Miranda Fricker

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Foto einer Frau mit buntem Oberteil und kurzen schwarzen Haaren.
Miranda Fricker (2016)

Miranda Fricker (* 12. März 1966) ist eine britische Philosophin und Professorin an der New York University, die den Begriff epistemische Ungerechtigkeit geprägt hat.

Fricker studierte Philosophie, Moderne Sprachen und Women’s Studies am Pembroke College, Oxford und der University of Kent. 1996 schloss sie ihre Promotion in Philosophie an der Universität Oxford ab.[1] Die Promotion wurde von Bernard Williams und Sabina Lovibond betreut.[2] In der Folge war sie Hochschullehrerin an der University of London. 2012 wurde sie Professorin für Philosophie an der University of Sheffield. Seit 2016 war sie „Presidential Professor of Philosophy“ und von 2021 bis 2022 „Distinguished Professor“ am CUNY Graduate Center in New York. Im Anschluss wechselte sie an die New York University, wo sie Ko-Direktorin des New York Institute for Philosophy ist und seit 2023 eine Julius-Silver-Professur innehat. Für die Amtszeit 2022/23 wurde sie zur Präsidentin der östlichen Division der American Philosophical Association gewählt.[1][3] 2016 wurde sie als Fellow in die British Academy aufgenommen,[4] 2020 wurde sie Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.[5] Fricker sollte die Frankfurter Adorno-Vorlesung 2020 halten, die aber wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste.[6] 2024 wurde Fricker zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gewählt.

Fricker wurde vor allem durch ihre Arbeit zu epistemischer Ungerechtigkeit bekannt, die sie in ihrem 2007 erschienenen Buch Epistemic Injustice. Power and the Ethics of Knowing vorstellte.[6] Neben der Sozialen Epistemologie gehören auch die feministische Philosophie und die politische Philosophie zu Frickers Forschungsschwerpunkten.[7]

Schriften (Auswahl)

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  • The Cambridge Companion to Feminism in Philosophy (Hrsg. mit Jennifer Hornsby). Cambridge University Press, Cambridge 2000, ISBN 9781139500307
  • Epistemic Injustice. Power and the Ethics of Knowing. Oxford University Press, Oxford 2007, ISBN 978-0-19-823790-7
    • deutschsprachige Ausgabe: Epistemische Ungerechtigkeit. Macht und die Ethik des Wissens. Aus dem Englischen von Antje Korsmeier, C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-79892-4.[8]
  • The Routledge Handbook of Social Epistemology (Hrsg. mit Peter Graham, David Henderson, Nikolaj Pedersen). Routledge, London 2019, ISBN 9781138858510
Commons: Miranda Fricker – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Curriculum Vitae auf Frickers Website. Abgerufen am 28. August 2024 (englisch).
  2. Daniel Kodsi: Flaws and Forgiveness: An Interview with Miranda Fricker. In: Oxford Review of Books. 16. April 2018, abgerufen am 11. Februar 2022 (englisch).
  3. New York University: Silver Professors 2023. 23. März 2023, abgerufen am 28. August 2024 (englisch).
  4. Professor Miranda Fricker FBA. Abgerufen am 11. Februar 2022 (englisch).
  5. New Members. Abgerufen am 11. Februar 2022 (englisch).
  6. a b Miranda Fricker, Kristina Lepold: Schuldzuweisung und Vergebung. Miranda Fricker antwortet auf Fragen von Kristina Lepold. In: Westend. Neue Zeitschrift für Sozialforschung. Nr. 1. Campus Verlag, Frankfurt 2021, ISBN 978-3-593-44675-2, S. 153–170.
  7. Miranda Fricker. CUNY Graduate Center, abgerufen am 12. Februar 2022.
  8. Wolfgang Hellmich: Die Philosophin Miranda Fricker analysiert, wie Diskriminierung funktioniert. In: Neue Zürcher Zeitung. 7. Oktober 2023, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 13. März 2024]).