M7-Wagen
M7-Wagen | |
---|---|
Triebwagen Gattung Bmx
| |
Anzahl: | 747 (geplant), davon 145 Mittelwagen AB 145 Mittelwagen B 302 Mittelwagen BD 65 Steuerwagen BDx 70 Steuerwagen Bx 90 Triebwagen Bmx |
Hersteller: | Bombardier/Alstom |
Plattform: | Twindexx |
Baujahr(e): | 2018–2023 (geplant) |
Gattung: | Doppelstockwagen, Steuerwagen teilweise angetrieben |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 26,8 m |
Höchstgeschwindigkeit: | 200 km/h |
Stromsystem: | 3 kV = 25 kV, 50 Hz ~ |
Stromübertragung: | Oberleitung |
Sitzplätze: | B=140 Plätze
BDx=102 Plätze Bmx=52 Plätze AB=56/74 Plätze |
Als M7-Wagen wird eine Serie von Doppelstockwagen der NMBS/SNCB bezeichnet, die von einem Konsortium vom Bombardier Transportation und Alstom hergestellt und seit September 2018 ausgeliefert werden. Die M7-Wagen basieren auf den bekannten M6-Wagen der Twindexx-Platform, jedoch gibt es erstmals auch Triebwagen, sodass auch Triebwagenzüge ohne zusätzliche Lokomotive gebildet werden können.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 18. Dezember 2015 gaben die belgische Staatsbahn, Bombardier und Alstom die Schließung eines Rahmenvertrags über die Lieferung von bis zu 1362 Doppelstockwagen einer neuen Fahrzeuggeneration bekannt. Das Auftragsvolumen wurde mit 3,3 Milliarden Euro beziffert, wovon 2,1 Milliarden Euro auf den Anteil von Bombardier und 1,2 Milliarden Euro auf den von Alstom entfallen. Gleichzeitig wurde ein erster Auftrag über die Lieferung von 445 Doppelstockwagen aus diesem Rahmenvertrag eingelöst. Für diese Lieferung erhalten Bombardier 787 Millionen und Alstom 471 Millionen Euro.[1][2] Die Auslieferung der 445 Wagen sollte im September 2018 beginnen und im Jahr 2021 abgeschlossen sein. 65 Wagen aus dieser Lieferung sind Triebwagen, die im Alstom-Werk in Valenciennes hergestellt werden. Die übrigen Wagen werden im zwischenzeitig Bombardier gehörenden ehemaligen BN-Werk in Brügge produziert werden. Geplant ist ein Einsatz der M7-Wagen in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg.[1]
Im Jahr 2020 bestellte die SNCB 204 weitere Doppelstockwagen.[3] Zusammen mit einer weiteren Bestellung über 98 Wagen im Jahr 2021 werden insgesamt 747 Doppelstockwagen ausgeliefert.[4]
Die Beschaffung ist Teil der SNCB-Strategie, bis 2023 die Zahl der Baureihen von 14 auf 8 zu reduzieren.[5]
Technik und Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geplant sind vier Varianten der M7-Wagen, die mit unterschiedlichen Gattungsbuchstaben gekennzeichnet sind:[1]
- AB bezeichnet gemischtklassige Mittelwagen erster und zweiter Wagenklasse mit 58 Plätzen in der 1. Klasse und 75 Plätzen in der 2. Klasse.
- B bezeichnet Mittelwagen zweiter Wagenklasse mit 140 Plätzen in der 2. Klasse.
- BDx bezeichnet Steuerwagen zweiter Wagenklasse mit Mehrzweckabteil und Anpassung für Menschen mit Behinderung, mit Bahnsteighöhe von 630 mm[6] mit 100 Plätze in der 2. Klasse
- BD bezeichnet Mittelwagen zweiter Wagenklasse mit Mehrzweckabteil und Anpassung für Menschen mit Behinderung, mit Bahnsteighöhe von 760 mm.
- Bx bezeichnet Steuerwagen zweiter Wagenklasse mit Anpassung für Menschen mit Behinderung, mit Bahnsteighöhe von 760 mm mit 102 Plätzen in der 2. Klasse.
- Bmx bezeichnet Triebwagen mit 52 Plätzen der 2. Klasse und Führerstand.
Die Triebwagen der Gattung Bmx können sowohl im konventionellen, mit 3 kV Gleichspannung elektrifizierten Bestandsnetz als auch auf Schnellfahrstrecken, die mit 25 kV Wechselspannung bei 50 Hz versorgt werden, verkehren. Als Zugbeeinflussungssystem wird ETCS Level 2 verwendet, das von Alstom beigesteuert wird.[1] Die Züge sollen auch TBL1 erhalten.[5]
Das Betriebskonzept der M7-Wagen sieht sowohl eine reine Zugbildung aus einer variablen Zahl M7-Mittelwagen und ein bis zwei Triebwagen als auch den Einsatz als Wendezug mit konventionellen Lokomotiven vor. Die Abwärtskompatibilität zu den vom gleichen Konsortium hergestellten M6-Wagen soll gewährleistet sein.[1]
Die Wagen sollen wie alle neuen Fahrzeuge der SNCB für eine Bahnsteighöhe von 760 mm ausgelegt werden.[3]
Das Innendesign wurde auf Basis von Fahrgastbefragungen neu entwickelt und weicht von der Vorgängerbauart M6 ab.[1]
Am 14. Juli 2020 wurde bekannt, dass sich die Auslieferung auch wegen technischer Probleme[7] nunmehr bis 2023 verlängern wird.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Meldung SNCB Orders New Double Deck EMUs. In: Railvolution 6/15, S. 6.
- ↑ Belgique : Bombardier signe une commande historique - Connexion Transport Territoires - Bus&Car. In: Connexion Transport Territoires - Bus&Car. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2016; abgerufen am 28. Januar 2016 (französisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b SNCB orders 204 double-deck coaches. In: IRJ-railjournal. Abgerufen am 23. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Belgium: Alstom to Supply SNCB with 98 Additional M7 Train Cars. Abgerufen am 27. Dezember 2021 (englisch).
- ↑ a b Double-deck framework. In: Railway Gazette International. Band 172, Nr. 2, 2016, ISSN 0373-5346, S. 7 (ähnliche Fassung unter anderem Titel online).
- ↑ La SNCB insiste sur le fait que les nouveaux trains M7 satisfont aux toutes dernières normes européennes pour l’accessibilité des personnes à mobilité réduite. In: www.belgianrail.be. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2016; abgerufen am 28. Januar 2016.
- ↑ Les nouveaux trains de la SNCB arriveront avec deux ans de retard. 14. Juli 2020, abgerufen am 16. Juli 2020 (französisch).
- ↑ Les nouveaux trains de la SNCB arriveront en retard. 14. Juli 2020, abgerufen am 16. Juli 2020 (französisch).