Messinium
❮ | System | Serie | Stufe | ≈ Alter (mya) |
---|---|---|---|---|
❮ | später | später | später | jünger |
N e o g e n |
Pliozän | Piacenzium | 2,588 ⬍ 3,6 | |
Zancleum | 3,6 ⬍ 5,333 | |||
Miozän | Messinium | 5,333 ⬍ 7,246 | ||
Tortonium | 7,246 ⬍ 11,62 | |||
Serravallium | 11,62 ⬍ 13,82 | |||
Langhium | 13,82 ⬍ 15,97 | |||
Burdigalium | 15,97 ⬍ 20,44 | |||
Aquitanium | 20,44 ⬍ 23,03 | |||
früher | früher | früher | älter |
Das Messinium (auch verkürzt zu Messin) ist in der Erdgeschichte die oberste chronostratigraphische Stufe des Miozäns (Neogen). Sie entspricht geochronologisch ungefähr dem Zeitraum vor 7,246 bis etwa 5,333 Millionen Jahren und dauerte ca. 1,9 Millionen Jahre. Die Stufe folgt auf das Tortonium und wird vom Zancleum, der unteren Stufe des Pliozäns, abgelöst.
Namensgebung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stufe ist nach der Stadt Messina auf Sizilien (Italien) benannt. Die Stufe und der Name wurden vom schweizerischen Geologen Karl Mayer-Eymar 1867 eingeführt.
Definition und GSSP
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die untere Grenze ist durch das unterste Vorkommen der planktonischen Foraminiferen-Art Globorotalia conomiozea definiert. Die Grenze liegt etwa in der Mitte der magnetischen Polaritäts-Chronozone C3Br.1r. Die obere Grenze liegt beim Top der magnetischen Polaritäts-Chronozone C3r (rund 100.000 Jahre vor der Thvera normal-polaren Subchronozone C3n.4n). Außerdem liegt die Grenze nahe dem Aussterbehorizont der kalkigen Nannoplankton-Art Triquetrorhabdulus rugosus (= Basis der CN10b-Zone) und dem Erstauftreten der kalkigen Nanoplankton-Art Ceratolithus acutus. Das offizielle Typprofil der Internationalen Kommission für Stratigraphie (GSSP = „Global Stratotype Section and Point“) ist ein Profil bei Oued Akrech in der Nähe von Rabat (Marokko).
Messinische Salinitätskrise im Mittelmeer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Messinischen Salinitätskrise gegen Ende des Messiniums trocknete das Mittelmeer weitgehend aus und es bildeten sich in den tiefsten Beckenteilen bis zu 3000 m mächtige Evaporit-Folgen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Mayer-Eymar: Catalogue systématique et descriptif des fossiles des terrains tertiaires qui se trouvent du Musée fédéral de Zürich. Zürich 1867.
- Felix M. Gradstein, James G. Ogg, Mark D. Schmitz & Gabi M. Ogg: Geologic Time Scale 2020, Vol. 2. Elsevier 2020, ISBN 978-0-12-824360-2
- Frederik J. Hilgen, Silvia Iaccarino, Wout Krijgsman, Giulia Villa, Cor G. Langereis und Willem J. Zachariasse: The Global Boundary Stratotype Section and Point (GSSP) of the Messinian Stage (uppermost Miocene). Episodes, 23(3): 172–178, Beijing 2000 ISSN 0705-3797 PDF.
- Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10. neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Enke Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-432-84100-0 (Enke-Taschenbuch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutsche Stratigraphische Kommission, Manfred Menning (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002, ISBN 3-00-010197-7 (1 Blatt, Stratigraphie.de [PDF; 6,6 MB]).
- Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen). Wien 2004 (PDF; 376 kB)
- International Chronostratigraphic Chart 2012 (PDF)