Rottenegg (Geisenfeld)
Rottenegg Stadt Geisenfeld
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Koordinaten: | 48° 39′ N, 11° 40′ O |
Einwohner: | 458 (2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 85290 |
Vorwahl: | 08452 |
Rottenegg, vom Burgberg gesehen
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Rottenegg ist eine ehemalige Gemeinde in der Hallertau. Seit 1978 ist das Pfarrdorf ein Ortsteil der Stadt Geisenfeld im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, (Bayern).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rottenegg befindet sich im Donau-Isar-Hügelland. Das Dorf liegt auf 428 m über NHN, 5,7 km südöstlich des Stadtkerns von Geisenfeld und erstreckt sich 1,1 km in nordwestlich-südöstlicher Richtung. München befindet sich 70 km südlich des Ortes.
Zur ehemaligen Gemeinde und heutigen Ortschaft Rottenegg gehören die Weiler Hornlohe, Moosmühle und Brunn.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am Ort, welcher ursprünglich Schermbach hieß, war von 1169 bis 1279 das Geschlecht der Grafen von Rotteneck ansässig, Abkömmlinge[2] der Herrn von Abensberg.[3] Um 1220 errichtete Graf Meinhard von Rotteneck, ein Enkel von Gebhard I. von Abensberg, auf dem so genannten Hofberg die Feste Mainburg und legte somit u. a. den Grundstein für die Errichtung der Stadt Mainburg.[3] Der letzte Abkömmling des Geschlechts, Bischof Graf Heinrich von Rotteneck zu Regensburg veräußerte am 21. August 1279 die Burg Rotteneck mit allen Besitzungen, darunter auch die in Mainburg, an Herzog Ludwig II. zu Gunsten seiner Domkirche.[3][4]
Aus der Burg und Grafschaft Rotteneck wurde später das Pflegegericht Mainburg gebildet.[3] Die Burg Rotteneck wurde 1551 ausgebaut, 1705 im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört und in den Jahren 1722 bis 1724 abgebrochen.[5] Bis heute hat sich hiervon auf dem Rottenegger Berg ein Burgstall erhalten. 1722 wurde auf ihm, als Andenken an die einstige Burg, die malerisch über dem Ort gelegene Bergkirche erbaut.[6] An deren Fuße befindet sich die Grabstätte des in Mauern gefallenen und hier 1796 bestatteten französischen Brigadegenerals Henri François Lambert. Der ihn tötende Granatsplitter wird in der Dorfkirche Mauern verwahrt.[7] Die Grabstätte wird vom örtlichen Krieger- und Veteranenverein gepflegt. Unter anderem wird jährlich eine Blumenschale in den Farben der Tricolore niedergelegt. Am 1. Januar 1978 wurde Rottenegg in die Stadt Geisenfeld eingemeindet.[8]
Dorfplatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2016 wurde der 2000 Quadratmeter große Dorfplatz neu gestaltet und bildet die neue Dorfmitte. Die Neugestaltung erfolgte unter Mitwirkung der Dorfbewohner.[9][10][11]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis in die 1980er Jahre war in Rottenegg der Hopfenanbau ein wichtiger Wirtschaftszweig, weshalb auch heute noch viele, aber oft stillgelegte, Bauernhöfe vorzufinden sind. Durch Modernisierungsmaßnahmen fielen zahlreiche Arbeitsplätze in dieser Branche weg. Heute werden viele Höfe als Nebenerwerbsbetriebe für Forstwirtschaft genutzt.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heimatsportverein (HSV) Rottenegg
- Krieger- und Veteranenverein
- Burschenverein
- Freiwillige Feuerwehr Rottenegg
- Frauengymnastik
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eduard Albrecht: Der Tod des Generals, Heimatkundliches Blatt 2014-3 der Stadt Neustadt a.d.Donau
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ In Geisenfeld leben 11.545 Menschen. Abgerufen am 5. August 2022.
- ↑ Adam Rottler Pfr. i. R., Abensberg im Wandel der Zeiten, Seite 353, Eigenverlag, Abensberg 1972
- ↑ a b c d Wilhelm Ritzinger, Verhandlungen des Historischen Vereins Niederbayern, Band 48, Seite 65, Hrsg. 1912
- ↑ Hubert Freilinger, Historischer Atlas von Bayern, Heft 46, S. 243, 274 Hrsg. Kommission für bayerische Landesgeschichte München, 1977
- ↑ Homepage Burgeninventar ( des vom 31. Oktober 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Geisenfeld-online
- ↑ Ortsteil Mauern – neustadt-donau.de
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 586 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Rottenegg: Mängel müssen weichen. Abgerufen am 27. Juli 2020.
- ↑ Rottenegg: Zentral und multifunktional. Abgerufen am 1. September 2020.
- ↑ Stadt und VGem Geisenfeld – Einweihung der Rottenegger Dorfmitte am Sonntag, 31. Juli 2016. Abgerufen am 1. September 2020.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rottenegg auf Geisenfeld-Online
- Rottenegg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. Januar 2021.