Mokschan (Ort)
Siedlung städtischen Typs
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Liste großer Siedlungen in Russland |
Mokschan (russisch Мокша́н) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Pensa (Russland) mit 11.592 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Siedlung liegt knapp 40 km nordwestlich des Oblastverwaltungszentrums Pensa zu beiden Seiten der Mokscha, eines rechten Nebenflusses der Oka.
Mokschan ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Mokschan. Die Siedlung ist auch Verwaltungssitz einer gleichnamigen Stadtgemeinde (gorodskoje posselenije), zu der weiterhin die zwei ländlichen Siedlungen Krasny Kordon und Krasnoje Polzo gehören.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis in das 20. Jahrhundert galt als Gründungsjahr des Ortes das von Nikolai Karamsin angegebene Jahr 1535. Neuere Erkenntnisse ergaben jedoch, dass Mokschan als hölzerne Festung im Verlauf der 1676 begonnenen Pensaer Verhaulinie spätestens 1679 entstand. Der Ort wurde nach dem Fluss benannt; zeitweise waren auch die Namensformen Mokschansk und Mokschany in Gebrauch.
Zunächst galt Mokschan als „Vorstadt“ von Pensa, später wurde es selbständig. Ab 1708 wurde es als Stadt des Gouvernements Kasan geführt, ab 1780 als Verwaltungssitz eines Ujesds der Statthalterschaft Pensa. 1798 verlor es kurzfristig diese Verwaltungsfunktion, erhielt sie aber mit der Neuschaffung des Gouvernements Pensa 1801 erneut.
Im Rahmen der Verwaltungsreform nach Gründung der Sowjetunion wurde der Ujesd Mokschan aufgelöst und der Ort verlor das Stadtrecht. 1928 wurde das nunmehrige Dorf Mokschan Verwaltungssitz des neugeschaffenen, gleichnamigen Rajons. 1960 erhielt es den Status einer Siedlung städtischen Typs.[2]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1795 | 3.791 |
1897 | 10.044 |
1939 | 7.024 |
1959 | 6.260 |
1970 | 8.672 |
1979 | 10.357 |
1989 | 11.035 |
2002 | 11.808 |
2010 | 11.592 |
Anmerkung: ab 1897 Volkszählungsdaten
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Zentrum von Mokschan bildet ein relativ gut erhaltenes Ensemble von Profan- und Kirchengebäuden, wie es für eine russische Provinzkleinstadt des ausgehenden 19. Jahrhunderts üblich war. Dazu gehören die Erzengel-Michael-Kirche (церковь Михаила Архангела, zerkow Michaila Archangela) von 1817 bis 1825[3] sowie die Epiphanias-Kirche (церковь Богоявления Господня, zerkow Bogojawlenija Gospodnja) von 1893 bis 1908.[4] Beim Ort wurde ein Teil der hölzernen Befestigungen aus dem 17. Jahrhundert mit Wachturm nachgebaut.
Seit 1977 existiert in Mokschan ein Gedenkmuseum für den im Dorf Bogorodskoje (etwa 5 km westlich) des Ujesds Mokschan geborenen Schriftsteller Alexander Malyschkin (1892–1938).[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mokschan liegt inmitten eines Landwirtschaftsgebietes. Es gibt verschiedene Betriebe der Lebensmittelindustrie sowie der Forstwirtschaft.[2]
Durch den Ort verläuft die Fernstraße M5, die von Moskau nach Pensa und weiter nach Tscheljabinsk in Ural führt. Die nächstgelegenen Bahnstationen sind Simanschtschina (beim Dorf Netschajewka) und Ramsai (beim gleichnamigen Dorf) an der Strecke Rjaschsk – Pensa – Sysran, beide etwa 20 km in südwestlicher bzw. südöstlicher Richtung von Mokschan entfernt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ a b Mokschan auf der Webseite des Geographischen Instituts der RAN (russisch)
- ↑ Erzengel-Michael-Kirche Mokschan (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei sobory.ru (russisch)
- ↑ Epiphanias-Kirche Mokschan ( des vom 6. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei sobory.ru (russisch)
- ↑ Informationen zum Museum bei museum.ru (russisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Rajonverwaltung (russisch)