Lüdingworth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadt Cuxhaven
Wappen von Lüdingworth
Koordinaten: 53° 48′ N, 8° 45′ OKoordinaten: 53° 47′ 57″ N, 8° 45′ 27″ O
Höhe: 0 m ü. NHN
Fläche: 37,25 km²[1]
Einwohner: 1742 (19. Mai 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 27478
Vorwahl: 04724
Lüdingworth (Niedersachsen)
Lüdingworth (Niedersachsen)
Lage von Lüdingworth in Niedersachsen
Lüdingworth in der Stadt Cuxhaven
Lüdingworth in der Stadt Cuxhaven
Luftbild (Mai 2012)
Landherrenschaft Ritzebüttel 1815–1937

Lüdingworth [ly.dɪŋ'vɔ:ʁt] (niederdeutsch Worth) ist ein Ortsteil der niedersächsischen Mittelstadt Cuxhaven.

  • Feuerstätte
  • Köstersweg (mit Lüderskoop)
  • Lüdingworth (Hauptort)
  • Seehausen
Altenwalde – Ortsteil Franzenburg Altenbruch
Altenwalde – Ortsteil Gudendorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Neuenkirchen
(Samtgemeinde Land Hadeln)
Nordholz – Ortsteil Wanhöden
(Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste)
Wanna
(Samtgemeinde Land Hadeln)
Nordleda
(Samtgemeinde Land Hadeln)

(Quelle:[3])

Die Gegend um Lüdingworth war seit etwa Christi Geburt besiedelt. Der Name des langgestreckten Marschhufendorfes verweist auf die Wurthen (Warften), auf denen die Höfe früher errichtet wurden. Noch heute ist die 4,90 m hohe Kirchwarft erkennbar. Seit dem 12. Jahrhundert gab es einen Seedeich, dessen Reste heute zwischen Lüdingworth und dem jüngeren Altenbruch verlaufen. Die Marsch wurde vor ca. 700 Jahren mit Hilfe von holländischen Siedlern entwässert und urbar gemacht.

1298 wurde Lüdingworth erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1394 gehörte Lüdingworth – wie das damalige Amt Ritzebüttel – der Stadt Hamburg, seit 1484 den Herzögen von Sachsen-Lauenburg und anschließend dem Bischof Christoph von Braunschweig-Wolfenbüttel, dessen Nachfolger aber das 1439 geschaffene Hadler Landrecht anerkennen musste, ein Ständerecht, das den Bauern große Freiheiten ließ. 1529 setzte sich die Reformation in Lüdingworth durch. Johan beym Graben war 1597 Schultheiß von Lüdingworth und 1617/19 als Gräfe oberster Richter im Land Hadeln und danach Landeskonsulent und Berater des Herzogs von Sachsen-Lauenburg.

Nach einer Zeit, in der das Land Hadeln unter kaiserlicher Verwaltung stand, gehörte Lüdingworth seit 1731 zu Kurhannover, nach der französischen Besetzung ab 1813 zum Königreich Hannover und darin seit 1852 zum Amt Otterndorf. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde die Kirchspielgerichtsbarkeit durch die Amtsgerichtsbarkeit abgelöst. 1866 kam Lüdingworth als Teil des Amtes Otterndorf zur preußischen Provinz Hannover, von 1885 bis 1932 gehörte es zum Kreis Hadeln, bis zum 1. Juli 1972 zum Kreis Land Hadeln.[4]

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1972 wurde Lüdingworth nach Cuxhaven eingemeindet.[5]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1885 1910 1925 1933 1939 1950 1956 2008 2011 2016 2018
Einwohner 1573 1456 1588 1514 1431 2530 1908 1803 ¹ 1768 ¹ 1729 ¹ 1742
Quelle [6] [7] [6] [1] [2]
¹ laut Versionsgeschichte des Artikels
Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 61,3 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
70,3 %
20,0 %
9,6 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Cuxhavener WG politisch unabh. Bürger

Der Ortsrat von Lüdingworth setzt sich aus sieben Ratsmitgliedern (eine Ratsfrau und sechs Ratsherren) folgender Parteien zusammen (unverändert gegenüber 2016):[8]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)

Ortsbürgermeister

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsbürgermeister von Lüdingworth ist Thomas Brunken (CDU). Sein Stellvertreter ist Hagen Friedrichs (CDU).[9]

Der Entwurf des Kommunalwappens von Lüdingworth stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[10]

Wappen von Lüdingworth
Wappen von Lüdingworth
Blasonierung: „In Blau auf goldenem Dreiberg ein Reiter mit rotem Überkleid, silbernen Ärmeln und goldenen Stiefeln auf silbernem Pferd mit rotem Sattel und Geschirr und goldenen Hufen. Der Reiter hält in der rechten Hand einen silbernen Schultheißenstab.“[10][11]
Wappenbegründung: Das Wappen ist dem alten Siegel des Kirchspielgerichts Lüdingworth nachgebildet. Der Dreiberg im Schildfuß weist auf die große Wurt hin, die den Ortskern trägt.

Städtepartnerschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bronzestatue von Carsten Niebuhr des Bildhauers Frijo Müller-Belecke

Söhne und Töchter des Ortes

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Lüdingworth verbunden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sagen und Legenden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Der Hammer in Lüdingworth
  • Bumann Boje
  • Vom Teufel im Talar
  • Das schwarze Tier in Lüdingworth
  • Die Kobolde bei der Feuerstätte
  • Der Alte im Westermoor

(Quelle:[15])

  • Gerhard Gerdts: Das Lüdingworther Fredebook von 1550 (= Jahrbuch der Männer vom Morgenstern. Nr. 33). Bremerhaven 1952.
  • Hinrich Gerkens u. a.: Chronik des Kirchspiels Lüdingworth – 700 Jahre Lüdingworth 1298–1998. Hrsg.: Geschichts- und Heimatverein Lüdingworth von 1988 e. V. Ebersdorf 2000.
Commons: Lüdingworth – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 188 (Digitalisat).
  2. a b Heike Leuschner: Die Ortsteile im Überblick. Zwölf auf einen Streich. In: Nordsee-Zeitung. 19. Mai 2018, S. 31.
  3. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 30. September 2020.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 241 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Informationen über Lüdingworth. In: Webseite Stadt Cuxhaven. Abgerufen am 27. April 2018.
  6. a b Michael Rademacher: Landkreis Land Hadeln. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 32).
  7. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Hadeln. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 18. Mai 2020.
  8. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 14. August 2022.
  9. Ortsrat Lüdingworth. In: Webseite Ratsinfomanagement der Stadt Cuxhaven. Abgerufen am 7. August 2017.
  10. a b Rudolf Lembcke: Kreis Land Hadeln. Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Kreis Land Hadeln. Buchdruckerei Günter Hottendorff, Otterndorf 1976, OCLC 469399292, S. 44 (296 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 9. Februar 2022] Wappenteil).
  11. Hinrich Gerkens u. a.: Chronik des Kirchspiels Lüdingworth – 700 Jahre Lüdingworth 1298–1998. Hrsg.: Geschichts- und Heimatverein Lüdingworth von 1988 e. V. Druckerei C.-D. Wagenlöhner, Ebersdorf 2000, S. 8.
  12. Partner- und Patenschaften. In: Webseite Stadt Cuxhaven. Abgerufen am 19. Dezember 2013.
  13. Ulrich Euent: Heinrich Hadel (1863–1949), Lehrer, Kantor, Chronist. Ein Loxstedter Dorfschulmeister mit vielen Gaben. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 818. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Februar 2018, S. 3–4 (Digitalisat [PDF; 8,7 MB; abgerufen am 5. Juli 2019]).
  14. Gerhard Gerdts. In: Webseite Stadtwiki Cuxhaven – Cuxpedia. Abgerufen am 30. September 2020.
  15. Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 44–62.