Oxolinsäure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Oxolinsäure
Allgemeines
Name Oxolinsäure
Andere Namen

5,8-Dihydro-5-ethyl-8-oxo-1,3-dioxolo[4,5-g]chinolin-7-carbonsäure

Summenformel C13H11NO5
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 14698-29-4
EG-Nummer 238-750-8
ECHA-InfoCard 100.035.213
PubChem 4628
DrugBank DB13627
Wikidata Q287840
Eigenschaften
Molare Masse 261,23 g·mol−1
Dichte

1,55 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

315 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: 301 312 330[2]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Oxolinsäure ist ein Gyrasehemmer (Topoisomerase-II-Hemmer) aus der Familie der Chinolon-Antibiotika.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oxolinsäure kann durch eine mehrstufige Reaktion ausgehend von Brenzcatechin gewonnen werden. Dieses reagiert mit Formaldehyd zu Methylendioxybenzol, welches weiter mit Salpetersäure, Wasserstoff und Diethylethoxymethylenmalonat reagiert. Durch thermische Zersetzung und Reaktion mit Natriumhydroxid und Iodethan entsteht nun das Endprodukt.[3]

Alternativ kann Oxolinsäure ausgehend von 1,2-Methylendioxybenzol gewonnen werden. Dieses wird zu 3,4-Methylendioxy-1-nitrobenzol nitriert, welches zu 3,4-Methylendioxyanilin hydriert wird. Dieses reagiert nun mit Ethoxymethylenmalonat zum Substitutionsprodukt, welches durch Erhitzen zum Ethylester von 4-Hydroxy-6,7-methylendioxychinolin-3-carbonsäure cyclisiert. Hydrolyse mit einer Base in Dimethylformamid und Reaktion mit Iodethan führt nun zum Endprodukt.[4]

Oxolinsäure ist ein Antibiotikum und wird als Bakterizid (Starner) im Reisanbau verwendet. Es ist auch gegen Feuerbrand wirksam.[5] In der Europäischen Union und in der Schweiz ist Oxolinsäure nicht als Pflanzenschutzwirkstoff zugelassen.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Eintrag zu Oxolinic acid in der Pesticide Properties DataBase (PPDB) der University of Hertfordshire, abgerufen am 4. August 2020.
  2. a b c d Datenblatt Oxolinic acid bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 4. August 2020 (PDF).
  3. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 589 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Ruben Vardanyan, Victor Hruby: Synthesis of Essential Drugs. Elsevier, 2006, ISBN 0-444-52166-6, S. 515 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. J. Adaskaveg, H. Förster, B.A. Holtz, E. Hoffman, D. Gubler, E. Erickson: Evaluation of Bactericides for Control of Fire Blight of Pears and Apples Caused by Erwinia Amylovora. In: Acta Horticulturae. Nr. 704, Februar 2006, S. 277–282, doi:10.17660/ActaHortic.2006.704.39.
  6. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: EU-Pestiziddatenbank; Eintrag im nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnis der Schweiz, abgerufen am 20. Juni 2016.