Movida madrileña

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Die Movida Madrileña [moˈβiða maðɾiˈleɲa] (span. für Madrider Bewegung) war eine Kulturbewegung der städtischen Jugend, welche in den ersten Jahren nach dem Franquismus entstanden ist und bis in die Achtzigerjahre andauerte.

Nach dem Tod Francos im Jahre 1975 und dem damit verbundenen Übergang Spaniens zur Demokratie genossen viele Spanier unvermittelt Freiheiten, die ihnen zuvor verwehrt geblieben waren. Dies führte in der Hauptstadt Madrid zu einer Bewegung, die alles Schrille und Exaltierte durchleben wollte und die sehr hedonistische Züge annahm. Als Auftakt bzw. erste öffentlich wahrnehmbare Erscheinung der Bewegung gilt das Gedenkkonzert für den im Januar 1980 bei einem Verkehrsunfall verunglückten Canito, Schlagzeuger der Band Tos (kurz danach als Los Secretos neu gegründet), das am 9. Februar 1980 in der Hochschule für Bauingenieurwissenschaften an der Universidad Politécnica de Madrid unter anderem mit Auftritten von Nacha Pop und Alaska y los Pegamoides stattfand.

Der heute in Deutschland bekannteste Vertreter der Movida Madrileña ist der Filmregisseur und Drehbuchautor Pedro Almodóvar. Dessen erste Filme wie z. B. „Pepi, Luci, Bom und andere Mädchen aus der Bande“ (Pepi, Luci, Bom y otras chicas del montón) reflektierten die Zeit der Movida. Weitere bedeutende Künstler waren die Musiker Aviador Dro und Alaska, die Popgruppen Mecano, Los Nikis und Radio Futura, der Graffiti-Künstler Muelle (span. für Feder) und die Modedesignerin Ágatha Ruiz de la Prada.

Ausbreitung in Spanien

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Auch außerhalb Madrids fand die Movida viele Anhänger und Nachahmer, so dass sie sich schnell in andere spanische Großstädte wie Vigo ausbreitete. Dies wurde durch in erster Linie sozialistische Politiker wie den damaligen Bürgermeister Madrids Enrique Tierno Galván forciert. Sie unterstützten diese Kulturbewegung, um einen deutlichen Bruch zwischen der Gesellschaft der Post-Franco-Zeit und der der Demokratie zu provozieren. Dies hatte den Vorteil, dass man das ehemals anachronistische und faschistische Land im Ausland als modern und aufgeschlossen präsentieren konnte, obwohl es in vielen Bereichen immer noch im franquistischen Trott steckte.

Das Erbe der Movida

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Eine der zentralen Stätten der Movida war das „El Sol“, in dem bis zum heutigen Tag (Stand 2020) Veranstaltungen (Konzerte und Partys) stattfinden. Bars finden sich in Madrid nur noch vereinzelte aus dieser Zeit, wie El Penta oder La vía láctea im Stadtviertel Malasaña, die bis heute (ebenfalls Stand 2020) überlebt haben.

  • Julia Nolte: Madrid bewegt. Die Revolution der Movida 1977–1985. Vervuert, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-86527-408-3.