Lysinia
Lysinia (altgriechisch Λυσινία, in der handschriftlichen Überlieferung auch Λυσινόη Lysinoe) war eine antike Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Pisidien an der Grenze zu Pamphylien beim heutigen Dorf Karakent in der Türkei.
Die Stadt wird zuerst für das Jahr 189 v. Chr. in der Darstellung des Feldzugs des Gnaeus Manlius Vulso im römisch-seleukidischen Krieg bei den Historikern Polybios[1] und Titus Livius[2] erwähnt.
Während der römischen Kaiserzeit unter Septimius Severus prägte Lysinia eigene Münzen. In der Spätantike war die Stadt Sitz eines Bischofs. Auf das Bistum geht das Titularbistum Lysinia der römisch-katholischen Kirche zurück.
Die Ruinen der Stadt liegen auf dem Hügel Üyevik Burnu an der Westseite des Sees von Burdur. Erhalten sind mehrere Terrassen und die Basis einer Statue für Hadrian[3] (eine Ehrung für Mark Aurel wurde verschleppt in Karakent gefunden[4]). Reste einer Stadtmauer sind nicht vorhanden. Keramik und Architekturteile fanden sich am Fuß des Hügels.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- George Ewart Bean: Lysinia (Üveyik Burnu) Turkey. In: Richard Stillwell u. a. (Hrsg.): The Princeton Encyclopedia of Classical Sites. Princeton University Press, Princeton NJ 1976, ISBN 0-691-03542-3 (englisch, perseus.tufts.edu).
- Hans Treidler: Lysinia. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 842.
- Frans Wiggermann: Lysinia. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 7, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01477-0, Sp. 609.
- Leonhard Schmitz: Lysinoe. In: William Smith: Dictionary of Greek and Roman Geography. London 1854.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Münzen von Lysinia (englisch)
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Polybios 21, 36.
- ↑ Livius 38, 15, 8.
- ↑ Supplementum epigraphicum Graecum (SEG) 19, 757.
- ↑ SEG 19, 758.
Koordinaten: 37° 42′ N, 30° 4′ O