Kleinblütiger Steinklee
Kleinblütiger Steinklee | ||||||||||||
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Kleinblütiger Steinklee (Melilotus indicus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Melilotus indicus | ||||||||||||
(L.) All. |
Der Kleinblütige Steinklee (Melilotus indicus) ist ein in Mitteleuropa gebietsweise eingebürgerter Neophyt. Er gehört zu den Schmetterlingsblütlern (Faboideae) der Gattung Melilotus.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kleinblütige Steinklee ist eine einjährige, krautige Pflanze, die einen meist 15 bis 50 cm hoch wachsenden, verzweigten Stängel entwickelt. Die Laubblättchen sind meist verkehrt-eiförmig bis länglich-keilförmig und besitzen sechs bis neun Paar Seitennerven. Die Nebenblätter sind aus gezähntem Grund pfriemlich geformt.
Die dichtblütige Blütentraube wirkt gedrungen und verlängert sich erst zuletzt. Die anfangs sattgelbe Krone ist etwa 2 bis 3 mm lang und verbleicht mit dem Alter. Die Flügel sind kürzer als die Fahne und in etwa so lang wie das Schiffchen. Die kahle Hülse ist fast kugelig geformt und sehr stumpf. Sie ist netzig-runzelig und gelb oder rötlich gefärbt.
Der Kleinblütige Steinklee blüht vorwiegend in den Monaten Juni und Juli.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[1]
Vorkommen und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wächst an Wegrändern, auf Äckern, Schutt- und anderen ruderalen Plätzen. Sie bevorzugt mäßig trockene, nährstoffreiche Sand-, Lehm- und Tonböden. Sie ist etwas salzliebend. Die Heimat des Kleinblütigen Steinklees ist das Mittelmeergebiet und Vorderindien. Durch Verschleppung und Einbürgerung ist die Art auf fast allen Kontinenten vertreten. In Mitteleuropa gedeiht sie in Gesellschaften des Verbands Agropyro-Rumicion und auch der Klasse Isoeto-Nanojuncetea.[1]
In Deutschland, Österreich und der Schweiz findet man Melilotus indicus selten und im ganzen Gebiet meist unbeständig.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1 (trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 3 (subozeanisch bis subkontinental), Salztoleranz 1 = tolerant.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 587.
- ↑ Melilotus indicus (L.) All. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 10. August 2022.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kleinblütiger Steinklee. auf FloraWeb.de
- Kleinblütiger Steinklee. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)