Lea Saskia Laasner
Lea Saskia Laasner Vogt (* 1980 in Winterthur) ist eine Schweizer Autorin. Sie wurde durch ihr Bestseller-Buch Allein gegen die Seelenfänger, das sie 2005 mit Hilfe von Hugo Stamm publizierte, bekannt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Buch schilderte sie, wie sie mit ihren Eltern, die der Sekte Licht-Oase beitraten, 1992 von der Schweiz in das Zentrum der Sekte in Belize umzog. Auch schilderte sie das Leben in der Isolation dort und wie sie vom Führer der Sekte, im Buch «Benno» genannt, sexuell missbraucht wurde, sowie ihre Flucht aus der Sekte im Jahr 2001.
Hinter dem Namen «Benno» verbarg sich der Deutsche Arno Wollensak.[1] Julie Ravell, die Lebensgefährtin von Wollensak, bezeichnete sich als Medium des Geistwesens Ramtha (auch Ram-tha), bis ihr die Verwendung dieses Namens 1997 in einem Urteil des österreichischen Obersten Gerichtshofs auf Betreiben der Inhaberin des Markenrechts an der Wortmarke Ramtha, JZ Knight, untersagt wurde.[2] Anschliessend nannte sie das von ihr angeblich gechannelte Geistwesen Maghan. Sie selbst nannte sich im inneren Kreise «die Quelle».
Laasner erhielt 2005 den Prix Courage für ihr mutiges Auftreten in der Öffentlichkeit. Von einer Cousine in der Schweiz aufgenommen und betreut, konnte sie eine dreijährige Ausbildung an einer Handelsfachschule absolvieren.
2015 wurden Arno W. und Ravell in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo verhaftet. Die deutsche Justiz beantragte die Auslieferung der beiden,[3][4] die von einem Gericht in Uruguay wegen Verjährung abgelehnt wurde. Die Staatsanwaltschaft prüfte, gegen den Entscheid vorzugehen.[5]
Im August 2016 wurde am Strand von La Floresta, 50 km östlich von Montevideo, die gefesselte und geknebelte Leiche von Arno W. aufgefunden.[6]
Buchveröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Allein gegen die Seelenfänger. Meine Kindheit in der Psycho-Sekte. Aufgezeichnet von Hugo Stamm. Eichborn, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-5619-X.
Dokumentationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Flucht aus der Esoteriksekte. Video in: Reporter vom 16. April 2005 (28 Minuten).
- Fortsetzung folgt – Flucht aus der Psychosekte. Video in: DOK vom 6. Mai 2011 (39:30 Minuten).
- Lea Laasner bei Menschen bei Maischberger. ARD, Sendung vom 5. November 2013.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Publikationen von und über Lea Saskia Laasner im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Lea Saskia Laasner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karin Landolt: Das selbstbestimmte Leben zieht weiter. In: Winterthurer Jahrbuch 2015 (PDF).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Peter Holenstein: «Den Justizbehörden ausgeliefert» In: Die Weltwoche Ausg. 51/2005, abgerufen am 5. September 2016. (Archiv)
- ↑ Oberster Gerichtshof Österreich, Aktenzeichen 4 Ob 96/97i, Urteil vom 22. April 1997.
- ↑ Dirk-Ulrich Brüggemann: Sekten-Führer aus Oerlinghausen in Uruguay verhaftet. In: Lippische Landes-Zeitung vom 1. Juli 2015.
- ↑ Hugo Stamm: Laasners Peiniger nach acht Jahren Flucht festgenommen. In: Tages-Anzeiger vom 3. Juli 2015 (Archiv)
- ↑ Sektenführer werden nicht ausgeliefert. In: Lippische Landes-Zeitung vom 14. Oktober 2015.
- ↑ Pascal Unternährer: Peiniger von Lea Laasner ist ermordet worden In: Tages-Anzeiger.ch/Newsnet vom 31. August 2016 (Archiv)
Personendaten | |
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NAME | Laasner, Lea Saskia |
ALTERNATIVNAMEN | Laasner Vogt, Lea Saskia (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Autorin |
GEBURTSDATUM | 1980 |
GEBURTSORT | Winterthur |