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Liste von Tsunamis

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Diese Liste von Tsunamis führt Ereignisse auf, bei denen durch zeitgenössische Berichte und geologische Untersuchungen Tsunamis als Folge von Vulkanausbrüchen, Erdbeben und untermeerischen Erdrutschen nachgewiesen wurden. Tsunamis wurden auch in Binnenseen beobachtet.

Prähistorisches Zeitalter

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In prähistorischer Zeit kamen enorme Tsunamis mit Höhen von 300 bis 400 m vor. Sie entstanden durch gewaltige Hangrutsche oder Einstürze, die aufgrund von vulkanischen Tätigkeiten ins Meer brachen, zum Beispiel auf den Inseln Hawaiis vor 110.000 Jahren, oder durch Unterwasserrutschungen, wie vor grob 8.000 Jahren im Becken vor der norwegischen Küste. Solche Tsunamis können durch Ablagerungen von so genannten Tsunamiten und Felsproben und ihre Datierung rekonstruiert werden.

Zeitpunkt Ereignis Beschreibung
vor 110.000 Jahren Hawaii
vor grob 8.200 Jahren

(8.100 bis 8.200 ±250 calBP)

Storegga-Rutschung ins Norwegenbecken Das unterseeische Abrutschen einer einzigartig großen Menge von Schutt vom Kontinentalschelf ins Meeresbecken vor Norwegen hat 95.000 km² Fläche betroffen, ±2.800 km³ Volumen bewegt und 250 km³ davon als Trübungsniederschlag im Becken abgesetzt. (Zwei spätere Rutschungen von vor 5.700 bzw. 2.500 Jahren hatten nur etwa ein Tausendstel des Volumens.) Die Sedimente im Meer wurden via Radiocarbonmethode datiert und passen zeitlich zu Tsunamis zugeschriebenen Aufschüttungen auf den Shetland-Inseln bis zu 20 m hoch über dem Meeresspiegel, in Norwegen (bis 11 m) und in Schottland (bis 6 m).

2008 wird von Weninger et al. eingeschätzt, dass die Storegga-Rutschung via Flutwelle durch eine rasche finale Überschwemmung von Doggerland (nordwestlich der Niederlande) 700 bis 3.000 Menschen tötete und auch England endgültig vom Kontinent abtrennte.[1]

vor 8.300 bis 8.000 Jahren Ätna-Tsunami Ein Bergsturz von 35 km³ ins Ionische Meer verursachte den Ätna-Tsunami im östlichen Mittelmeer.[2]
unbekannt Comer See 2007 fanden Geologen Sedimentanomalien im See, die auf zwei Tsunamis hinweisen.[3]
Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
etwa 1800 v. Chr. Erdbeben südlich von Caldera (Chile) Der folgende Tsunami soll sich auf etwa 1000 Kilometer Länge erstreckt haben.[4]
spätes 16. Jh. v. Chr. (nach sehr umstrittenen neueren Theorien 1628 v. Chr.) Minoische Eruption Eine Vulkanexplosion auf Santorin soll nach Meinung einiger Forscher zu bis zu 60 Meter hohen Wellen im gesamten östlichen Mittelmeer geführt haben. Bis vor einigen Jahrzehnten nahmen einige Forscher an, dass die Flutwelle zur Auslöschung der minoischen Kultur geführt hat. Die minoische Kultur bestand jedoch noch mindestens ein halbes Jahrhundert weiter. Über ein erstes gefundenes Opfer, den an der türkischen Küste in Çeşme von vier Tsunamiwellen verschütteten Çeşme-Mann, wird erstmals 2021 wissenschaftlich berichtet.[5]
479 v. Chr. ? Der älteste genau datierbare Tsunami wird vom griechischen Historiker Herodot überliefert. Die persischen Belagerer von Potidaia wurden von einer riesigen Welle überrascht, als sie sich das unerwartet zurückziehende Meer zunutze machen wollten, um die Stadt anzugreifen. Herodot schreibt das Auftreten der rettenden Flutwelle dem Meeresgott Poseidon zu.[6][7]
426 v. Chr. Erdbeben im Golf von Euböa Der Historiker Thukydides beschreibt in seinem Werk Der Peloponnesische Krieg anhand des Erdbebens im Golf von Euböa 426 v. Chr. erstmals den ursächlichen Zusammenhang des Auftretens von Erdbeben und nachfolgenden Flutwellen.[7][8][9]
373 v. Chr. ? Erdbeben und Flutwelle zerstörten das zwei Kilometer von der Küste gelegene Helike restlos.[10] Die Katastrophe wurde von mehreren antiken Geographen beschrieben und könnte einer Theorie zufolge den Zeitzeugen Platon zum Mythos von Atlantis angeregt haben.[11]
365 n. Chr. Erdbeben vor Kreta 365 Der römische Historiker Ammianus Marcellinus (Res Gestae 26.10.15-19) berichtet von einem gewaltigen Tsunami, der am 21. Juli 365 die östlichen Küsten des Mittelmeeres heimsuchte und den Tod Zehntausender von Menschen zur Folge hatte. Ammianus schilderte dabei genau die charakteristische Abfolge von Erdbeben, Rückzug des Meers und heranrollender Riesenwelle im Bereich der Stadt Alexandria.[12] mehrere Zehntausend
Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
0563 Tauredunum-Ereignis Tsunami im Genfersee; verursacht durch Bergsturz; weitere Tsunamis auf dem Genfersee in den Jahren 700, 235, 30 v. Chr., 1730 n. Chr.[13] namhafte Anzahl entlang der Ufer
Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
09. Juli 869 Jōgan-Sanriku-Erdbeben Ein durch das Jōgan-Sanriku-Erdbeben ausgelöster Tsunami trifft auf über Hunderte von Kilometern auf die Küste der japanischen Region Tōhoku, zerstört nach den Aufzeichnungen Hunderte von Dörfern und dringt bei Sendai mehr als vier Kilometer in das Landesinnere vor. Dabei starben 1000 Menschen.[14][15] etwa 1000

16. Jahrhundert

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Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
1584 Genfersee Erdbeben löst einen Felssturz von oberhalb Yvorne aus, Mini-Tsunami im See[16]

17. Jahrhundert

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Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
18. September 1601 Vierwaldstättersee? Ein Erdbeben mit Zentrum in Unterwalden in der Zentralschweiz forderte angeblich acht Tote. Erschütterungen waren in der ganzen damaligen Schweiz zu spüren. Die durch das Erdbeben ausgelösten Erdrutsche führten zu einer vermutlich bis zu vier Meter hohen Flutwelle im Vierwaldstättersee, die in der Stadt Luzern beträchtliche Schäden anrichtete. Das Ereignis wurde vom damaligen Stadtschreiber Renward Cysat ausführlich beschrieben. Es handelt sich um einen der ersten durch einen Augenzeugen gut dokumentierten Tsunami.[17][18] 8 (?)
03. Februar 1605 Keichō-Nankaidō-Erdbeben
20. Januar 1607 (nach Julianischem Kalender) Überschwemmungen am Bristolkanal Überschwemmungen am Bristolkanal forderten rund 2000 Todesopfer. Als Ursache wird in der jüngeren Forschung ein Seebeben vermutet. rund 2000
02. Dezember 1611 Keichō-Sanriku-Erdbeben
26. Januar 1700 Kaskadien-Erdbeben Ein Beben der Cascadia-Bruchlinie in Nordamerika verursachte einen bis Japan reichenden Tsunami, der dort, da in Japan zuvor kein Erdbeben stattfand und verzeichnet wurde, den Namen ‚der verwaiste Tsunami‘ erhielt. Die Verbindung der beiden Tsunamis wurde durch Professor Brian Atwater belegt.

18. Jahrhundert

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Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
29. August 1741 Vulkanausbruch auf der Insel Oshima-Ōshima Tsunami im Japanischen Meer mindestens 1600[19]
28. Oktober 1746 ? Ein Erdbeben mit anschließendem Tsunami zerstörte die peruanische Hafenstadt Callao. Von den rund 5000 Bewohnern überlebten nur etwa 200. fast 5000
01. November 1755 Erdbeben von Lissabon Die portugiesische Hauptstadt Lissabon wurde von einem Brand zerstört, der infolge eines Erdbebens ausbrach. Als die Einwohner vor den Flammen an das Ufer des Tejo flüchteten, wurden sie von haushohen Flutwellen überrascht. Zwei Drittel der Stadt wurden zerstört, 60.000 Menschen starben. Der Tsunami machte sich noch in Irland und jenseits des Atlantiks auf den Kleinen Antillen bemerkbar, Madeira wurde von 15 Meter hohen Wellen erreicht. Das Erdbeben war auch in Venedig deutlich zu spüren und wird von Giacomo Casanova in seinen Memoiren („Geschichte meines Lebens“) erwähnt. etwa 60.000
24. April 1771 Großes Erdbeben von Yaeyama Das Erdbeben um ca. 8:00 nahe den Yaeyama-Inseln (damals Teil des Königreiches Ryūkyū) der Stärke 7,5 auf der Richter-Skala verursacht einen Tsunami, der auf den Inseln mit bis zu 85 Meter Höhe großen Schaden anrichtet. 13.486[20]
21. Mai 1792 Vulkanausbruch am Unzen-Vulkankomplex Kurze Zeit nach dem Ausbruch des Vulkans Fugen-dake kollabierte infolge eines Erdbebens die Ostflanke des Mayuyama und löste eine Lawine aus, die mit bis zu 200 km/h in den Ozean abrutschte. Der dadurch ausgelöste 20 Meter hohe Tsunami zerstörte die Stadt Shimabara nahezu vollständig. 15.000

19. Jahrhundert

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Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
20. Februar 1835 Concepción, Chile Das Beben wurde von Charles Darwin beschrieben. Es begann um 11:30 und dauerte zwei Minuten. Es führte zur Zerstörung sämtlicher Häuser der Stadt. Der zu Concepción gehörende Hafenort Talcahuano wurde von dem nachfolgenden Tsunami fast komplett ins Meer gespült. Dieser erreichte laut Darwin eine Höhe von 23 englischen Fuß (ca. 7 Meter) über dem höchsten Pegelstand einer Springflut.[21] weniger als 100 in Concepción, ca. 5.000 im Umland
23. Januar 1855 Wairarapa, Neuseeland Das Beben der Magnitude 8,1 bis 8,2 löste mehrere Tsunami-Ereignisse aus. Der Hafen von Wellington wurde zweimal überschwemmt, die Cook-Straße war betroffen und bei Te Kopi an der Südküste von Wairarapa wurden Hütten 8 m über Meereshöhe zerstört.[22]
13. Mai 1857 Erdbeben von Timor 1857 Das Beben entstand durch die Wetar-Verschiebung und warf Menschen zu Boden und zerstörte einen Teil der Mauer des Forts in Dili. Ein Tsunami führe zu Zerstörungen an der Nordküste Timors. 40
05. Juni 1858 Nordsee-Tsunami (?) An dänischen Küsten werden Wellenhöhen von über 6 m erreicht. Sylt, Wangerooge und Helgoland, die Nordseeküste Deutschlands ist betroffen, weniger stark auch Frankreich, England, die Niederlande.[23]
13. bis 15. August 1868 Seebeben Mag 9,0 vor der Grenze Chile-Peru, Tsunamis in Chile, Südamerika, Neuseeland Nach einem Seebeben vor der südamerikanischen Küste richtete ein Tsunami in Chile und an den Ostküsten von Neuseeland sowie Australien erheblichen Schaden an. Tausende Menschen starben dadurch. Das Ereignis führte zur frühen geowissenschaftlichen Erklärung durch Ferdinand von Hochstetter.[24] Der Tsunami, der Neuseeland erreichte, war der am weitesten gereiste dokumentierte. Nach 15 Stunden entsteht der erste Tsunami an den Chathaminseln. Später auf der Halbinsel Banks der Südinsel senkt sich das Wasser am Kai von Lyttelton, um danach 7 m anzusteigen und sich in den nächsten Stunden weiter erratisch zu senken und zu heben.[25][26] mehrere Tausend
27. August 1883 Ausbruch des Krakatau Nach der Explosion des Vulkans Krakatau entstand ein großer Tsunami, der im nahen Umkreis 40 m hohe Flutwellen auslöste, durch die offiziell 36.417 Menschen starben. 36.417
13. März 1888 ? Bei Hatzfeldhafen in Deutsch-Neuguinea wurde die acht Meter hohe Flutwelle eines Tsunamis beobachtet, der durch den Ausbruch des Vulkans auf der Ritter-Insel ausgelöst worden war.
15. Juni 1896 Meiji-Sanriku-Erdbeben Der durch das Meiji-Sanriku-Erdbeben ausgelöste Tsunami, eine Wasserwand von 23 m Höhe, überraschte Japan während religiöser Feierlichkeiten. 26.000

20. Jahrhundert

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Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
15. Januar 1905 ? Bei einer durch einen Felsabsturz des Ramnefjell in den Lovatn-See (Norwegen) verursachten 40 m hohen Flutwelle starben am 10 km entfernt gegenüberliegenden Ufer 63 Einwohner der Dörfer Bødal und Nesdal. 63
31. Januar 1906 ? Die Küsten Kolumbiens und Ecuadors wurden von einer verheerenden Flutwelle überschwemmt, 500 bis 1500 Menschen kamen ums Leben. 500 bis 1500
28. Dezember 1908 Erdbeben von Messina 1908 Die Stadt Messina in Italien wurde fast vollständig durch ein Erdbeben und einen darauffolgenden Tsunami zerstört. Mehr als 75.000 Menschen fanden den Tod. mindestens 75.000
18. November 1929 Neufundlandbank-Tsunami Der Neufundlandbank-Tsunami forderte 28 Tote und machte mehr als 10.000 obdachlos. 28
2. März 1933 Shōwa-Sanriku-Erdbeben Der auf das Shōwa-Sanriku-Erdbeben vor Japan folgende Tsunami mit einer Wellenhöhe bis 28,7 m forderte über 1500 Tote und 1500 Vermisste. mindestens 1500
1936 ? Bei einem erneuten Felsabsturz des Ramnefjell in den Lovatn-See (Norwegen) entstand eine 70 m hohe Flutwelle und zerstörte wiederum zwei Dörfer. Ein Ausflugsschiff wurde 350 m weit ins Land getragen. Die Dörfer wurden daraufhin aufgegeben, so dass bei einem weiteren Erdrutsch mit Flutwelle im Jahre 1950 keine Opfer zu beklagen waren. ?
1. April 1946 ? Vor Alaska riss eine Welle infolge eines Erdbebens die fünfköpfige Besatzung eines Leuchtturmes in den Tod. Stunden später erreichte die Welle das fast 3.700 km entfernte Hawaii, wo 159 Menschen starben. mindestens 164
26. März 17. Mai 1947 Gisborne Tsunamis, Neuseeland Keine Toten, weil die Strände jahreszeitbedingt leer waren. 10 m bzw. 6 m hoch, Schäden an Bauten, eine Brücke wurde weggeschwemmt.[27] -
5. November 1952 ? 2336 Einwohner von Sewero-Kurilsk kamen durch einen von einem Seebeben 130 km vor der Küste Kamtschatkas hervorgerufenen Tsunami ums Leben. Zerstörungen gab es auch in anderen Ortschaften Kamtschatkas und der Kurilen. mindestens 2336
9. Juli 1958 ? In der Lituya Bay (Alaska) entstand durch einen Erdrutsch ein Megatsunami, der auf dem gegenüberliegenden Uferhang der engen fjordähnlichen Bucht eine Höhe von bis zu 520 m erreichte.[28][29] 2 Fischer im Boot in der Bucht getötet, 1 Fischer und sein Sohn überlebten. 2
22. (23.) Mai 1960 Erdbeben von Valdivia (Chile), mit Magnitude 9,5 das stärkste Erdbeben im 20. Jhdt. Das Erdbeben von Valdivia erzeugte eine elf Meter hohe Welle im Pazifik, die in Chile und am Pazifik mehrere 1000 Menschen tötete. Auf Hawaii kamen 61 Menschen ums Leben, doch konnte durch ein erstes Warnsystem der Ort Hilo rechtzeitig evakuiert werden. In Japan 199 Tote. In Neuseeland ertranken 200 Schafe und es wurde für einen kurzen Moment das Wrack der 1840 gesunkenen HMS Buffalo freigelegt.[30] mehrere 1000
25. Mai 1960 Nachbeben aus Chile Auf Warnungen aus Hawaii 1,5 Stunden vor den Eintreffen wurde in Neuseeland tiefe Gebiete erfolgreich evakuiert. Andererseits liefen Schaulustige zur Küste. Die Welle war sehr gering, keine Schäden. Es war Neuseelands größte Evakuierungsmaßnahme.[31][32] -
9. Oktober 1963 Katastrophe von Longarone, Italien Durch einen Bergrutsch wurde ein gerade erst gefluteter Stausee nahezu völlig aufgefüllt. Die dabei entstehende Flutwelle zerstörte vollständig eine unterhalb der Staumauer liegende Gemeinde. etwa 2000
27. März 1964 Karfreitagsbeben, USA Am Karfreitag löste das Karfreitagsbeben vor Alaska an der gesamten Westküste der USA eine Flutwelle aus und forderte zahlreiche Opfer. ?
16. August 1976 ?, Philippinen Ein Tsunami im Golf von Moro forderte auf den Philippinen mehr als 5000 Menschenleben. mindestens 5000
26. Mai 1983 Sea of Japan Erdbeben 1983 Ein Erdbeben der Stärke 7,7 löste im Norden von Japan in den Präfekturen Akita und Aomori einen 14 m hohen Tsunami aus, welcher 104 Todesopfer forderte. Das Epizentrum lag in der Sea of Japan vor Oga Peninsula / Akita. 104
2. September 1992 Nicaragua-Erdbeben Beim Nicaragua-Erdbeben 1992 mit Epizentrum 120 km vor der Küste wurden mindestens 116 Personen getötet, viele davon wurden an der Pazifikküste von Nicaragua von einer zehn Meter hohen Flutwelle überrascht. 116[33]
12. Dezember 1992 Floresbeben von 1992, Indonesien Ein Erdbeben der Stärke 7,8, mit Epizentrum nördlich der indonesischen Insel Flores löste einen Tsunami aus, der mehrere umliegende Inseln traf. etwa 1500 durch den Tsunami, insgesamt mehr als 2000[33]
12. Juli 1993 1993 Okushiri Erdbeben, Japan Ein Erdbeben der Stärke 7,7 löste im Norden von Japan bei Okushiri Island einen 32 m hohen Tsunami aus, der 230 Todesopfer forderte. Das Epizentrum lag in der Sea of Japan in der Nähe von Hokkaido. etwa 230
14. Mai 1995 Erdbeben vor Alor 1995, Indonesien Ein Erdbeben der Stärke 6,9 löste im Südosten Alor einen 1,5 m hohen Tsunami aus. in Osttimor 11 Vermisste und 19 Verletzte
17. Juli 1998 Erdbeben vor Papua-Neuguinea An der Nordküste von Papua-Neuguinea wurden 2000 Menschen von einer Flutwelle getötet, die von einem Beben der Stärke 7,1 ausgelöst wurde. etwa 2000

21. Jahrhundert

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Zeitpunkt Ereignis Beschreibung Tote
21. Mai 2003 Erdbeben vor Algerien Das Erdbeben vor Algerien tötete mehr als 2000 Menschen und löste einen kleinen Tsunami aus, der auf Mallorca und Ibiza zu lokalen Überschwemmungen führte.
26. Dezember 2004 Erdbeben im Indischen Ozean Durch ein Erdbeben im Indischen Ozean vor der Insel Sumatra, das eine Magnitude um 9,3 hatte – das drittstärkste je gemessene Beben –, ereignete sich eine der bisher schlimmsten Tsunamikatastrophen der Geschichte. Mindestens 231.000 Menschen in acht asiatischen Ländern wurden getötet. Die Wellenenergie breitete sich mehrere tausend Kilometer bis nach Ost- und Südostafrika aus und forderte als Flutwelle dort weitere Opfer. mindestens 231.000
17. Juli 2006 Erdbeben vor Java Ein Seebeben vor der indonesischen Insel Java löste einen Tsunami aus, durch den über 700 Menschen ums Leben kamen. mindestens 700
2. April 2007 Erdbeben bei den Salomonen Ein Seebeben bei den Salomonen der Stärke 8,0 löste im Südpazifik einen Tsunami aus, der die Salomonen-Inseln verwüstete, die Flutwelle war bis zu zwölf Meter hoch. Das Epizentrum lag nur 40 Kilometer südöstlich von Gizo, es wurden mindestens zwölf bis 20 Menschen getötet. mindestens 43
30. September 2009 Erdbeben bei den Samoainseln Ein Erdbeben vor der Küste der Samoainseln mit der Stärke 8,0 löste einen Tsunami aus, der Teile der Inseln verwüstete. Dabei kamen auf Samoa, Amerikanisch-Samoa und Tonga insgesamt 189 Menschen ums Leben. 189
26. Oktober 2010 Sumatra-Erdbeben Ein Erdbeben der Stärke 7,2 bis 7,5 löste auf den Mentawai-Inseln vor Sumatra einen Tsunami mit gut drei Meter hoher Flutwelle aus, die bis zu 600 Meter landeinwärts drang.[34][35] mindestens 435
11. März 2011 Tōhoku-Erdbeben, Japan In Folge eines Erdbebens der Stärke 9,0 traf ein Tsunami mit einer Höhe bis zu 23 Metern die ostjapanische Küste vor Tōhoku.[36] Die Flutwellen breiteten sich über den gesamten Pazifikraum aus, trafen die Küsten anderer Länder aber weniger stark als zunächst befürchtet. Noch Wochen später waren diverse Nachbeben und neue starke Erdbeben zu spüren. Die japanische Polizei ging im Januar 2012 von 15.844 Toten und noch 3.450 Vermissten aus.[37] Durch diesen Tsunami wurde auch die Nuklearkatastrophe von Fukushima ausgelöst. Ebenso lösten sich in der ca. 13.000 km entfernten Antarktis größere Eisberge vom Schelfeis, dies konnte mittels Envisat-Satelliten beobachtet werden.[38][39] etwa 19.300
17. Oktober 2015 Bergrutsch in der Icy Bay, Alaska Ein Bergrutsch in der Icy Bay löste einen Tsunami von 150 m Höhe aus. Es kamen keine Menschen zu Schaden. 0
18. Juni 2017 Tsunami in Grönland Ein Bergrutsch 32 km nordöstlich des grönländischen Ortes Nuugaatsiaq löste einen Tsunami aus, durch den vier Personen getötet, neun verletzt und elf Häuser zerstört wurden.[40] 4
28. September 2018 Erdbeben Sulawesi, Indonesien Ein Erdbeben mit einer Stärke 7,5 vor der Insel Sulawesi und ein folgender Tsunami töteten über 2000 Menschen. Die Flutwelle erreichte eine Höhe von 6 Meter. Der größte Teil der Toten wurde vom Erdbeben direkt – ohne Beteiligung des Tsunamis – verursacht.[41] 2037
22. Dezember 2018 Tsunami auf Java und Sumatra, Indonesien Ein Ausbruch des Vulkans Anak Krakatau verursachte ein Beben der Magnitude 3,4 und dadurch einen Teilkollaps des Kraters; Gestein rutschte ins Meer, was wiederum den Tsunami auslöste. Die Eruption erfolgte um 21:03 Uhr Ortszeit (15:03 Uhr MEZ), 24 min später traf der Tsunami auf Land. Die erste Welle war 2–3 m hoch, die zweite 4 m. Das Tsunamiwarnsystem wurde nicht ausgelöst, weil es nur auf – schwerere – Erdbeben reagiert. 429
15. Januar 2022 Vulkanausbruch Hunga Tonga 2022 Ein Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Haʻapai führte zu einer Beben-Magnitude von 5,8 und einem Tsunami mit 1,2 Meter hohen Wellen in Tonga. Zu Überschwemmungen kam es unter anderem auch an Küsten in Neuseeland, Japan, Kalifornien, Chile sowie in Peru wo zwei Menschen starben. Stärkste registrierte Eruption seit beginn des 20. Jahrhunderts. mindestens 2
  • Akira Yoshimura: Die großen Tsunami der Sanriku-Küste. Dokumentarische Literatur von Yoshimura Akira (1927–2006). Hrsg.: Harald Meyer (= ERGA Reihe zur Geschichte Asiens. Band 11). Iudicium, München 2013, ISBN 978-3-86205-211-0 (Dokumentarische Materialien vor allem zum Erdbeben von 1896, die u. a. noch von Zeitzeugen stammen. Dazu auch Informationen zum Erdbeben von 1856 und 1933.).

Einzelnachweise

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  1. http://revije.ff.uni-lj.si/DocumentaPraehistorica/article/view/35.1/1787 Bernhard Weninger, Rick Schulting, et al.: The catastrophic final flooding of Doggerland by the Storegga Slide tsunami, Documenta Praehistorica, vol. 35 (2008) (englisch)
  2. (M. T. Pareschi, et al., Lost Tsunami, 2008)
  3. Laurent Graenicher: Ein Tsunami auf dem Genfer See | Doku | ARTE CH/F 2018. ARTEde, youtube.de, 25. Juli 2020, abgerufen am 4. August 2020, abrufbar bis 31. August 2020. – Video 39:15/51:35.
  4. Dagmar Röhrlich: Prähistorische Katastrophe: Erdbeben in Südamerika veränderte Siedlungsstruktur. (mp3-Audio; 4,2 MB; 4:34 Minuten) In: Deutschlandfunk-Sendung „Forschung aktuell“. 7. April 2022, abgerufen am 20. April 2022.
  5. Vulkanausbruch : Opfer von bronzezeitlicher Katastrophe gefunden orf.at, 28. Dezember 2021, abgerufen am 28. Dezember 2021. - Link zu PNAS-Artikel: Access denied.
  6. Herodot: The Histories, 8.129
  7. a b T. C. Smid: Tsunamis’ in Greek Literature. Greece & Rome, 2. Ser., Bd. 17, Nr. 1 (April 1970), S. 100–104
  8. Thukydides: A History of the Peloponnesian War. 3.89.1-5
  9. John Antonopoulos: The Tsunami of 426 BC in the Maliakos Gulf, Eastern Greece., Natural Hazards, Bd. 5 (1992), S. 83–93
  10. Strabon, Geographie. 8.7.2
  11. The Lost Cities of Ancient Helike: Principal Ancient Sources.
  12. Gavin Kelly: Ammianus and the Great Tsunami. in: The Journal of Roman Studies, Bd. 94 (2004), S. 141–167.
  13. Ein Tsunami auf dem Genfer See.@1@2Vorlage:Toter Link/www.arte.tv (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven) arte.tv
  14. Yuki Sawai, Yushiro Fujii, Osamu Fujiwara, Takanobu Kamataki, Junko Komatsubara, Yukinobu Okamura, Kenji Satake, Masanobu Shishikura: Marine incursions of the past 1500 years and evidence of tsunamis at Suijin-numa, a coastal lake facing the Japan Trench. In: The Holocene. Vol. 18, Nr. 4, 2008, S. 517–528, doi:10.1177/0959683608089206 (PDF).
  15. K. Minoura, F. Imamura, D. Sugawara, Y. Kono, T. Iwashita: The 869 Jōgan tsunami deposit and recurrence interval of large-scale tsunami on the Pacific coast of northeast Japan. In: Journal of Natural Disaster Science. Band 23, Nr. 2, 2001, S. 83–88 (englisch, online (Memento vom 1. April 2011 im Internet Archive) [PDF]).
  16. Laurent Graenicher: Ein Tsunami auf dem Genfer See | Doku | ARTE CH/F 2018. ARTEde, youtube.de, 25. Juli 2020, abgerufen am 4. August 2020, abrufbar bis 31. August 2020. – Video 38:10/51:35.
  17. Tsunami und Tanzverbot 1601. | Abgerufen am 27. September 2019
  18. Laurent Graenicher: Ein Tsunami auf dem Genfer See | Doku | ARTE CH/F 2018. ARTEde, youtube.de, 25. Juli 2020, abgerufen am 4. August 2020, abrufbar bis 31. August 2020. – Video 38:33/51:35.
  19. Eintrag in der NOAA/WDC Tsunami Event Database der NOAA (englisch, abgerufen am 15. März 2013).
    Kenji Satake: Volcanic origin of the 1741 Oshima-Oshima tsunami in the Japan Sea (Memento vom 16. Dezember 2013 im Internet Archive). In: Earth Planets Space. 59(2007) S. 381–390, hier S. 384 (englisch, pdf, 2,8 MB).
  20. Eintrag in der NOAA/WDC Tsunami Event Database der NOAA (englisch, abgerufen am 15. März 2013).
  21. Darwin, Reise eines Naturforschers um die Welt. Schweizerbart’sche Verlagshandlung Stuttgart 1875, S. 346–351.
  22. http://www.teara.govt.nz/en/tsunamis/page-2 Willem de Lange, Eileen McSaveney. 'Tsunamis – New Zealand’s tsunami history', Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand, updated 13. Juli 2012. Abgerufen am 16. August 2015.
  23. spiegel.de 7. April 2012: Forscher warnt vor Nordsee-Tsunami, Spiegel.de, 7. April 2012 – Untersuchung von Jürgen Newig, Dieter Kelletat (Christian-Albrechts-Universität, Kiel).
  24. Hans Peter Schönlaub: Die Sumatra-Andamanen-Katastrophe vom 26. Dezember 2004 und andere Beben. (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) Hans P. Schönlaub: Die Sumatra-Andamanen-Katastrophe vom 26. Dezember 2004 und andere Beben. Ferdinand von Hochstetter: Österreichs Pionier in der Tsunami-Forschung. auf www.geologie.ac.at (mit Abbildung der Kartenskizze von Hochstetter)
  25. Willem de Lange, Eileen McSaveney: New Zealand’s tsunami history. In: Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand. online-Version 2009, auf www.teara.govt.nz
  26. Weekly Press 22. August 1868, S. 5 (Neuseeland)
  27. http://www.teara.govt.nz/en/tsunamis/page-3 Willem de Lange, Eileen McSaveney. 'Tsunamis – 20th-century tsunamis', Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand, updated 13. Juli 2012. Abgerufen am 16. August 2015.
  28. Don J. Miller, Giant Waves in Lituya Bay, Alaska (Memento vom 23. November 2004 im Internet Archive)
  29. Geology.com Lituya Bay Megatsunami
  30. http://www.teara.govt.nz/en/tsunamis/page-3 Willem de Lange, Eileen McSaveney. 'Tsunamis – 20th-century tsunamis', Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand, updated 13. Juli 2012. Abgerufen am 16. August 2015.
  31. http://www.teara.govt.nz/en/tsunamis/page-3 Willem de Lange, Eileen McSaveney. 'Tsunamis – 20th-century tsunamis', Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand, updated 13. Juli 2012. Abgerufen am 16. August 2015.
  32. New Zealand Herald, 27. Mai 1960.
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  41. 2037 Tote nach Erdbeben geborgen. In: Tagesspiegel. 10. Oktober 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.