Nilowo

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Siedlung
Nilowo
Polleyken (Polleiken)

Нилово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Groß Polleyken/Klein Polleyken (bis 1928)
Polleyken (1928–1938),
Polleiken (1938–1946)
Bevölkerung 286 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC 2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 057
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 21° 41′ OKoordinaten: 54° 23′ 0″ N, 21° 41′ 0″ O
Nilowo (Europäisches Russland)
Nilowo (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Nilowo (Oblast Kaliningrad)
Nilowo (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Nilowo (russisch Нилово, deutsch (Groß) Polleyken, 1938–1946 Polleiken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Geographische Lage

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Nilowo liegt 23 Kilometer westlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) an der Kommunalstraße 27K-193, die Ablutschje (Kurkenfeld) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) mit Korolenkowo (Oschkin/Oschern) an der Regionalstraße 27A-037 (ex A197) verbindet. In Nilowo mündet ein Landweg von Belinskoje (Abellienen/Ilmenhagen) her kommend. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Der Gutsbezirk Groß Polleyken wurde am 9. April 1874 dem neu eingerichteten Amtsbezirk Abellienen (heute russisch: Belinskoje) im Kreis Gerdauen zugeordnet.[2] Im Jahre 1910 zählte das Gutsdorf 178 Einwohner.[3] Am 30. September 1928 kam es zum Zusammenschluss der Landgemeinde Klein Polleyken (nach 1945 russisch: Nowoje Nilowo, nicht mehr existent) und dem Gutsbezirk Groß Polleyken zur neuen Landgemeinde Polleyken, in der 1933 244 Einwohner, 1939 noch 234 Einwohner registriert waren.[4] 1938 wurde die Schreibweise der Gemeinde in Polleiken geändert und deren Ortsteil entsprechend mit Groß Polleiken bezeichnet.

Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Gerdauen unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Im November 1947 erhielt der Ort den russischen Namen Opuschki und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nekrassowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[5] Die polnische Umbenennung des Ortes (als Polleiken) in Polejki Wielkie im Juni 1948[6] wurde nicht mehr wirksam. Von 2008 bis 2014 gehörte Nilowo zur Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Vor 1945 war das von einer überwiegend evangelischen Bevölkerung bewohnte Groß Polleyken ebenso wie die Landgemeinde Polleyken (Polleiken) in das Kirchspiel Karpowen[7] (1938–1946 Karpauen, seit 1946: Nekrassowo) eingepfarrt und gehörte damit zum Kirchenkreis Darkehmen (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Der letzte deutsche Geistliche war Pfarrer Ernst Salkowski.

Während der Sowjetzeit war kirchliches Leben untersagt. Erst in den 1990er Jahren bildeten sich in der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad wieder neue evangelische Gemeinden, die sich zur Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zusammenschlossen[8]. Nilowo liegt im Einzugsbereich der Gemeinde Tschernjachowsk (Insterburg).

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Abellienen/Plagbuden
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
  4. Michael Rademacher: Landkreis Gerdauen (russ. Schelesnodoroschnyj). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Durch die Rozporządzenie Ministrów: Administracji Publicznej i Ziem Odzyskanych z dnia 1 czerwca 1948 r. o przywróceniu i ustaleniu urzędowych nazw miejscowości (Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete vom 1. Juni 1948 über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen)
  7. Groß Polleiken im Kirchspiel Karpauen
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info