Robert de Clermont

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Prinz Robert und seine Ehefrau Beatrix von Burgund-Bourbon. Darstellung aus dem 15. Jahrhundert.

Robert von Clermont, auch Robert de France genannt (* 1256; † 7. Februar 1317), war ein königlicher Prinz der französischen Herrscherdynastie der Kapetinger. Er war der jüngste Sohn König Ludwigs IX. des Heiligen († 1270) und der Margarete von der Provence († 1295). Er ist der Stammvater des bis heute existierenden Hauses Bourbon, einer kapetingischen Nebenlinie.

Wie alle seine älteren Brüder erhielt Robert 1269 mit der Grafschaft Clermont-en-Beauvaisis sowie den Grundherrschaften Creil-sur-Oise und Sacy-le-Grand eine verhältnismäßig kleine Apanage, ganz im Gegensatz zu seinen Onkeln, die mit bedeutenderen Territorien in Frankreich ausgestattet worden waren. Robert war französischer Kammerherr und geprägt vom Vorbild seines berühmten Vaters und den Ritteridealen seiner Zeit, beteiligte sich jedoch nicht an dem verhängnisvollen siebten Kreuzzug nach Tunis. 1272 nahm Robert im Gefolge seines Bruders König Philipp III. am Feldzug gegen den Grafen Roger Bernard III. von Foix teil. Er erhielt im Mai 1279 in einem zu Ehren des Prinzen Karl von Salerno ausgetragenen Turnier in Paris eine schwere, zu andauernder Geistesverwirrung führende Kopfwunde, in deren Folge er keine bedeutende politische Rolle am königlichen Hof mehr einnehmen konnte.

Robert von Clermont ist in Saint-Jacques in Paris beerdigt.

Das Wappen Roberts de Clermont wurde von seinen Nachkommen weitergeführt.

Robert wurde 1270 mit der Vizegräfin von Limoges, Maria, verlobt. Er heiratete jedoch 1276[1] Beatrix, eine Enkelin des Herzogs Hugo IV. von Burgund. Vom Vater Johann von Burgund erbte Beatrix 1276 die Grafschaft Charolais, von der Mutter Agnes de Dampierre 1287/88 die Seigneurie Bourbon.

Stammvater der Bourbonen

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Durch die unter Roberts Sohn Ludwig dem Lahmen von König Karl IV. 1327 vorgenommene Aufwertung der Herrschaft Bourbon zu einem Herzogtum erhielt die Familie Roberts ihren Namen. Alle nach ihm lebenden Bourbonen stammen von ihm und Beatrix von Burgund-Bourbon ab. Als Herzöge von Bourbon, Grafen von La Marche sowie Grafen und Herzöge von Vendôme waren sie als französische Feudalfürsten im Spätmittelalter vertreten. Im Jahr 1525 rückte die Dynastie an die erste Stelle der Prinzen königlichen Geblüts und mit Heinrich IV. kamen sie 1589 auf den französischen Königsthron, den sie mit Unterbrechungen bis 1848 innehatten. Auch das spanische Königreich sowie italienische Herzogtum Parma kamen später unter bourbonische Herrschaft. Aktuell regierende Staatsoberhäupter aus dem Hause Bourbon sind König Felipe VI. von Spanien und Großherzog Henri von Luxemburg.

Philipp II. August
(1165–1223)
 
Isabelle von Hennegau
(1170–1190)
 
Alfons VIII. von Kastilien
(1155–1214)
 
Eleonore Plantagenet
(1161–1214)
 
Alfons II. von der Provence
(1180–1209)
 
Garsende II. von Sabran
(1180–1242)
 
Thomas I. von Savoyen
(1180–1233)
 
Margarete von Genf
(?–1252)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ludwig VIII. der Löwe
(1187–1226)
 
 
 
 
 
Blanka von Kastilien
(1188–1252)
 
 
 
 
 
Raimund Berengar V.
(1205–1245)
 
 
 
 
 
Beatrix von Savoyen
(?–1266)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ludwig IX. der Heilige
(1214–1270)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Margarete von der Provence
(1221–1295)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Robert von Clermont
(1256–1317)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Kinder Roberts und der Beatrix von Burgund waren:

  • Louis Carolus-Barré: Les grands tournois de Compiègne et de Senlis en l'honneur de Charles, Prince de Salerne (mai 1279). In: Bulletin de la Société Nationale des Antiquaires de France. 1978/79, ZDB-ID 211520-7, S. 87–100.
Commons: Robert de Clermont – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. André Leguai: Bourbon, II. Herrschaft/Herzogtum (Territorialentwicklung), 2. Territorialerweiterung im Hoch- und Spätmittelalter. In: Lexikon des Mittelalters. Band 2. dtv, München 2002, ISBN 3-423-59057-2, Spalte 503.