Origin (Vertriebsplattform)

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Origin

Basisdaten

Entwickler Electronic Arts
Erscheinungsjahr 7. Juli 2011
Aktuelle Version 10.5.118
(3. Februar 2023)
Betriebssystem Windows, macOS
Programmier­sprache Qt[1]
Kategorie Vertriebsplattform
Lizenz Proprietär / Freeware
deutschsprachig ja
www.origin.com

Origin (engl. für Herkunft, Ursprung) war eine Internet-Vertriebsplattform zur digitalen Distribution von Computerspielen, die vom Spielehersteller Electronic Arts (EA) entwickelt und betrieben wurde. Sie ging aus dem EA Store und EA Download Manager hervor. Origin ermöglichte den Kunden, Computerspiele online zu kaufen und anschließend über eine Client-Software herunterzuladen und zu spielen. Origin wurde im November 2022 durch die EA App ersetzt. Seit Mitte Februar 2023 wird nach dem Öffnen der Origin App angezeigt, dass nun alle auf die EA App umstellen sollen. Bei Installation dieser wird Origin deinstalliert. Sämtliche Daten werden nach Installation und Anmeldung übertragen.

Das System ermöglichte sowohl die Online-Verteilung, Wartung (Patchen) und Nutzungskontrolle (DRM) der Spiele als auch die Kommunikation der Spieler untereinander. Seit der Einführung von Origin ist die Installation des Origin-Clients Voraussetzung für nahezu alle neu veröffentlichten PC-Spiele von Electronic Arts. Neben eigenen Spielen bietet EA über Origin aber auch Titel anderer Hersteller an.

Stand 30. Juni 2022 besitzt Origin nach eigenen Angaben über 600 Millionen Nutzerkonten.[2]

Der Origin Store erlaubt es Nutzern, Spiele von Electronic Arts und ausgewählten Partnern zu kaufen und herunterzuladen. Anstatt eine Box mit CD und Seriennummer zu erhalten, wird das Spiel direkt mit dem Nutzerkonto bei Origin verknüpft. Das Spiel kann nun mit diesem Nutzerkonto und dem Origin-Client beliebig oft geladen werden. EA garantiert, dass das Spiel 12 Monate zum Download verfügbar ist.[3]

Der Origin Client ist das Programm zum Download von gekauften Spielen und dazugehörigen Erweiterungen. Es zeigt an, welche Spiele verfügbar und bei bereits erfolgtem Download spielbar sind. Der Aufbau des Programms ist vergleichbar mit jenem von Steam. Origin muss für die meisten seither veröffentlichten EA-Titel installiert sein, um diese starten und spielen zu können. Mehrspielerpartien setzen zwingend eine Verbindung zum Origin-Server voraus. Einzelspieler-Modi jedoch lassen sich auch offline, ohne Verbindung zum Origin-Server, nutzen.[4]

Origin Access, seit 18. August 2020 als EA Play[5], ist ein Abonnement für eine Spanne zwischen einem Monat und einem Jahr, bei dem man nach der Zahlung eines Festpreises für diesen Zeitraum kostenlosen Zugriff auf eine bestimmte Auswahl von Spielen im Store hat (Spiele-Flatrate). Nach Ablauf der Phase sind die Spiele allerdings nicht mehr spielbar. Die Auswahl der Spiele ändert sich dabei mit der Zeit. Zudem gibt es Rabatte und Demo-Versionen.[6][7] Das Konzept orientiert sich dabei an EA Access für die Xbox One.[8] Am 30. Juli 2018 startete der Dienst Origin Access Premier (heutzutage EA Play Pro), der einen Zugriff auf alle EA-Spiele in Origin bietet und Spiele fünf Tage vor der eigentlichen Veröffentlichung spielen lässt.[9][10]

Der EA Downloader startete Ende 2005[11] und wurde bereits im November 2006 durch EA Link ersetzt. Mit EA Link wurde es möglich, auch Video, Demos und zusätzliche Inhalte für Spiele zu laden. Bereits im September 2007 folgte eine neue Version mit integriertem EA Store und EA Download Manager, die EA Link ersetzten.[12] Nutzer konnten Spiele im EA Store kaufen und anschließend mit dem Downloadmanager laden.[13] Alle mit EA Link genutzten Spiele konnten mit dem Downloadmanager weiterhin verwendet werden.[14] Am 3. Juni 2011 erfolgte die Umbenennung in Origin.

Als erste Veröffentlichung wurde die Erweiterung Modern Combat für das Spiel Battlefield 2: Special Forces angeboten und nachfolgend die meisten aktuellen EA-Spiele.[15] Bis zur Veröffentlichung von Battlefield 3 stellte Spore Creature Creator die bisher größte Produkteinführung dar. Am 27. Oktober 2011 gab Electronic Arts bekannt, dass man zukünftig auch Spiele anderer Publisher auf Origin anbieten werde.[16]

Auf der gamescom 2012 kündigte Electronic Arts an, Android zu unterstützen, sowie eine Variante für Smart-TV-Geräte und Facebook anzubieten.[17]

Ab der Version 9.1.6 war Origin auch für das Betriebssystem macOS verfügbar.[18]

Im November 2022 wurde die Plattform auf Windows-Systemen schließlich eingestellt und durch die neue EA App ersetzt. Mit Erscheinen der EA App im Mai 2024 für Mac-Benutzer wurde Origin schließlich auch für diese Plattform eingestellt.

EA erhielt die Marke Origin beim Kauf der Firma Origin Systems im Jahr 1992. Origin Systems war einer der führenden Spiele-Entwickler der 1980er und 1990er Jahre, bekannt für die Spiele Ultima, Wing Commander und Crusader.[19]

Für Verärgerung unter den Fans der Battlefield-Reihe sorgte, dass Features von Origin das exklusiv auf dieser Plattform veröffentlichte Spiel Battlefield 3 verlangsamte oder abstürzen ließ. In Version 8.6 wurde daraufhin der CPU-Verbrauch eingeschränkt.[20] Weiterhin verwendet Origin aber vergleichsweise große Mengen an Arbeitsspeicher, auch wenn es nicht benötigt wird.[21]

Wie an Kommentaren und Bewertungen außerhalb Electronic Arts Einflussbereich abzulesen,[22] aber auch in deren eigenen Foren offensichtlich,[23] sind viele Spieler verärgert über die vielen technischen Fehler und Designmängel, die teilweise bis heute nicht korrigiert wurden. So war z. B. als Systemvoraussetzung für die Battlefield 3 Limited Edition (welche nur ein Erweiterungspack enthält) beim Kauf 20 GB Festplattenplatz angegeben,[24] wegen der erzwungenen Verwendung von Origin wird aber mittlerweile deutlich mehr Platz belegt – mit Daten für Erweiterungspacks, zu deren Verwendung Besitzer der Limited Edition dann aber gar nicht berechtigt sind.[25]

Mit der Akzeptanz des ursprünglichen Lizenzvertrages bei der Installation von Origin wurden Electronic Arts weitreichende Rechte in Bezug auf die Daten auf dem genutzten Computer gegeben.

Laut Lizenzvertrag war es EA nach Installation von Origin unter anderem gestattet:[26]

  • automatisch Lizenzrechte für einige oder alle EA-Produkte ohne Benachrichtigung auf dem jeweiligen Computer zu prüfen
  • EA darf per Software Informationen über Hardware, Medien, Software und die „Nutzung der Anwendungen auf dem Computer“ verwenden, um „Lizenzrechte zu prüfen und die Anwendung zu aktualisieren“
  • EA und Partnern ist es erlaubt, technische und verwandte Informationen über den Computer und den Nutzer zu sammeln, speichern, übertragen und zu nutzen. Hierbei wird weder deutlich, um wen es sich bei den Partnern handelt, noch welche Daten wirklich genutzt werden.

Rechtlich gesehen handelte es sich hierbei um mehrfache Verstöße gegen Verbraucher- und Datenschutzrechte.[27] Der Lizenzvertrag wurde wenige Wochen nach der Veröffentlichung von Battlefield 3 angepasst und es wurden einige kritische Passagen entfernt.[28]

Einzelnachweise

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  1. gpl.ea.com.
  2. Electronic Arts Reports Q1 FY23 Financial Results. (PDF) In: Quartalsbericht 1/2023. 2. August 2022, abgerufen am 30. November 2022 (englisch).
  3. Origin Frequently Asked Questions (Memento vom 17. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  4. Origin FAQ (Memento vom 17. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  5. EA Play: Einheitlicher Name für EA Access und Origin Access vorgestellt. 14. August 2020, abgerufen am 22. September 2020.
  6. Origin. Abgerufen am 27. Juli 2018 (englisch).
  7. Origin Access: Lohnt sich das Abo? Abgerufen am 27. Juli 2018.
  8. Electronic Arts: EA Access – Spiele die besten EA-Titel für Xbox One – Offizielle EA-Website. In: Electronic Arts Inc. 19. Juli 2018 (Online [abgerufen am 27. Juli 2018]).
  9. Origin Access Premier - Release-Datum, Startpreis bekannt - GameStar. (Online [abgerufen am 28. Juli 2018]).
  10. EA Origin: "Origin Access Premier" kommt, "Auf's Haus" geht. In: PC Games Hardware. (Online [abgerufen am 28. Juli 2018]).
  11. EA soft-launches Link (Memento vom 3. Juli 2013 im Internet Archive)
  12. Leigh Alexander: Electronic Arts Closes EA Link Service, Unveils EA Store. In: Gamasutra. UBM plc, 24. September 2007, abgerufen am 13. November 2016 (englisch).
  13. EA Store (Memento vom 17. März 2011 im Webarchiv archive.today)
  14. ea.com/ealink (Memento vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)Footnote on EA Link's website: Games bought via EA Link was downloadable using the EA Download Manager.
  15. EA Launches PC Digital Delivery Service. In: Gamasutra. UBM plc, abgerufen am 13. November 2016 (englisch).
  16. Electronic Arts: Origin Expands to Offer Games from Major Publishers – Warner Bros., THQ and Capcom Bringing Top Titles to EA’s Direct Download Platform. In: Offizielle Webseite. 27. Oktober 2011, abgerufen am 13. November 2016 (englisch).
  17. Sebastian Klix: Origin - Offiziell für Mac und weitere Plattformen bestätigt. In: GameStar. IDG, 14. August 2012, abgerufen am 13. November 2016.
  18. Info auf der Seite von Origin bei Electronic Arts
  19. Allen Varney: The Conquest of Origin. In: The Escapist. 11. Oktober 2005, abgerufen am 10. September 2023 (englisch).
  20. AVAILABLE NOW: GET THE NEWEST VERSION OF ORIGIN (Memento vom 11. Mai 2012 im Internet Archive)
  21. http://www.futurelooks.com/origin-vs-steam-in-dept-comparison-of-the-software-platforms/
  22. http://www.chip.de/downloads/Origin-EA-Download-Manager_48892896.html
  23. http://battlelog.battlefield.com/bf3/forum/threadview/2832654489863608448/
  24. http://www.amazon.de/EA-Battlefield-3-Limited-Edition/dp/B004M17DVM
  25. http://battlelog.battlefield.com/bf3/forum/threadview/2832654625461768671/
  26. Electronic Arts: Spiele-Gigant will Kunden ausspionieren vom 28. Oktober 2011 auf spiegel.de
  27. Analyse zur EULA von EA Origin: Der Teufel im Vertragsdetail vom 25. Oktober 2011 auf gamestar.de
  28. Datenschutz-Mängel bei „Battlefield 3“: Electronic Arts lenkt nach Spielerprotesten ein (Memento vom 19. Dezember 2011 im Internet Archive) vom 1. November 2011 auf tagesschau.de