Spechtshausen
Spechtshausen Stadt Tharandt
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Koordinaten: | 50° 59′ N, 13° 31′ O |
Höhe: | 386 m |
Eingemeindung: | 1950 |
Eingemeindet nach: | Fördergersdorf |
Postleitzahl: | 01737 |
Vorwahl: | 035203 |
Lage der Gemarkung „Hartha mit Spechtshausen“ in Tharandt
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Spechtshausen ist ein Ortsteil der Ortschaft Kurort Hartha in der sächsischen Stadt Tharandt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spechtshausen liegt nördlich des Tharandter Waldes. Als Ortsteil Kurort Harthas hat der Ort keine eigene Fläche.[1] Nordöstlich des Dorfes entspringt der Scheibenbach.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An Spechtshausen grenzen:[2]
Pohrsdorf | ||
Grillenburg | Fördergersdorf | |
Kurort Hartha |
Gemarkung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spechtshausen liegt auf einem Teil der Gemarkung Hartha mit Spechtshausen sowie auf Teilen der Gemarkungen Grillenburg und Fördergersdorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Spechtshausen war ein Einzelgut im Amt Grillenburg-Tharandt in der späteren Flur Hartha mit Spechtshausen und geht auf die Ansiedlung des kursächsischen Fußknechtes Georg Specht 1568 als Förster im Tharandter Wald zurück.[3] Daher ist der Ortsname abgeleitet von Spechts Haus, um das ab etwa 1575 der Ort entstand. Als Spechts Haus an der Waldeck wird es 1588 erstmals erwähnt. Seit 1829 gab es die Gemeinde Hartha mit Spechtshausen[4]. Ab 1855 bestand mit Hartha ein Gemeindeverband. 1856 gehörte Spechtshausen zum Gerichtsamt Tharandt, davor zum gleichnamigen Amt. 1875 wurde Spechtshausen Teil der Amtshauptmannschaft Dresden. Als sich 1926 Hartha mit Spechtshausen und Hintergersdorf zu einem Ort vereinigten, wurde auch Spechtshausen Ortsteil der Gemeinde.[5] 1933 wurde Hartha-Hintergersdorf zu Kurort Hartha umbenannt. Ab 1950 gehörte Spechtshausen zu Fördergersdorf und war als Ortsteil ab 1952 Teil des neugebildeten Kreises Freital (später Landkreis). 1973 erfolgten die Eingemeindung nach Kurort Hartha und die staatliche Anerkennung als Erholungsort. Ab 1994 Teil des Weißeritzkreises ist Spechtshausen seit 1999 Ortsteil der Stadt Tharandt.[5] 2008 ging Spechtshausen in den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge über. Im Dezember 2010 erfolgte die erneute staatliche Anerkennung als Erholungsort, was bis 2023 Bestand hatte.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Preußenschanze von 1762 aus dem Siebenjährigen Krieg am Hartheberg
- Forstamt von 1764 (heute: Forstbezirk) am Mühlweg
- Forstvermessungsdenkmal von 1740 am Forstamt (ursprünglich am hohen Buchenweg zwischen Tharandt und Kurort Hartha)
- Gedenkstein für 100 Jahre Omnibuslinie Tharandt – Kurort Hartha – Spechtshausen von 2012 am ehem. Gasthof
- Kugelpechstein am Geologischen Freilichtmuseum (Rundweg Mohorn-Kurort Hartha/Tharandt)
- Landschaftsschutzgebiet Tharandter Wald – schönster Wald Sachsens, der u. a. einen Geopark von nationaler Bedeutung darstellt
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Oertel (* 27. März 1856 Großdölzig, † 23. Juli 1916 Spechtshausen) – Reichstagsabgeordneter, konservativer Politiker, Chefredakteur der Deutschen Tageszeitung in Leipzig; verbrachte seine Sommerfrische auf dem Turmhof in Kurort Hartha und zuletzt in Spechtshausen; Grabmal auf dem Friedhof in Fördergersdorf
- Walter Flemming (* 15. Juni 1890 Spechtshausen, † 3. April 1947 Speziallager Nr. 1 Mühlberg) – Jurist, 1930–45 Oberbürgermeister in Glauchau, starb in sowjetischer Gefangenschaft; Gedenkhinweis am Forstamt Spechtshausen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurt Osk. Lehm: Aus Vergangenheit und Gegenwart der bei Tharandt gelegenen Orte Hartha, Grillenburg, Fördergersdorf, Hintergersdorf, Spechtshausen und Porsdorf, Selbstverlag des Verfassers 1904
- Bürgermeister Müller / Hartha (Hrsg.): Prospekt für den Kurort Hartha mit Spechtshausen, Hartha 1924
- Edith Wagner: Ortschronik Kurort Hartha, Gemeinde Kurort Hartha (Hrsg.) 1953
- Zwischen Tharandter Wald, Freital und dem Lockwitztal (= Werte unserer Heimat. Band 21). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1973, S. 16ff.
- Kulturbund der DDR, Ortsgruppe Tharandt (Hrsg.): Der Tharandter Wald, Forststadt Tharandt, Beiträge zur Heimatgeschichte, Heft 7, Tharandt 1982
- André Kaiser: 75 Jahre Kurort Hartha, in: Rund um den Tharandter Wald – Amtsblatt der Stadt Tharandt, Ausgabe November 2008
- André Kaiser: 140 Jahre Erholungsort – die Entwicklung des Erholungswesens in Kurort Hartha, in: Rund um den Tharandter Wald – Amtsblatt der Stadt Tharandt, Ausgabe August 2009
- Verkehrs- und Verschönerungsverein Tharandter Wald (Hrsg.): Kurort Hartha und Umgebung, Geiger-Verlag, Horb 2012, ISBN 978-3-86595-493-0
- André Kaiser: Auszug aus der Chronik von Spechtshausen, in: Rund um den Tharandter Wald - Amtsblatt der Stadt Tharandt, Ausgabe November 2016
- Harald Weber: Vom Biertrinken im Tharandter Wald – Kurort Hartha und seine Ortsteile. SEW-Verlag, Dresden 2022, ISBN 978-3-936203-45-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Stadt Tharandt ( vom 21. Juli 2010 im Internet Archive)
- ↑ maps.google.com
- ↑ Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 10052, Amt Grillenburg und Bestand 10036, Finanzarchiv
- ↑ Erb, Zins, Qüttung, Buch. Der Gemeinde Hartha mit Spechtshausen 1829. im Ortsarchiv Kurort Hartha
- ↑ a b Spechtshausen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen