Österreichischer PEN-Club
Der Österreichische PEN-Club (auch PEN Club Austria) ist die älteste Schriftstellervereinigung Österreichs und Mitglied des Internationalen PEN mit Sitz in London sowie aktiven PEN-Zentren in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland, Salzburg und Oberösterreich.
Im Rahmen seiner Arbeit im Writers-in-Prison-Committee richtet der PEN Club Appelle und Petitionen an Regierungen von Ländern, in denen Schriftstellerinnen und Schriftsteller am Recht der freien Meinungsäußerung gehindert oder sogar verfolgt, gefoltert und mit der Todesstrafe bedroht werden. In den letzten Jahren wurden auch zahlreiche Werke verfolgter Autorinnen und Autoren übersetzt und publiziert.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Österreichische P.E.N.-Zentrum wurde im Juni 1923[1] gegründet, mit Arthur Schnitzler als Ehrenpräsidenten und Grete von Urbanitzky als Generalsekretärin. 1938 verboten, kam es 1947, auf Initiative von Robert Neumann, dem Generalsekretär des 1939 in London gegründeten Österreichischen Exil-PEN-Clubs (Free Austrian PEN-Club), zu einer Wiedererrichtung des Österreichischen PEN-Clubs.
Liste der Präsidenten des Österreichischen PEN-Clubs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raoul Auernheimer (1923–1927)
- Felix Salten (1927–1933)
- Raoul Auernheimer (1933–1935, Interimsleiter)
- Hans von Hammerstein-Equord (1935–1938)
- Franz Theodor Csokor (1947–1969)
- Alexander Lernet-Holenia (1969–1972)
- Ernst Schönwiese (1972–1978)
- Fritz Habeck (1978–1980)
- Erik Wickenburg (1980–1988)
- György Sebestyén (1988–1990)
- Alexander Giese (1990–1997)
- Wolfgang Georg Fischer (1998–2001)
- Wolfgang Greisenegger (2001–2011)
- Helmuth A. Niederle (2011–2024)
- Marion Wisinger (seit 2024)
Anthologien des Österreichischen PEN-Clubs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (in Arbeit)
- Time to Say: NO! 2013.[2] ISBN 978-3-85409-665-8.
- Ungarn. betrifft: Freiheit der Kunst. 2013.[3]
- Taksim Solidarity. Literature in Support of Turkish Protest. 2013.[4]
- Frauenrechte als Satzung: mulieris mundi. 2015, ISBN 978-3-85409-787-7.
- Fairness. Die neue Globalisierung. Europäische Toleranzgespräche 2021. Fresach. korrektur verlag. Munderfing 2022, ISBN 978-3-9505129-4-6.
- Helmuth A. Niederle (Hrsg.): diá logos. Dem freien Wort verpflichtet. Anthologie 100 Jahre Österreichischer PEN. edition pen im Löcker Verlag, Wien 2023, ISBN 978-3-99098-147-4
- Harald Kollegger, Helmuth A. Niederle (Hrsg.): 23 23 = 1. plattform Johannes Martinek Verlag, Perchtoldsdorf 2014, ISBN 978-3-9503683-0-7.
- Helmuth A. Niederle, Christian Teissl (Hrsg.): Mitten im Satz. Fragmente. Eine Anthologie des Österreichischen PEN-Clubs. plattform Johannes Martinek Verlag, Perchtoldsdorf 2014, ISBN 978-3-9503683-1-4.
- Ishraga Mustafa Hamid, Mark Klenk, Anton Marku, Helga Neumayer (Hrsg.): Wir, bewegende Steine. Eine Anthologie der Plattform „literatur*grenzenlos“ (= Reihe: penyapaa). Wien 2017, ISBN 978-3-85409-886-7.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus Amann: P.E.N. – Politik, Emigration, Nationalsozialismus. Ein österreichischer Schriftstellerclub. Böhlau, Wien 1984, ISBN 3-205-07226-X.
- Klaus Amann: Wiederaufbau – Der österreichische PEN-Club 1945–1955. In: Klaus Amann: Die Dichter und die Politik. Essays zur österreichischen Literatur nach 1918. Edition Falter/Deuticke, Wien 1992, ISBN 3-85463-119-7, S. 200–219.
- Roman Rocek: Glanz und Elend des P.E.N. Biographie eines literarischen Clubs. Böhlau, Wien 2000, ISBN 3-205-99122-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz des Österreichischen PEN-Club
- Literatur von und über Österreichischer PEN-Club im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek