Operation Ranger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kernwaffentest
Operation Ranger
Ranger Fox
Ranger Fox
Informationen
Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Testort Nevada Test Site
Zeitraum Januar–Februar 1951
Anzahl Tests 5
Testart Oberirdische Tests
Waffentyp Fission
Max. Sprengkraft 22 kT
Navigation
Vorheriger Test Operation Sandstone
Nächster Test Operation Greenhouse

Operation Ranger war die vierte amerikanische Kernwaffentestserie. Sie wurde 1951 als erste Testserie auf der Nevada National Security Site (damals Nevada Test Site) durchgeführt.[1][2][3]

In Vorbereitung auf Operation Greenhouse sollten durch eine systematische Reihe von Test empirische Daten gesammelt werden. Auch sollte dabei die praktische Anwendbarkeit einer zweiten Generation von Atomwaffen getestet werden, die weniger große Mengen spaltbaren Materials benötigte. Die Testserie wurde unter dem Decknamen Operation Faust geplant.

Aufgrund des Ausbruchs des Koreakrieges am 25. Juni 1950 fürchteten die USA, dass durch eine Ausweitung des Krieges weitere Atomtests im Pazifik verhindert werden könnten. Auch aufgrund der hohen Logistikkosten bei den Tests im Pazifik wurde ein Testgelände innerhalb der Vereinigten Staaten gesucht. Im Januar 1951 fiel die Wahl auf ein 3500 Quadratkilometer großes Sperrgebiet 60 Meilen nördlich von Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada, die sogenannte Nevada Test Site (NTS). Damit war die Ranger-Testserie die erste Kernwaffentestserie auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten seit dem Trinity-Test.

Die Tests wurden am 6. und 11. Dezember 1950 in Los Alamos vorgeschlagen, die Zustimmung des Präsidenten erfolgte am 11. Januar 1951.

Die einzelnen Tests der Ranger-Serie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt wurden während der Operation fünf Atombomben von B-50-Bombern über dem Testgebiet abgeworfen. Die Bomben explodierten in einer Höhe von ungefähr 300 Metern. Dabei wurden Atombomben des Typs Mark-4 verwendet, nur die letzte Bombe war vom neuentwickelten Typ Mark-6.

Zwei Tage vor dem ersten Test, am 25. Januar 1951, wurde eine konventionelle Sprengladung gezündet, um die Messinstrumente zu kalibrieren.

Bombe Datum / Zeit
(GMT)
Testgelände Explosionshöhe Testart Sprengkraft (vorhergesagt) Anmerkungen
Able 27. Januar 1951
13:45 Uhr
Frenchman Flat 323 Meter
(1060 Fuß)
Luftdetonation 1 kT (1,3 kT) Die Able-Bombe hatte einen Kern aus hochangereichertem Uran, um die Auswirkungen von Kompression gegenüber der kritischen Masse festzustellen. Eine Sprengkraft von 1,3 kt wurde für die Bombe berechnet, jedoch wurde nur eine Sprengkraft von 1 kt erreicht.
Baker-1 28. Januar 1951
13:52 Uhr
Frenchman Flat 329 Meter
(1080 Fuß)
Luftdetonation 8 kT (9 kT)
Easy 1. Februar 1951
13:47 Uhr
Frenchman Flat 329 Meter
(1080 Fuß)
Luftdetonation 1 kT (0,6 kT) Vergleich von unterschiedlichen Waffenbauarten
Baker-2 2. Februar 1951
13:49 Uhr
Frenchman Flat 335 Meter
(1100 Fuß)
Luftdetonation 8 kT (9 kT) Das Testgerät war identisch mit dem von Baker-1, da die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse überprüft werden sollte.
Fox 6. Februar 1951
13:47 Uhr
Frenchman Flat 437 Meter
(1435 Fuß)
Luftdetonation 22 kT (34 kT) Der Test wurde durchgeführt, um die Mark-6 Atombombe zu testen. Eine Sprengkraft von 34 kt wurde vorausgesagt, jedoch wurden nur 22 kt erreicht. Dennoch wurde der Kern dieser Bombe schnell in Massen hergestellt.
Commons: Operation Ranger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. U.S. Department of Energy, Nevada Operations Office: United States Nuclear Tests, July 1945 through September 1992, DOE/NV--209-REV 15, Dezember 2000, (PDF, 877 kB) (Memento vom 12. Oktober 2006 im Internet Archive)
  2. Robert Standish Norris, Thomas B. Cochran: United States nuclear tests, July 1945 to 31 December 1992 (NWD 94-1), Nuclear Weapons Databook Working Paper, Washington, DC: Natural Resources Defense Council, 1. Februar 1994, (PDF, 4,26 MB) (Memento vom 12. Oktober 2006 im Internet Archive)
  3. Gallery of U.S. Nuclear Tests (Memento vom 20. August 2009 im Internet Archive) bei nuclearweaponarchive.org

Koordinaten: 37° 8′ 9,95″ N, 116° 4′ 6,59″ W