, davon 6838 sowie die Prototypen im Gorkier Automobilwerk, im Werk Nr. 37 (Sawod No. 37) in Swerdlowsk 10 und im Werk Nr. 38 (Sawod No. 38) in Kirow 1378.

  • Chris Bishop (Hrsg.): Waffen des zweiten Weltkriegs: eine Enzyklopädie. über 1500 Waffensysteme: Handfeuerwaffen, Flugzeuge, Artillerie, Kriegsschiffe, U-Boote. Dt. Erstausg. Auflage. Bechtermünz, Augsburg 2000, ISBN 3-8289-5385-9 (Originaltitel: The Encyclopedia of weapons of World War II: the comprehensive guide to over 1,500 weapons systems, including tanks, small arms, warplanes, artillery, ships, and submarines. 1998. Übersetzt von Neumann & Nürnberger).
  • A. W. Karpenko: Sowjetisch-Russische Panzer. 1905–2003. Hrsg.: Rudi Meier. Elbe-Dnjepr, Klitzschen 2004, ISBN 3-933395-44-5, S. 210–211 (491 S., russisch: Обозрение отечественной бронетанковой техники (1905–1995 гг.). Übersetzt von Rudi Meier).
  • А. Г. Солянкин, М. В. Павлов, И. В. Павлов, И. Г. Желтов: Советские малые и лёгкие танки 1941–1945 гг. Издательство „Цейхгауз“, Moskau 2006, ISBN 5-94038-113-8 (russisch, [2] – übers.: A. G. Soljankin, M. W. Pawlow, I. W. Pawlow, I. G. Scheltow: Die sowjetischen kleinen und leichten Panzer 1941–1945. Edition Zeughaus).
  • М. Н. Свирин: Броневой щит Сталина. История советского танка 1937–1943. Eksmo, Moskau 2007, ISBN 5-699-16243-7 (russisch, übers.: M. N. Swirin: Der gepanzerte Schild Stalins. Die Geschichte des sowjetischen Panzers 1937–1943).
  • Alexander Lüdeke: Beutepanzer der Wehrmacht – Großbritannien, Italien, Sowjetunion und USA 1939–45. In: Typenkompass. Motorbuch, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-613-03359-7.
Commons: T-70 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i A. W. Karpenko: Sowjetisch-Russische Panzer. 1905–2003. Hrsg.: Rudi Meier. Elbe-Dnjepr, Klitzschen 2004, ISBN 3-933395-44-5, S. 210–211 (491 S., russisch: Обозрение отечественной бронетанковой техники (1905–1995 гг.). Übersetzt von Rudi Meier).
  2. Lüdeke: Beutepanzer der Wehrmacht, 2011, S. 53.
  3. a b c d e А. Г. Солянкин, М. В. Павлов, И. В. Павлов, И. Г. Желтов: Советские малые и лёгкие танки 1941-1945 гг. Издательство „Цейхгауз“, Moskau 2006, ISBN 5-94038-113-8 (russisch, [1] – A. G. Soljankin et al.: Die sowjetischen kleinen und leichten Panzer 1941–1945. Edition Zeughaus).