Miriam Stein
Miriam Stein (* 10. Mai 1988 in Wien)[1] ist eine österreichisch-schweizerische Schauspielerin.[2]
Leben und Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Miriam Stein ist die Tochter aus erster Ehe des Schweizer Fernsehmoderators Dieter Moor mit der österreichischen Theaterregisseurin Marie-Louise Stein und wuchs in Wien auf. Ursprünglich wollte sie Tänzerin werden und besuchte hierfür ein spezielles Gymnasium, das mit der Oper zusammenarbeitete. Gesundheitliche Probleme zwangen sie aber, diese Karriere aufzugeben und an ein öffentliches Gymnasium zu wechseln, wo sie ihre Matura ablegte.[3]
Stein stand das erste Mal im Alter von elf Jahren für die Titelrolle in Peter Reichenbachs Das Mädchen aus der Fremde (1999) mit Christian Kohlund und Mareike Carrière vor der Kamera. Für ihre schauspielerische Leistung als verstörtes Flüchtlingskind aus dem Kosovo erhielt sie 2001 den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises.[4] Von 2006 bis 2009 erwarb sie in einem Studium an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) den Master of Arts in Theater (Vertiefung Schauspiel) (Anm.) und verbrachte ein Auslandsjahr am Pariser Conservatoire national supérieur d’art dramatique.
Einem breiteren Publikum wurde Stein als Hauptdarstellerin im romantischen Drama Goethe! (2010) an der Seite von Titelheld Alexander Fehling und Moritz Bleibtreu bekannt, das in Deutschland über 600.000 Kinozuschauer erreichte.[5] Der Part der Lotte Buff brachte ihr 2011 den New Faces Award als beste Nachwuchsschauspielerin ein. In dem aufwändigen deutschen Fernseh-Dreiteiler Unsere Mütter, unsere Väter (2013) über die Generation der damals 20-Jährigen im Zweiten Weltkrieg spielte sie eine der fünf Hauptrollen, die Charlotte.
In der ZDF-Verfilmung Unterleuten – Das zerrissene Dorf nach dem Roman von Juli Zeh spielte Stein Linda Franzen, eine Pferdenärrin und Lebensgefährtin des Spiele-Entwicklers Frederick Wachs (Jacob Matschenz), die gemeinsam von Berlin in das brandenburgische Unterleuten ziehen, wo sie ein kleines Grundstück samt Villa erworben haben.[6]
Gemeinsam mit den Schauspielkollegen Pheline Roggan und Moritz Vierboom sowie der Regisseurin Laura Fischer formulierte Stein 2020 eine aus 13 Punkten bestehende Idealvorstellung vom „Grünen Drehen“, deren Umsetzung einen Beitrag gegen die Klimakrise leisten soll.[7] Mehr als 100 Schauspieler unterzeichneten daraufhin den Aufruf. Wissenschaftlich begleitet wurde der Aufruf durch den Klimawissenschaftler Dirk Notz.[8]
In den steirischen ORF-Landkrimis verkörperte Stein in fünf Folgen neben Hary Prinz die Rolle der Grazer Ermittlerin Sandra Mohr.[9]
Stein lebt in einem Brandenburger Dorf[10] und ist seit 2009 mit dem Schauspielkollegen Volker Bruch liiert, der ebenfalls in Unsere Mütter, unsere Väter mitwirkte.[11] Im März 2017 wurde bekannt, dass die beiden kurze Zeit zuvor ein Kind bekommen hatten.[12]
Aktivitäten gegen die Schutzmaßnahmen zur COVID-19-Pandemie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stein beteiligte sich im April 2021 an der Aktion #allesdichtmachen, bei der rund 50 prominente Schauspieler die Maßnahmen der deutschen Bundesregierung zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie ironisch-satirisch kommentierten.[13] Während sich viele Teilnehmer von der Aktion infolge der kontroversen Diskussionen distanzierten, verteidigte Stein ihre Teilnahme.[14] Miriam Stein ist zusammen mit Giovanna Winterfeldt Mitinitiatorin der von Schauspielern gegründeten Organisation „Friedlich zusammen“.[15][16]
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1999: Das Mädchen aus der Fremde
- 2001: Tod durch Entlassung
- 2004: Alles wegen Hulk
- 2007: Liebe und Wahn
- 2008: Jimmie
- 2009: Morgen danach (Kurzfilm)
- 2009: Alice – Paris (Kurzfilm)
- 2009: Der letzte Schnee (Kurzfilm)
- 2009: Der Mann, der nichts wollte (Kurzfilm)
- 2010: 180° – Wenn deine Welt plötzlich Kopf steht
- 2010: Neue Vahr Süd
- 2010: Goethe! – Regie Philipp Stölzl
- 2011: Der Verdingbub – Regie Markus Imboden
- 2012–2020: Vier Frauen und ein Todesfall (Fernsehserie, 23 Episoden)
- 2012: Omamamia – Regie Tomy Wigand
- 2013: Unsere Mütter, unsere Väter (Fernsehdreiteiler)
- 2014: Hin und weg – Regie Christian Zübert
- 2014–2021: Landkrimi (Fernsehreihe)
- 2014: Steirerblut – Regie Wolfgang Murnberger
- 2018: Steirerkind – Regie Wolfgang Murnberger
- 2019: Steirerkreuz – Regie Wolfgang Murnberger
- 2020: Steirerwut – Regie Wolfgang Murnberger
- 2021: Steirertod – Regie Wolfgang Murnberger
- 2015: Das goldene Ufer (Fernsehfilm) – Regie Christoph Schrewe
- 2015: The Team (Fernsehserie, acht Episoden)
- 2015: Kleine große Stimme – Regie Wolfgang Murnberger
- 2016: Gotthard – Regie Urs Egger
- 2018: 100 Dinge – Regie Florian David Fitz
- 2019: Die Schattenfreundin – Regie Michael Schneider
- 2020: Moskau Einfach! – Regie Micha Lewinsky
- 2020: Unterleuten – Das zerrissene Dorf (Fernsehdreiteiler) – Regie Matti Geschonneck
- 2021: Willi und die Wunderkröte – Regie Markus Dietrich
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2001: Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises für Das Mädchen aus der Fremde
- 2011: New Faces Award als beste Nachwuchsschauspielerin für Goethe!
- 2013: Bayerischer Fernsehpreis: Sonderpreis für das Schauspieler-Ensemble in Unsere Mütter, unsere Väter (gemeinsam mit Katharina Schüttler, Volker Bruch, Tom Schilling und Ludwig Trepte)
- 2014: Romy Film- und Fernsehpreis als Beliebteste Schauspielerin für Unsere Mütter, unsere Väter
- 2020: Schweizer Filmpreis 2020 in der Kategorie Beste Darstellerin für Moskau Einfach![17][18]
- 2021: Romy in der Kategorie Beliebteste Schauspielerin Film
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (Anm.)Filmportal[19] und ihre Agentur Homebase geben als Abschluss Bachelor an, das Munzinger-Archiv Master.[20]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Miriam Stein bei IMDb
- Miriam Stein bei filmportal.de
- Miriam Stein bei schauspielervideos.de
- Miriam Stein bei der Agentur Homebase ( vom 30. Dezember 2021 im Internet Archive)
- Fotos von Miriam Stein bei der Weltpremiere ihres Films Goethe! sowie einem Pressetermin (Berlin, 4. bzw. 12. Oktober 2010)
- 'Bin ich bekannt geworden . . . echt jetzt?', Focus, 23. März 2013
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Porträt ( vom 3. Januar 2016 im Internet Archive), Zürcher Hochschule der Künste
- ↑ Sie hätte sich für den Dichter entschieden. In: Tages-Anzeiger, 12. Oktober 2010.
- ↑ vgl. Roberta Fischli: Sie will es unbedingt schaffen. In: Tages-Anzeiger, 3. Juni 2009, S. 52.
- ↑ Die Preisträger des Deutschen Fernsehpreises 2001
- ↑ Besucherzahlen deutscher Filme des Jahres 2010 bei insidekino
- ↑ ZDF-Dreiteiler „Unterleuten“: In diesem Dorf leben nur Stars; Nr. 5. Abgerufen am 16. Mai 2021.
- ↑ Wir. In: Changemakers.film. Abgerufen am 16. Mai 2021.
- ↑ Julia Schaaf: Klimaschutz am Filmset: „Wir Schauspieler wollen verzichten“. In: FAZ. Abgerufen am 16. Mai 2021.
- ↑ Miriam Stein steigt bei steirischen ORF-Landkrimis aus. In: Kurier.at. 28. September 2020, abgerufen am 15. Oktober 2020.
- ↑ Julia Schaaf: „Babylon Berlin“-Darsteller: „Ich lebe seit fünf Jahren größtenteils vegan“. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 17. Mai 2021]).
- ↑ „Unsere Mütter, unsere Väter“-Stars sind ein Paar. Focus Online, 21. März 2013.
- ↑ Bernd Peters: Schauspielerin verrät's: Plötzlich Mama! Miriam Stein hielt ihr Baby geheim. 10. März 2017, abgerufen am 12. Juli 2019.
- ↑ Miriam Stein, allesdichtmachen, 22. April 2021 Video auf YouTube
- ↑ Interview mit Miriam Stein – «Es passieren Dinge, die nicht gut sind». In: Tages-Anzeiger. Abgerufen am 16. Mai 2021.
- ↑ “friedlich zusammen” Demonstration in Berlin am 12. März 2022, Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus 13. März 2022
- ↑ #FriedlichZusammen: Nachruf von Miriam Stein zur Januar-Demo
- ↑ Schweizer Filmpreis 2020: Je zwei Preise für «Le milieu de l’horizon» und «Immer und ewig». In: Bundesamt für Kultur. 23. März 2020, abgerufen am 23. März 2020.
- ↑ Georges Wyrsch: Schweizer Filmpreis 2020: «Le milieu de l’horizon» ist der beste Schweizer Film des Jahres. In: Srf.ch. 23. März 2020, abgerufen am 23. März 2020.
- ↑ Miriam Stein. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 18. März 2024.
- ↑ Miriam Stein im Munzinger-Archiv, abgerufen am 18. März 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
Personendaten | |
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NAME | Stein, Miriam |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-schweizerische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1988 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich |