Mund VS
VS ist das Kürzel für den Kanton Wallis in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Mund zu vermeiden. |
Mund | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Wallis (VS) | |
Bezirk: | Brig | |
Munizipalgemeinde: | Naters | |
Postleitzahl: | 3903 | |
frühere BFS-Nr.: | 6006 | |
Koordinaten: | 639387 / 129601 | |
Höhe: | 1188 m ü. M. | |
Fläche: | 30,66 km² | |
Einwohner: | 544 (31. Dezember 2012) | |
Einwohnerdichte: | 18 Einw. pro km² | |
Website: | mund.ch (Stand 2012, Internet Archive) | |
Karte | ||
Mund, im walliserdeutschen Ortsdialekt ,[1] ist ein Ortsteil der Gemeinde Naters im Bezirk Brig im deutschsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis. Er bildet zugleich eine Pfarrgemeinde des Dekanats Brig. Das Bergdorf liegt rund fünfhundert Meter oberhalb der Rhone am Südhang des Lötschbergs, zwischen Visp und Brig-Glis.
Am 1. Januar 2013 fusionierte die bis dahin selbständige politische Gemeinde zusammen mit der Gemeinde Birgisch zur neuen Gemeinde Naters.
Munder Safran
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mund ist neben Oberstammheim[2] und Müstair[3][4] der einzige Ort in der Schweiz, wo die Gewürzpflanze Safran angebaut und kultiviert wird. Sie wurde wahrscheinlich von einheimischen Söldnern, die in der Fremde Kriegsdienst leisteten, im 15. Jahrhundert ins Dorf gebracht. Die ältesten schriftlichen Nachweise des Munder Safrans stammen aus dem 19. Jahrhundert. Seit 1979 fördert die Safran-Zunft den Anbau der Gewürzpflanze in Mund, kontrolliert die Ernte und wirbt für das «Safrandorf» Mund.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mund wurde schriftlich erstmals 1259 erwähnt (Petro de hengart de munt)[1] und war damals ein Bestandteil der Kirchgemeinde Naters. Älter ist ein Wappen von Mund, das die Zahl 1212 trägt und an ein legendäres Gefecht oberhalb Munds erinnert. Der Ort war zu dieser Zeit Teil der Grafschaft Wallis, die seit 999 dem Bischof von Sitten gehörte und meist Adeligen aus der Region als Lehen vergeben wurde.
1348 wurde eine Kapelle in Mund errichtet, wohl um daneben die Pesttoten zu begraben. 1727 trennte sich Mund von der Mutterpfarrei Naters, nachdem 1721 eine Kirche im barocken Stil anstelle der vormaligen Kapelle gebaut worden war. 1962 bis 1964 wurde an der nämlichen Stelle die jetzige Kirche errichtet; von der ersten Kirche steht nur noch der Turm. 2006 wurde die Kirche nach asbestbedingten Renovierungsarbeiten wiedereröffnet.
Der Ort war seit 1355 Teil des Zehnden Naters. Ihre vom Adel unabhängige Stellung wird jedoch erst 1420 anerkannt. 1427 entstand die selbständige Gemeinde Mund durch Loskauf von den Herren von Raron, die durch Heirat die Herrschaft über Mund erhalten hatten. Aus dieser Zeit stammt auch der Zehntenstadel, in dem heute das Safran-Museum untergebracht ist.
Der Ortsname geht auf frankoprovenzalisch mont, munt zurück, das seinerseits von lateinisch mons, Akkusativ montem «Berg» stammt.[1]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1811 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2012 |
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Einwohner | 294 | 442 | 546 | 646 | 574 | 544 |
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Ein typischer Walliser Spycher aus Mund
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Restaurant und Dorfladen
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Kirche St. Jakob und Schulhaus
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Safranblüte
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Frische Safranfäden aus Mund VS
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Safranmuseum
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Luftseilbahn: Bergstation Mund (1951 bis 1984 in Betrieb)
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Gredetschtal nördlich des Dorfes Mund VS
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Bergweiler Ewigschmattu oberhalb Mund VS
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Philipp Kalbermatter: Mund. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kulturverein und Stiftung Pro Safrandorf Mund
- mund.ch (Stand 2012, Internet Archive)
- Mund VS auf der Plattform ETHorama
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 628.
- ↑ Helene Arnet: Im Stammertal wächst Gold auf dem Acker. In: Tages-Anzeiger. 23. Oktober 2018, abgerufen am 6. August 2022.
- ↑ Jürg Wirth: Das rote Gold im Val Müstair. In: Allegra. November/Dezember 2021, abgerufen am 14. Oktober 2023.
- ↑ Rotes Gold aus der Val Müstair. Engadiner Post. 12. Oktober 2023.