Lillesand–Flaksvandbanen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lillesand–Flaksvand
Bahnhof Lillesand 1902
Bahnhof Lillesand 1902
Streckenlänge:16,6[1] km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Maximale Neigung: 33,3[2] 
Minimaler Radius:60[3] m
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
16,59 Flaksvatn (bis etwa 1923 Flaksvand)[4] 27 moh.
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Strecke (außer Betrieb)Betriebs-/Güterbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
14,21 Birkeland 46 moh.
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)Strecke nach rechts (außer Betrieb)
13,80
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Møllebekken
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
10,99 Tveite (bis etwa 1907 Tveide)[5] 71 moh.
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
Moelva
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Steinbruch
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
6,53 Eikeland (bis etwa 1925 Eigeland)[6] 50 moh.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
4,75 Storemyr (Bhf. bis 1920, Hp bis 1925) 47 moh.
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Sandvad Kiesgrube
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
1,72 Møglestu 42 moh.
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
0,47 Stene
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
0,00 Lillesand moh.

Quellen: [2]

Die Lillesand–Flaksvandbane (L.F.B. oder LFB) war eine Eisenbahnstrecke in Südnorwegen zwischen Lillesand und dem Flaksvand. Die Strecke war die erste Eisenbahn in Agder und fast 17 km lang. Sie wurde in der Spurweite 1067 mm gebaut, 1896 eröffnet und 1953 stillgelegt.[7]

Dampflokomotive in Lillesand (1927)

Die ersten Planungen begannen in den frühen 1870er Jahren, als das Lillesand Jernbanekomité den Holztransport zwischen dem Landesinneren und der Küste verbessern wollte. Im Dezember 1884 wurde beim Innenministerium der Bau einer neuen Eisenbahnstrecke angefragt.[8] Daraufhin wurde das Komitéen for tertiær Jernbaneanlæg Lillesand-Flaksvand gebildet. Die erste Routenauswahl erfolgte 1886.

Vorschläge für den Bau der Strecke wurden am 7. März 1889 beim Storting eingereicht und am 22. Juni 1891[9] angenommen.[8] Durch königlichen Erlass vom 31. August 1892[8][9] wurde der Gesellschaft Det interkommunale Selskabet Lillesand-Flaksvandsbanen eine Konzession für 30 Jahre,[8] gültig ab dem 4. Juni 1896,[8] erteilt.

Wegen der angedachten Verlängerung bis zur geplanten Sørlandsbane bestand Arbeitsminister Hans Nysom auf Kapspur statt der ursprünglich vorgesehenen 600 mm-Feldbahn.[9] Im Frühjahr 1893 erhielt die Firma Nicolay N. Sontum aus Bergen den Auftrag für Planung und Bau der Strecke.[8] Die Baukosten in Höhe von 537.350 Kronen wurden durch Zuschüsse (Staat 100.000 Kr., Fylke 20.000 Kr.) und die Zeichnung von Aktien der Gesellschaft gedeckt. Anteilseigner waren die Gemeinde Lillesand (181.500 Kr.), der Staat (100.000 Kr.), die Gemeinden Birkenes und Vest Morland (60.000 Kr. bzw. 28.000 Kr.), das Fylke (20.000 Kr.) sowie Privatpersonen und weitere Gemeinden (27.150 Kr.).[10]

Die Abnahme der Strecke erfolgte am 21. Mai 1896, offiziell eröffnet wurde sie am 3. Juni 1896 im Beisein von Arbeitsminister Peder Nilsen.[8] Der allgemeine Betrieb begann einen Tag später.[3][4][5][6] 1938 wurde erneut über die Verlängerung zur Sørlandsbanen bis Oggevatn oder Vennesla sowie über eine weitere von Lillesand nach Norden bis Roresand bei Grimstad nachgedacht, eine Realisierung erfolgte jedoch nicht. Stattdessen beschaffte die Bahngesellschaft einen ersten Omnibus, um auf der Straße eine Verbindung nach Herefoss an der Sørlandsbane herzustellen. Der letzte Zug verkehrte am 15. Juni 1953, zum Monatsende wurde die Strecke stillgelegt.[3]

Verkehrsaufkommen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Groß war das Verkehrsangebot nie, anfangs verkehrten zwei, teilweise auch drei tägliche Zugpaare mit einer Fahrzeit von einer Stunde.[11] In den 1930er Jahren wurde das Angebot auf ein tägliches Zugpaar zurückgenommen, das ab 1942 nur noch bei Bedarf und nur im Sommer verkehrte.

Haupttransportgut war Holz,[9] das vor dem Bahnbau vom Flaksvand mit großem Umweg über den Tovdalselva geflösst und dann weiter zum Sägewerk nach Nedenes transportiert worden war.[12] Dazu kamen Produkte einer Torffabrik[12] sowie mehrerer Sägewerke, Steinbrüche, Kies- und Sandgruben. Das höchste Transportaufkommen wurde 1902 verzeichnet (53.207 t), nahm anschließend aber schnell ab und lag ab 1906 nie über 20.000 t. Die entstehenden Verluste wurden von der öffentlichen Hand getragen.[12] 1951 wurden nur noch 4.915 t befördert.

Der Personenverkehr war nie umfangreich, 1900 wurden 26.000 Personen, 1928 1.000 Personen[3] und 1952 bei Sonderfahrten[12] nur noch 269 Personen[3] befördert. Der planmäßige Personenverkehr war bereits am 2. März 1942 eingestellt worden.[4][5][6]

Während der gesamten Betriebszeit standen der Lillesand–Flaksvandbane zwei von der Sächsischen Maschinenfabrik gebaute Dampflokomotiven zur Verfügung (Nr. 1 Lillesand, Nr. 2 Flaksvand). Diese C-gekuppelten Nassdampf-Tenderlokomotiven[13] waren knapp 6 m lang,[3] leisteten 100 PS und wogen 15 t.[14]

Dazu kamen 32 Wagen (5 Personenwagen, davon 3 der 3. Klasse, 2 Gepäckwagen, 11 offene und 14 geschlossene Güterwagen).[14]

Gleisanlagen und Bauten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem durchgehenden Hauptgleis gab es elf weitere Nebengleise mit einer Gesamtlänge von 1,55 km, die sich wie folgt aufteilen:[1]

  • Lillesand: Empfangsgebäude (erhalten), Güterabfertigung, Wagenhalle, Lokschuppen mit Drehscheibe, Ausweichgleis, Anschlussgleise zu zwei Kais[15]
  • Møglestu: Ausweichgleis
  • Sandvad: Anschlussgleis zur Kiesgrube
  • Storemyr: Abstellgleis
  • Weg nach Ydderstad: Ladegleis zur Holzverladung
  • Eikeland: drei Nebengleise zum Steinbruch, Länge 600 m
  • Jordbruna: Ladegleis zur Holzverladung
  • Tveite: Empfangsgebäude (erhalten), zwei Ladegleise für Torf- und Sandverladung[16]
  • 1,2 km nördlich Tveite: Abstellgleis, um einen Zugteil abzustellen, wenn die Grenzlast der Lokomotive für den Steigungsabschnitt überschritten war
  • Birkeland: Die Stoppested lag an einem 330 m langen Nebengleis und wurde nicht von Personenzügen angefahren. Diese hielten an der Hauptstrecke an.[2][3] Vorhanden waren Empfangsgebäude, Gleis in die Güterabfertigung (ab 1909) und zum Sägewerk[17]
  • Flaksvand: Empfangsgebäude (erhalten), Drehscheibe, zwei Bahnhofsgleise, Anschlussgleis zum Sägewerk und Holzverladegleis am Seeufer (mit dampfbetriebenem, zinkenbesetzten Förderband, das die angeflössten Baumstämme aus dem Wasser holt und für die Schwerkraftverladung erhöht bereitlegt)[18]
  • Nils Carl Aspenberg: Glemte spor: boken om sidebanenes tragiske liv. Baneforlaget, Oslo 1994, ISBN 82-91448-00-0 (norwegisch).
  • Roy Owen: Norwegian Railways – from Stephenson to high-speed. Balholm Press, Hitchin 1996, ISBN 0-9528069-0-8 (englisch).
Commons: Lillesand–Flaksvandbanen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – ANLEGGSPERIODEN. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  2. a b c Thor Bjerke, Finn Holom: Banedata 2004. Data om infrastrukturen til jernbanene i Norge. Hrsg.: Jernbaneverket, Norsk Jernbanemuseum und Norsk Jernbaneklubb Forskningsavdelingen. NJK Forskningsavdelingen, Hamar/Oslo 2004, ISBN 82-90286-28-7 (norwegisch).
  3. a b c d e f g Roy Owen: Norwegian Railways – from Stephenson to high-speed. Balholm Press, Hitchin 1996, ISBN 0-9528069-0-8, 17 Lillesand-Flaksvandbanen, S. 96 (englisch).
  4. a b c Stasjonsdatabasen Flaksvatn. Norsk Jernbaneklubb, abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  5. a b c Stasjonsdatabasen Tveite. Norsk Jernbaneklubb, abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  6. a b c Stasjonsdatabasen Eikeland. Norsk Jernbaneklubb, abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  7. Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  8. a b c d e f g Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – DRØMMEN OM JERNBANE TAR FORM. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  9. a b c d Roy Owen: Norwegian Railways – from Stephenson to high-speed. Balholm Press, Hitchin 1996, ISBN 0-9528069-0-8, 17 Lillesand-Flaksvandbanen, S. 95 (englisch).
  10. Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – MYE PENGER MÅTTE SKAFFES. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  11. Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – Ruteplan fra 1909. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  12. a b c d Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – TRANSPORTGRUNNLAG. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  13. Materielldatabasen Lillesand-Flaksvandbanen. Norsk Jernbaneklubb, abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  14. a b Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – LOKOMOTIVER OG VOGNER. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  15. Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – Lillesand stasjon. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  16. Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – Tveide stasjon. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  17. Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – Birkeland stasjon. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).
  18. Helge Hodøl: Lillesand – Flaksvandbanen 1896–1953 – Flaksvand stasjon. Abgerufen am 24. Juni 2020 (norwegisch).