Steindorf am Ossiacher See

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Steindorf am Ossiacher See
Wappen Österreichkarte
Wappen von Steindorf am Ossiacher See
Steindorf am Ossiacher See (Österreich)
Steindorf am Ossiacher See (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Feldkirchen
Kfz-Kennzeichen: FE
Hauptort: Bodensdorf
Fläche: 29,60 km²
Koordinaten: 46° 42′ N, 14° 0′ OKoordinaten: 46° 41′ 54″ N, 14° 0′ 22″ O
Höhe: 510 m ü. A.
Einwohner: 3.850 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 130 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 9551, 9552
Vorwahlen: 0 42 43
Gemeindekennziffer: 2 10 09
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
10.-Oktober-Straße 1
9551 Bodensdorf
Website: www.steindorf.gv.at
Politik
Bürgermeister: Georg Kavalar (LKAVE)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(23 Mitglieder)
9
5
4
4
1
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Steindorf am Ossiacher See im Bezirk Feldkirchen
Lage der Gemeinde Steindorf am Ossiacher See im Bezirk Feldkirchen (anklickbare Karte)AlbeckFeldkirchenGlaneggGnesauHimmelbergOssiachReichenauSankt UrbanSteindorf am Ossiacher SeeSteuerbergKärnten
Lage der Gemeinde Steindorf am Ossiacher See im Bezirk Feldkirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Blick auf Bodensdorf und den Ossiacher See
Gemeindeamt in Bodensdorf
Neue Pfarrkirche zum Heiligen Josef in Bodensdorf

Steindorf am Ossiacher See ist eine Gemeinde mit 3850 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Feldkirchen in Kärnten in Österreich.

Die Gemeinde liegt am nördlichen Ufer des Ossiacher Sees, etwa 8 Kilometer von Feldkirchen entfernt. Das Gemeindegebiet reicht den Ossiachberg hangaufwärts bis zum Kamm der Gerlitzen.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist in die Katastralgemeinden Ossiachberg, Steindorf, Stiegl und Tiffen gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (Einwohnerzahlen Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Apetig (49)
  • Bichl (17)
  • Bodensdorf (1152)
  • Burg (39)
  • Burgrad (8)
  • Golk (10)
  • Langacker (29)
  • Nadling (195)
  • Ossiachberg (53)
  • Pfaffendorf (120)
  • Regin (17)
  • Sonnberg (45)
  • Sankt Urban (39)
  • Steindorf am Ossiacher See (485)
  • Stiegl (321)
  • Tiffen (182)
  • Tratten (112)
  • Tscherneitsch (17)
  • Tschöran (500)
  • Unterberg (381)
  • Winkl Ossiachberg (79)

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Arriach Himmelberg
Treffen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Feldkirchen
Villach Ossiach

Der Bereich von Tiffen war schon um 500 v. Chr. von den Kelten besiedelt. Aus der Römerzeit stammen zwei Jupiter-Votivaltäre, die heute in Schloss Lang in Feldkirchen eingemauert sind. Tiffen wurde zwischen 1050 und 1065 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortschaft Steindorf 1263 als „Steyndorf“. Die Kirche in Steindorf wurde 1401 erbaut und später im gotischen Stil umgebaut.

Der Bau der Kronprinz Rudolf-Bahn (heute Ossiachersee-Traverse der Südbahn) 1865 bedeutete den Beginn des Fremdenverkehrs am Ossiacher See, der die traditionelle landwirtschaftliche Struktur des Gebiets im Lauf des 20. Jahrhunderts völlig veränderte.

Die Gemeinde Steindorf hatte sich 1850 konstituiert, von dem sehr ausgedehnten Gemeindegebiet wurde im Jahr 1894 die Ortsgemeinde Glanhofen mit vier Katastralgemeinden abgetrennt und in Ossiach umbenannt. Der Gemeindename von Steindorf erhielt 1986 die Ergänzung „am Ossiacher See“.

Laut Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Steindorf 3.583 Einwohner, davon sind 95,6 % österreichische, 1,5 % deutsche und 1,0 % bosnische Staatsbürger. 61,9 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen, 28,9 % zur evangelischen und 0,8 % zur orthodoxen Kirche, 0,5 % sind islamischen Glaubens. 5,4 % sind konfessionslos.[2]

Günther Domenig, 'Steinhaus', Steindorf/Österreich
Urbanibrunnen in Sankt Urban

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Steindorf am Ossiacher See

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde hat durch ihre Lage längs des Ossiacher Sees und ihren Anteil am Skigebiet Gerlitzen Sommer- und Wintertourismus, der den Hauptwirtschaftszweig bildet. Bei Bodensdorf gibt es einen kleinen Klettergarten.

Wirtschaftssektoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[3][4][5]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[6] 2011 2001 2021[6] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 42 71 92 70 69 75
Produktion 41 37 34 183 98 140
Dienstleistung 245 203 159 768 620 580

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

  • Eisenbahn: Längs des Sees führt ein Zweig der Rudolfsbahn zwischen St. Veit und Villach, der im Personenverkehr Schnellbahnverbindungen anbietet[7] und für den Güterverkehr eine wichtige Abkürzung ist.
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Ossiacher Straße B94 von Feldkirchen im Osten nach Villach im Südwesten.

Der Gemeinderat von Steindorf hat 23 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[8]

Gemeinderatswahl 2021
 %
40
30
20
10
0
35,7 %
( 19,27 %p)
21,7 %
(−0,3 %p)
18,1 %
(−5,5 %p)
17,6 %
(−11,13 %p)
7 %
(−2,23 %p)


Das blaue Schildgrund des Steindorfer Wappens, das der Gemeinde am 10. Juni 1977 verliehen wurde, nimmt Bezug auf die Lage am drittgrößten Kärntner See, der goldene Dreiberg auf die erste Silbe des Wortes Steindorf anspielt. Der goldene Wels ist eine Parallele zu den drei Forellen der gegenüber liegenden Gemeinde Ossiach; dieser Fisch kommt im östlichen Teil des Sees häufiger vor.

Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:

„In blauem Schild über goldenem Dreiberg ein goldener Wels (Waller).“[11]

Die Fahne ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Josef Reiner (1863–1931, geboren in Steindorf), deutsch-böhmischer Kunstmaler
  • Switbert Lobisser (1878–1943, geboren in Tiffen), Maler und Graphiker
  • Jörg Freunschlag (1942–2024, geboren in Bodensdorf), ehemaliger Kärntner Landtagspräsident
  • Lilian Faschinger (* 1950 in Tschöran), Schriftstellerin und literarische Übersetzerin

Mit Steindorf verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Gustav Renker (1889–1967), Journalist und Schriftsteller, wuchs in Bodensdorf auf
  • Alfred Mitterer: Steindorf am Ossiacher See. Chronik einer Gemeinde. Verlag Joh. Heyn, Klagenfurt 1997, ISBN 3-85366-849-6.
Commons: Steindorf am Ossiacher See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Statistik Austria, Volkszählung, Demografische Daten. 15. Mai 2001, abgerufen am 3. März 2019.
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Steindorf am Ossiacher See, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Steindorf am Ossiacher See, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Steindorf am Ossiacher See, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  6. a b STATcube. Statistik Austria, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  7. Fahrplan. ÖBB, abgerufen am 25. Oktober 2023.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Steindorf am Ossiacher See. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 24. April 2021.
  9. Wahlergebnis Bürgermeisterstichwahl 2015 in Steindorf am Ossiacher See. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 24. April 2021.
  10. Wahlergebnis Bürgermeisterwahl 2021 in Steindorf am Ossiacher See. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 24. April 2021.
  11. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 270