Sächsischer Förderpreis für Demokratie

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Logo des Sächsischen Förderpreises für Demokratie

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie ist ein für Initiativen vergebener Förderpreis, die gegen rechte Gewalt, für Menschenrechte und die Förderung einer demokratischen Zivilgesellschaft eintreten.

Die Initiatoren des Preises sind die Amadeu Antonio Stiftung, die Freudenberg Stiftung und die Sebastian-Cobler-Stiftung.

Mit dem Sächsischen Förderpreis werden Praxisbeispiele prämiert, die helfen den Rechtsextremismus speziell in Sachsen zu bekämpfen. Bewerben können sich Vereine, Netzwerke gegen Extremismus und Rassismus, Jugendinitiativen, Kirchengemeinden, Schulen, Schülerclubs, Bürgerinitiativen, Unternehmen, Betriebe und Kommunen. Der Förderpreis wird seit 2007 vergeben. Eine Jury aus Vertretern der auslobenden Stiftungen, Wissenschaft, Politik, Medien und Kunst vergibt zwei Hauptpreise, dotiert mit je 5000 Euro sowie acht Anerkennungspreise (je 1000 Euro). Im Jahr 2014 kam ein Kommunenpreis (3000 Euro) hinzu.

Prämiert werden Initiativen, die die demokratische und tolerante Alltagskultur stärken, sich offensiv mit Themen wie Menschenrechte und Minderheitenschutz auseinandersetzen, Opfer extremistischer und rassistischer Gewalt unterstützen, die Zusammenarbeit mit Schulen, Kommunen, Polizei, lokalen Unternehmen und Kirchengemeinden unterstützen oder in Unternehmen für das Entstehen eines Betriebsklimas eintreten, das Rassismus und Diskriminierung ächtet.

Im Jahr 2010 lehnte das Projekt AKuBiZ, das in der Neonazi-Hochburg Sächsische Schweiz antirassistische Arbeit betreibt, den Preis ab. Begründet wurde dies mit der Voraussetzung, dass die Preisträger eine Erklärung gegen Extremismus unterzeichnen sollten. Das AKuBiZ wäre verpflichtet worden, seine Bündnispartner vor einer Zusammenarbeit zu überprüfen, was das Projekt mit einem Vergleich auf die Methoden der DDR-Staatssicherheit zurückwies und statt der jetzigen Erklärung eine Verpflichtung für humanistische und den Menschenrechten verpflichtende Ideale forderte.

Der Vorfall führte dazu, dass der Sächsische Förderpreis im kommenden Jahr unabhängig vom Sächsischen Staatsministerium ausgelobt wurde. Seit 2011 müssen Bewerber für den Sächsischen Förderpreis für Demokratie keinerlei Demokratieerklärung unterzeichnen. Der Freistaat Sachsen verleiht gemeinsam mit der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank seitdem einen eigenen Preis, den Sächsischen Bürgerpreis.[1]

Plakat zur Ausschreibung des Sächsischen Förderpreises für Demokratie 2012

Einzelnachweise

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  1. Mut gegen Rechte Gewalt Artikel: Bürgerpreis ohne Bürger
  2. Aktuelles. Sebastian-Cobler-Stiftung, abgerufen am 16. November 2020.
  3. Grußwort zum Demokratie-Förderpreis 2020. Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, 10. November 2020, abgerufen am 16. November 2020.