Mayahi

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Stadtgemeinde Mayahi
Stadtgemeinde Mayahi (Niger)
Stadtgemeinde Mayahi (Niger)
Stadtgemeinde Mayahi
Koordinaten 13° 57′ N, 7° 40′ OKoordinaten: 13° 57′ N, 7° 40′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Maradi
Departement Mayahi
Einwohner 90.540 (2012)

Mayahi ist eine Stadtgemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Departements Mayahi in Niger.

Geographie

Blick auf Mayahi (2007)

Mayahi liegt in der Sahelzone. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagshöhe beträgt 400 mm.[1] Die Nachbargemeinden sind Tchaké im Norden, El Allassane Maïreyrey im Nordosten, Issawane im Osten, Kanan-Bakaché im Südosten, Aguié im Süden, Sarkin Haoussa im Südwesten und Attantané im Nordwesten. Durch Mayahi verläuft der Wadi Goulbi N’Kaba. Das Stadtgebiet ist in vier Stadtviertel, 51 administrative Dörfer, ein traditionelles Dorf, 53 Weiler und 24 Lager gegliedert. Die vier Stadtviertel sind Mayahi Sabongari, Mayahi Sofoua, Mayahi Zongo und Quartier Administratif.[2]

Geschichte

Der Ort ist nach seinem ersten Herrscher Mayahi benannt. Vor der Ankunft der Franzosen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gehörte Mayahi zum unabhängigen Staat Gobir.[3] Die französische Verwaltung richtete Anfang des 20. Jahrhunderts einen Kanton in Mayahi ein, dem 1924 der aufgelöste Kanton Almoktar angeschlossen wurde.[4]

Mayahi war neben N’Guigmi die zweite Stadt in Niger, in der der Kapitalentwicklungsfonds der Vereinten Nationen ab Ende 2000 ein Projekt zur Schaffung einer dezentralen lokalen Verwaltung durchführte. Das Projekt umfasste unter anderem die Überwachung informeller Wahlen und informelle „Schattenregierungen“, um den Aufbau funktionierender offizieller kommunaler Gremien vorzubereiten.[5] 2002 wurde im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform das Gebiet des Kantons Mayahi auf die Gemeinden Mayahi sowie Attantané, Guidan Amoumoune (einschließlich des administrativen Dorfs Almoktar) und Sarkin Haoussa aufgeteilt.

Bevölkerung

Menschen und Vieh in Mayahi, gesehen durch ein Autofenster (2007)

Bei der Volkszählung 1977 hatte Mayahi 3292 Einwohner, bei der Volkszählung 1988 5723 Einwohner und bei der Volkszählung 2001 16.740 Einwohner.[6] Bei der Volkszählung 2012 betrug die Einwohnerzahl 90.540.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Stadt liegt in einer Zone, in der Regenfeldbau betrieben wird.[8] In Mayahi gibt es einen Viehmarkt. Der Markttag ist Montag.[9] Mayahi ist der Sitz eines Tribunal d’Instance, eines der landesweit 30 Zivilgerichte, die unterhalb der zehn Zivilgerichte der ersten Instanz (Tribunal de Grande Instance) stehen.[10] In der Stadt gibt es einen lokalen Bürgerhörfunk (radio communautaire).[11] Durch Mayahi verläuft die Nationalstraße 19, die von hier aus nach Tchadoua führt.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Boubacar Sani Ousmane: Fonctionnement des marchés à bétail et commercialisation des animaux dans la région de Maradi, cas des marchés de Dakoro, Mayahi, Tessaoua et Maradi. Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2013.
Commons: Mayahi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Boukary Habsatou, El Hadj Saminou, Younoussa Idrissa, Ahmed Salifou: Diagnostic participatif rapide et planification des actions du périmètre de Djirataoua. (PDF-Datei) International Water Management Institute, Juni 2010, S. 12, abgerufen am 21. April 2014 (französisch).
  2. Répertoire National des Communes (RENACOM). Website des Institut National de la Statistique, abgerufen am 22. Januar 2011.
  3. Ogunsola John Igue, Kengne Fodouop, Jérôme Aloko-N’Guessan (Hrsg.): Maîtrise de l’espace et développement en Afrique. Etat des lieux. Karthala, Paris 2010, ISBN 978-2-8111-0264-7, S. 239.
  4. Edmond Séré de Rivières: Histoire du Niger. Berger-Levrault, Paris 1965, S. 248.
  5. Angelo Maliki Bonfiglioli: Empowering the Poor: Local Governance for Poverty Reduction. United Nations Capital Development Fund, 2003, S. 85.
  6. World Gazetteer: Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2013. (Suche in Webarchiven.)   Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bevoelkerungsstatistik.de Maradi: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung, abgerufen am 30. Dezember 2009.
  7. Présentation des résultats globaux définitifs du Quatrième (4ème) Recensement Général de la Population et de l’Habitat (RGP/H) de 2012. (PDF-Datei) Institut National de la Statistique, 2014, abgerufen am 21. April 2014 (französisch).
  8. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. Save the Children UK, London 2009 (Online-Version; PDF; 2,6 MB), S. 8.
  9. Mahamadou Saley, Yatta Paul Maurice Mohamed: Projet Régional d’Appui au Pastoralisme au Sahel (PRAPS). Etude diagnostique des Systèmes d’Information sur les marchés à bétail du Burkina Faso, du Mali, de la Mauritanie, du Niger, du Sénégal et du Tchad. Rapport Définitif. (PDF) CILSS, November 2016, abgerufen am 2. Mai 2018 (französisch).
  10. Bachir Talfi: Note sur l’organisation judiciaire. Website des nigrischen Justizministeriums, abgerufen am 24. September 2012.
  11. La situation de la communication pour le développement au Niger (Etat des lieux). Tome 1. (PDF-Datei; 461 kB) Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, 2003, S. 138, abgerufen am 5. November 2017 (französisch).