Montpelier (Vermont)

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Montpelier
Vermont State Capitol (2005)
Vermont State Capitol (2005)
Lage in Vermont
Montpelier (Vermont)
Montpelier (Vermont)
Montpelier
Basisdaten
Gründung: 14. August 1781
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Vermont
County: Washington County
Koordinaten: 44° 16′ N, 72° 34′ WKoordinaten: 44° 16′ N, 72° 34′ W
Zeitzone: Eastern (UTC−5/−4)
Einwohner: 8.074 (Stand: 2020)
Haushalte: 3.889 (Stand: 2020)
Fläche: 26,6 km² (ca. 10 mi²)
davon 26,5 km² (ca. 10 mi²) Land
Bevölkerungsdichte: 305 Einwohner je km²
Höhe: 160 m
Postleitzahlen: 05601-05604, 05609, 05620, 05633
Vorwahl: 1 802
FIPS: 50-46000
GNIS-ID: 1461834
Website: www.montpelier-vt.org
Bürgermeister: Jack McCullough[1]

Montpelier[2] [mɒntˈpiljər] ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Vermont und Verwaltungssitz (Shire Town) des Washington Countys. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 8074[3] ermittelt.

Die Stadt liegt in den Green Mountains und ist die kleinste Bundesstaatshauptstadt der Vereinigten Staaten.

Nach den Angaben des United States Census Bureaus hat die Stadt eine Fläche von 26,6 km2, wovon 26,5 km2 auf Land entfallen und der Rest auf Gewässer.

Geografische Lage

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Montpelier liegt am nördlichen Ufer des nach Westen fließenden Winooski River, der von mehreren kleineren Zuflüssen gespeist wird, welche die verschiedenen Wohnviertel Montpeliers durchziehen. Die Stadt liegt etwa 158 m über dem Meeresspiegel und wird von Hügeln umgeben. Towne Hill ist ein etwa drei Kilometer langer Rücken am nördlichen Stadtrand und erreicht eine Höhe von etwa 275 m über dem Meeresspiegel. Die Stadt Montpelier wird regelmäßig von Überflutungen bedroht; schwere Fluten ereigneten sich 1927, 1992, 2011 und 2023.[4]

Nachbargemeinden

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Alle Entfernungen sind als Luftlinien zwischen den offiziellen Koordinaten der Orte aus der Volkszählung 2010 angegeben.[5]

Hinweis: Barre und Montpelier teilen keine gemeinsame Grenze, liegen aber derart dicht aneinander, dass eine Aufnahme in dieser Liste sinnvoll ist.

Montpelier, Vermont
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
55
 
-3
-16
 
 
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7
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65
 
-1
-12
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: www.weatherbase.com
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Montpelier, Vermont
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) −3,1 −1,9 3,2 11,2 19,2 24,5 26,8 25,6 21,2 15,2 6,9 −1,2 12,4
Mittl. Tagesmin. (°C) −15,6 −15,1 −8,7 −1,1 4,7 10,2 12,7 11,4 7,4 1,5 −3,1 −11,7 −0,6
Niederschlag (mm) 55 54 58 71 87 84 97 85 82 75 82 65 Σ 895
Regentage (d) 14 13 12 13 13 13 13 11 11 12 14 14 Σ 153

Die mittlere Durchschnittstemperatur in Montpelier liegt zwischen -9,3 °C im Januar und 19,7 °C im Juli[6]. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 5,8 °C[6] (gesamt Vermont: 6 °C[7]), der durchschnittliche Jahresniederschlag 884 mm[8], davon etwa ein Viertel als Schnee[7], was einem jährlichen Schneefall von etwa 2,30 m Schneehöhe entspricht[6][7].

Der Grant für Montpelier wurde durch die Vermont Republic am 21. Oktober 1780 ausgerufen. Thimothy Biglow und weitere waren die Nehmer des Grants und dies wurde am 14. August 1781 festgesetzt. Er umfasste die üblichen 23.040 Acre. Eine erste Besiedlung startete 1787 durch den Trapper Joel Frizzle, der sich auf dem Gebiet niederließ und eine kleine Blockhütte baute. Im Mai 1787 wurde die Besiedlung durch Colonel Jacob Davis und General Parley Davis, die mit Vorräten und Hilfskräften aus Charlton, Massachusetts auf das Gebiet kamen und eine erste Ansiedlung errichteten. Jacob Davis baute auch die erste Sägemühle und die erste Schrotmühle der Town. Die konstituierende Versammlung fand am 29. März 1791 statt.[9]

Der Name Montpelier leitet sich von dem Namen der französischen Stadt Montpellier ab. Es war Colonel Jacob Davis, der den Namen auswählte. Zur damaligen Zeit war es in Mode, den Orten französische Namen zu geben, da Frankreich die USA im Bestreben zur Unabhängigkeit unterstützt hatte. Die Stadt ist aufgrund der unterschiedlichen Schreibweise nicht mit dem französischen Montpellier im Languedoc zu verwechseln.

Montpelier um 1912

Der Sitz der Hauptstadt in Vermont wechselte nach dem Rotationsprinzip. Erst mit dem Neubau des Vermont State Capitol in Montpelier 1805 befanden die Abgeordneten, dass es nun Zeit sei, aufgrund der zentralen Lage der Stadt und des preiswerten Baugrundes mit dem Wandern des Regierungssitzes aufzuhören. Auch eine Feuersbrunst, die den beeindruckenden Nachfolgebau von 1838 bis auf die Granitmauern und den Portikus zerstörte, konnte die Vermonter nicht davon abhalten, auf deren Basis das heute bestehende Kapitolsgebäude zu errichten. Dieses gilt mit seiner Blattgoldkuppel vor dem Hintergrund des wechselnden Blätterdaches eines nah gelegenen Parks bei vielen Touristen als das hübscheste Regierungsgebäude der USA.[10] 1895 wurde Montpelier zur City erhoben.

Einwohnerentwicklung

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Volkszählungsergebnisse[11] – City of Montpelier, Vermont
Jahr 1700 1710 1720 1730 1740 1750 1760 1770 1780 1790
Einwohner 118
Jahr 1800 1810 1820 1830 1840 1850 1860 1870 1880 1890
Einwohner 889 1877 2308 2985 3725 2310 2411 3023 3219 4160
Jahr 1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990
Einwohner 6266 7856 7125 7837 8006 8599 8782 8609 8241 8247
Jahr 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 2080 2090
Einwohner 8035 7855 8074

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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The Pavilion im Steamboat-Gothic-Style

Zu den bekanntesten Gebäuden in Montpelier gehört das Vermont State Capitol. Es befindet sich an der 115 State Street.

Das Pavilion Hotel im Steamboat-Gothic-Style war bis zum Abriss 1966 Wohnsitz diverser Abgeordneter während der Legislaturperiode, heute ist es als Nachbau an alter Stelle wieder aufgebaut. Es beherbergt das Vermont Historical Society Museum.

Die National Clothespin Factory ist einer von sechs Einträgen Montpeliers im NRHP.

Der National Park Service weist für Montpelier mit dem Vermont State Capitol eine National Historic Landmarks aus (Stand Dezember 2016).[12] Sechs Bauwerke und Stätten im Ort sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 13. November 2018).[13]


Wirtschaft und Infrastruktur

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  • Metall- und holzverarbeitende Industrie
  • Mühlen
  • Fabrikation von Ahornsirup
  • Hauptsitz diverser Versicherungen, u. a. der National Life Insurance Company seit 1848

Durch den Südwesten Montpeliers verläuft die Interstate 89, auch Veterans Highway genannt. Von East Montpelier kommend und in westöstlicher Richtung durch Montpelier verläuft der U.S. Highway 2. Er folgt dem Verlauf des Winooski Rivers und trifft im Südwesten die Interstate, zu der er danach parallel in Richtung Westen verläuft. Die Vermont State Route 12 durchteilt Montpelier in nordsüdlicher Richtung und die Vermont State Route 302 verbindet Montpelier mit Barre im Süden.

Über den Bahnhof Montpelier Junction in Berlin wird Montpelier vom Vermonter der Eisenbahngesellschaft Amtrak angefahren.[14]

Montpelier hat keinen eigenen Flugplatz; Flugreisende können entweder mit Privatflugzeugen über den Edward F. Knapp State Airport in Berlin oder über den 56 km nordwestlich gelegenen Burlington International Airport in Chittenden County anreisen.


Öffentliche Einrichtungen

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Es gibt in Montpelier kein Krankenhaus. Das nächstgelegene ist das Central Vermont Medical Center in Berlin.

In Montpelier befinden sich die Montpelier Public Schools. Zu ihnen gehören die Union Elementary School, Main Street Middle School und die Montpelier High School.[15]

Das Community College of Vermont hat einen Campus in Montpelier.

Das private Union Institute & University, eine Forschungseinrichtung spezialisiert auf Fernunterrichtsprogramme ist in Montpelier ansässig.

Das Vermont College of Fine Arts wurde 1831 in Montpelier gegründet. Es ist ein Hochschulinstitut und ein nationales Zentrum für die Ausbildung mit einem praxisorientierten Lernmodell.

Kellogg-Hubbard Library

Die Kellogg-Hubbard Library wurde im Jahr 1889 gegründet. Sie geht auf das Vermächtnis von Martin M. Kellog, einem New Yorker Immobilienmakler, der in Barre geboren wurde, zurück. Nur drei Monate nach seinem Tod starb auch seine Frau Fanny, geborene Hubbard und gebürtig aus Montpelier. Sie hinterließen ihr Vermögen der City Montpelier mit der Auflage neue Eingangstore für den Green Mount Cemetery und eine öffentliche Bibliothek zu errichten. Heute sind am Gebäude und auf dem Grundstück auch mehrere Kunstwerke zu besichtigen.[10]

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

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  • Zadock Thompson: History of Vermont, natural, civil and statistical, in three parts. 3. Band. Chauncey Goodrich, Burlington 1842, S. 119 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Montpelier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.montpelier-vt.org. (abgerufen am 7. Mai 2024).
  2. Montpelier. In: Geographic Names Information System. United States Geological Survey, United States Department of the Interior, abgerufen am 1. Oktober 2014 (englisch).
  3. US Census Bureau: Search Results Total Population in Montpelier city, Vermont. Abgerufen am 7. Mai 2024 (amerikanisches Englisch).
  4. cnn.com: Catastrophic flooding swamped Vermont’s capital as intense storms forced evacuations and closures in Northeast Abgerufen am 12. Juli 2023 (englisch).
  5. Koordinaten der Orte der Census-Behörde 2010
  6. a b c Montpelier, Vermont Travel Weather Averages (Weatherbase). Abgerufen am 8. Januar 2023.
  7. a b c Montpelier: Geography and Climate. Abgerufen am 8. Januar 2023.
  8. Montpelier, Vermont Travel Weather Averages (Weatherbase). Abgerufen am 8. Januar 2023.
  9. Zadock Thompson: History of Vermont, Natural, Civil, and Statistical, Seite 119, abgerufen am 11. Juni 2017
  10. a b Eintrag auf virtualvermont.com. Abgerufen am 19. Januar 2021 (englisch).
  11. Einwohnerzahl 1790–2010 laut Volkszählungsergebnissen
  12. List of NHLs by State. National Park Service, abgerufen am 13. November 2018.
  13. Suchmaske Datenbank im National Register Information System. National Park Service, abgerufen am 13. November 2018.
  14. Zugbeschreibung bei Amtrak. Amtrak, archiviert vom Original am 29. September 2020; abgerufen am 19. Januar 2021.
  15. Montpelier Public Schools (Memento vom 12. Juni 2017 im Internet Archive), abgerufen am 11. Juni 2017