Methylmagnesiumchlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Methylmagnesiumchlorid
Allgemeines
Name Methylmagnesiumchlorid
Andere Namen

Chlormethylmagnesium

Summenformel CH3ClMg
Kurzbeschreibung

graue Flüssigkeit (gelöst in THF)[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 676-58-4
EG-Nummer 211-629-7
ECHA-InfoCard 100.010.573
PubChem 12670
Wikidata Q392954
Eigenschaften
Molare Masse 74,79 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Löslichkeit
  • löslich in Tetrahydrofuran[1]
  • nahezu unlöslich in Petrolether und Benzol[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

für die 3.0 M Lösung in THF[3]

Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​260​‐​302​‐​314​‐​335​‐​351
EUH: 014​‐​019
P: 210​‐​231 232​‐​280​‐​370 378​‐​402 404​‐​403 235[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Methylmagnesiumchlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Grignard-Verbindungen, welche zu den metallorganischen Verbindungen gehören.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Methylmagnesiumchlorid kann durch Reaktion von Methylchlorid mit Magnesium in Tetrahydrofuran gewonnen werden:[4]

Methylmagnesiumchlorid wird kommerziell als Lösung in Tetrahydrofuran in den Handel gebracht und ist in diesem Fall eine graue Flüssigkeit.[1] Bei Temperaturen unter 5 °C kann daraus Methylmagnesiumchlorid als Feststoff auskristallisieren.[5]

Methylmagnesiumchlorid wird als Grignard-Reagenz bei der Synthese organischer Verbindungen (z. B. bei nukleophilen Substitutionen) verwendet. Die niedrigere Reaktivität gegenüber Methylmagnesiumbromid erlaubt mildere Reaktionsbedingungen.[6]

Es kann auch für eine Zerewitinow-Reaktion genutzt werden, beispielsweise um die Molmasse von Carbonsäuren zu bestimmen. Dazu wird das bei der Reaktion von Methylmagnesiumchlorid und Carbonsäure freiwerdende Methan volumetrisch bestimmt.[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Datenblatt Methylmagnesium chloride solution, 3.0 M in THF bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Oktober 2017 (PDF).
  2. CRC Handbook of Chemistry and Physics, 97th Edition. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4987-5429-3, S. 380 (books.google.de).
  3. Teile der Gefahrstoffkennzeichnung beziehen sich auf die Gefahren, die durch das Lösungsmittel verursacht werden.
  4. Michael T. Holbrook: Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology: Methyl Chloride. doi:10.1002/0471238961.1305200808151202.a01.pub2
  5. Methylmagnesium chloride in THF. (PDF; 199 kB) FMC Lithium, abgerufen am 14. Oktober 2017 (englisch).
  6. Patrick Groß: Die Totalsynthese von ( )-Fumimycin. Hrsg.: Stefan Bräse. Logos Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8325-2571-2, S. 37 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Reinhard Brückner: Reaktionsmechanismen: Organische Reaktionen, Stereochemie, Moderne Synthesemethoden. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-45684-2, S. 315 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).