Nittenau
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 12′ N, 12° 17′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Schwandorf | |
Höhe: | 350 m ü. NHN | |
Fläche: | 98,73 km2 | |
Einwohner: | 9506 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 93149 | |
Vorwahlen: | 09436, 09463, 09464 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 76 149 | |
LOCODE: | DE NIT | |
Stadtgliederung: | 88 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Gerichtsstr. 13 93149 Nittenau | |
Website: | www.nittenau.de | |
Erster Bürgermeister: | Benjamin Boml (FW) | |
Lage der Stadt Nittenau im Landkreis Schwandorf | ||
Nittenau ist eine Kleinstadt im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf und liegt in der Nähe des nördlichsten Punktes des Flusses Regen in einer breiten Talniederung.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde hat 88 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Annahaid (Einöde)
- Asang (Kirchdorf)
- Auhof (Einöde)
- Bachbügl (Weiler)
- Bergham (Stadtteil)
- Berghof (Einöde)
- Berglarn (Einöde)
- Bleich (Dorf)
- Bodenstein (Dorf)
- Brunn (Dorf)
- Diepenried (Dorf)
- Dobl (Weiler)
- Dürrmaul (Einöde)
- Eckartsreuth (Dorf)
- Eichlgütl (Weiler)
- Elendhof (Einöde)
- Entermainsbach (Weiler)
- Eschlbach (Einöde)
- Fichtenhof (Einöde)
- Fischbach (Pfarrdorf)
- Forsting (Weiler)
- Geiseck (Weiler)
- Goppeltshof (Weiler)
- Gunt (Dorf)
- Hadriwa (Einöde)
- Haiderhöf (Dorf)
- Hammerhäng (Einöde)
- Harthöfl (Einöde)
- Harting (Einöde)
- Heinzlmühl (Einöde)
- Hengersbach (Weiler)
- Hinterberg (Einöde)
- Hinterkohlstetten (Einöde)
- Hof am Regen (Dorf)
- Höflarn (Weiler)
- Holzheim (Einöde)
- Holzseige (Weiler)
- Hubhof (Weiler)
- Jägerhöhe (Einöde)
- Kaaghof (Weiler)
- Kaspeltshub (Dorf)
- Knollenhof (Einöde)
- Königshof (Einöde)
- Königsreuth (Einöde)
- Lichtenhaid (Einöde)
- Lohbügl (Dorf)
- Michelsberg (Weiler)
- Muckenbach (Dorf)
- Mühlenthal (Einöde)
- Nerping (Dorf)
- Neubäu (Weiler)
- Neuhaus (Dorf)
- Nittenau (Hauptort)
- Obermainsbach (Dorf)
- Ödgarten (Einöde)
- Oed (Weiler)
- Ottischhof (Weiler)
- Reisach (Einöde)
- Reuting (Dorf)
- Roithof (Einöde)
- Roneck (Einöde)
- Rumelsölden (Einöde)
- Sankt Martin (Einöde)
- Schönberg (Einöde)
- Schwarzenberg (Einöde)
- Spandlhof (Einöde)
- Stadl (Dorf)
- Stefling (Dorf)
- Steinhof (Einöde)
- Steinmühl (Einöde)
- Straßhof (Einöde)
- Strohhof (Einöde)
- Sulzmühl (Dorf)
- Thann (Dorf)
- Tiefenbach (Weiler)
- Tiefenhof (Weiler)
- Treidling (Weiler)
- Trumling (Weiler)
- Überfuhr (Weiler)
- Untermainsbach (Weiler)
- Vorderkohlstetten (Weiler)
- Waldhaus Einsiedel (Einöde)
- Waltenried (Einöde)
- Weinting (Einöde)
- Weißenhof (Einöde)
- Wetzlgütl (Einöde)
- Wetzlhof (Einöde)
- Zell (Einöde)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name des Ortes wurde zum ersten Mal 1007 als „Nittenoua“ urkundlich erwähnt.[4] Um 1134 wurde er als „Nittenove“ bezeichnet, 1269 als „Nittenawe“, 1305 als „Nitenaw“ und 1635 schließlich in der heute gültigen Schreibweise des Ortsnamens. Zwischen 1519 und 1521 findet sich außerdem die latinisierte Namensform „Nitunium Nariscorum“ (der Narisker).
Im Mittelalter gehörte Nittenau zum bayerischen Rentamt Amberg sowie zum Landgericht Wetterfeld. Nittenau besaß ein Marktgericht mit weitgehenden Eigenrechten. Die Jahrmärkte und Wochenmärkte ab 1345 hatten große Bedeutung für das Umland. 1779 fielen fast alle Gebäude des damals 760 Einwohner zählenden Marktes einem Brand zum Opfer. 1805 und 1809 brannten erneut große Teile der Ortschaft nieder. Der Ortsteil Anger auf einer unbefestigten Insel wurde fast regelmäßig bei Hochwassern überschwemmt.
Der Markt Nittenau wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde im heutigen Sinn.
19. und 20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Eisenhammer am Anger, wo Hufstäbe, Hämmer, Beile und landwirtschaftliches Gerät produziert wurden, kaufte 1856 die Maximilianshütte und ersetzte ihn durch das größere Werk „am Wechsel“, das 1883 seine Produktion einstellte. Am 5. November 1907 erhielt Nittenau durch die Bahnstrecke Bodenwöhr–Nittenau einen Eisenbahnanschluss.
Wegen eines kleinen Hüttenwerks wurde der Markt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bombardiert. Späterer Beschuss zerstörte mehrere Wohngebäude. Der Markt Nittenau wurde am 26. Oktober 1953[5] zur Stadt erhoben.
Bis zur Gebietsreform gehörte Nittenau zum Landkreis Roding, seit dem 1. Juli 1972 ist die Stadt dem Landkreis Schwandorf zugeordnet.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1946 wurden die Gemeinde Bergham sowie Teile der Gemeinden Plitting, Treidling und Wulkersdorf eingegliedert.[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kamen am 1. Juli 1971 Bodenstein (mit den im Jahr 1946 eingegliederten Gemeindeteilen von Treidling), Stefling (mit dem im Jahr 1945 oder 1946 eingemeindeten Ort Hof am Regen) und Untermainsbach (mit dem am 1. Oktober 1949 eingegliederten Rest der somit aufgelösten Gemeinde Plitting) hinzu. Bleich (mit dem am 1. April 1949 eingemeindeten Ort Neuhaus) und Kaspeltshub folgten am 1. Januar 1972.[7] Am 1. Mai 1978 kam noch Fischbach hinzu.[8] Zum 1. November 2013 kam ein Stück des aufgelösten gemeindefreien Gebiets Einsiedler und Walderbacher Forst zum Stadtgebiet hinzu.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 7377 auf 9019 um 1642 Einwohner bzw. um 22,3 %. Die aktuelle Einwohnerzahl liegt bei 9485 Personen (Stand 30. April 2021).[10]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadtratswahl am 15. März 2020 führte zu folgendem Ergebnis:[11]
Partei/Liste | CSU | SPD | FW | Grüne |
---|---|---|---|---|
Sitze | 6 | 4 | 8 | 2 |
Stimmenanteil | 31,9 % | 20,5 % | 37,1 % | 10,6 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist Benjamin Boml (FW).[12]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Geteilt, oben in Gold ein bewurzelter, in zwei Stämme auseinanderstrebender grüner Segelbaum, unten die bayerischen Rauten.“[13] | |
Das Wappen von Nittenau wurde durch Pfalzgraf Otto II. am 11. November 1468 verliehen. |
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Přeštice (CZ) seit 1993
- Lake Zurich (Illinois, USA) seit 1999
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die barocke Stadtpfarrkirche Unsere Liebe Frau entstand nach dem Brand von 1779 unter Einbeziehung des gotischen Chores und alter Umfassungsmauern. Sie wurde 1849 und 1851 erweitert. 1978 baute der Regensburger Architekt Josef Naumann sie weiter aus.
- Storchenturm, Spatzenturm und Schwalbenturm mit Teilen der alten Stadtbefestigung
- Schloss Bodenstein
- Schloss Fischbach (Nittenau)
- Schloss Stefling
- Burg Hof am Regen
- Burgruine Stockenfels
- Burgstall Zangenfels
- Burgstall Neuhaus (Nittenau)
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein bedeutender Industriebetrieb ist die Krones AG.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gemeindegebiet liegt das Ultraleichtfluggelände Nittenau-Bruck.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Valentin Stephan Still (1750–1795), Paulaner-Laienbruder und Erfinder des Salvator-Starkbiers
- Therese Mauser (1831–1917), katholische Jungfrau und Dulderin
- Paul Kagerer (1833–1907), katholischer Geistlicher und Generalvikar in Regensburg
- Michael Schottenhamel (1838–1912), erster Wies’n-Wirt[14]
- Eugen Taucher (1863–1933), in Bergham geborener Justizrat und Politiker
- Eustachius Kugler (1867–1946), Mönch der Barmherzigen Brüder, 2009 seliggesprochen
- Franz Xaver Eichinger SVD (1910–1992) war ein deutscher Steyler Missionar und Arzt, der von 1940 bis 1953 in China wirkte
- Karl Hoffmann (1915–1996), deutscher Indologe und Indogermanist
- Bernd Spiessl (1921–2002), Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg und Forscher
- Armin Weiß (1927–2010), in Stefling geborener Chemiker, Hochschullehrer, Aktivist und Politiker
- Leo Feichtmeier (* 1933), geboren in Amberg, Pfarrer in Nittenau und Anti-Atomkraft-Aktivist
- Georg Ettl (1940–2014 Viersen), Künstler und Kunstprofessor
- Heribert Prantl (* 1953), Jurist, Journalist und Autor
- Ernst Seidl (* 1961), aufgewachsen in Diepenried, Direktor des Museums der Universität Tübingen MUT und Professor für Museologie und Kunstgeschichte
- Edgar Guggeis (1964–2003), Perkussionist und Professor für Schlagzeug und Pauke
- Martin Wettges (* 1983), deutscher Dirigent, Chorleiter, Kulturmanager, Pianist und Musikwissenschaftler[15]
- Anna-Nicole Heinrich (* 1996), Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland.
- Tomary (* 1998), deutscher Webvideoproduzent
-
Nittenau (2013)
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Bergham (2013)
-
Stefling (2013)
-
Untermainsbach (2013)
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Ultraleichtfluggelände Nittenau-Bruck (2023)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Sponholz (Red.): Stadt Nittenau im Naturpark Vorderer Bayerischer Wald. Verlag für Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, München/Aßling 1972, DNB 720164028.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Nittenau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. April 2021.
- ↑ Gemeinde Nittenau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
- ↑ Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein: Lexikon bayerischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz. München 2006, Seite 187–188.
- ↑ Statistisches Bundesamt, Namens- und Gebietsänderungen der Gemeinden (eingesehen am 8. Dezember 2023)
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 83–84, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Schwandorf; Fußnote 14).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 559.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 668 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Amtsblatt Oberpfalz: Verkündung ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Berichtigung ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Fakten, Lage, Zahlen. Abgerufen am 7. Mai 2021.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik, Die Landeswahlleiterin ( des vom 28. März 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ratsinformation: Herr Benjamin Boml. Gemeinde Nittenau, abgerufen am 29. September 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Nittenau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ festzelt.schottenhamel.de ( vom 18. November 2009 im Internet Archive)
- ↑ Nittenauer dirigiert in München. Abgerufen am 26. Juli 2020.