Klein Engersen

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Klein Engersen
Koordinaten: 52° 37′ N, 11° 22′ OKoordinaten: 52° 37′ 15″ N, 11° 21′ 48″ O
Höhe: 32 m ü. NHN
Fläche: 5,42 km²[1]
Einwohner: 54 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 10 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Engersen
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039080
Klein Engersen (Sachsen-Anhalt)
Klein Engersen (Sachsen-Anhalt)
Lage von Klein Engersen in Sachsen-Anhalt
Kirche in Klein Engersen
Kirche in Klein Engersen

Klein Engersen ist ein Ortsteil der Ortschaft Engersen und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.

Klein Engersen, ein Dreieckplatzdorf mit Kirche, liegt vier Kilometer südwestlich von Kalbe (Milde) und 1½ Kilometer östlich von Engersen in der Altmark. Im Westen fließt der Neugraben und im Süden der Neue Neugraben. Der Heitberg südlich des Dorfes ist etwa 46 Meter hoch, der Pickelsberg im Norden hat eine Höhe von etwa 56 Metern.[3][1]

Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahre 1238 wurde Klein Engersen erstmals als Engerbu parvum iuxta Calve erwähnt.[4] Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen gab in diesem Jahr beide Dörfer an Abt Gerhard von Werden und Helmstedt zurück. Weitere Nennungen sind 1473 Lutken engersbw, 1506 lutken engerßbo, 1541 Lütken Engersheim und Lütken Engersbu, 1687 Lütken Engersen[1] und 1804 Klein Engersen.[5]

Eingemeindungen

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Ursprünglich gehörte das Dorf zum Arendseeischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Zichtau auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Kreis Gardelegen, dem späteren Landkreis Gardelegen.[1]

Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinden Klein Engersen und Groß Engersen zur Gemeinde Engersen im Landkreis Gardelegen zusammengeschlossen.[6] Mit der Eingemeindung von Engersen nach Kalbe (Milde) am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Klein Engersen zur Stadt Kalbe (Milde) und zur neu gegründeten Ortschaft Engersen.[7]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 142
1774 106
1789 096
1798 108
1801 103
1818 093
1840 172
1864 177
Jahr Einwohner
1871 176
1885 182
1892 [0]187[8]
1895 189
1900 [0]160[8]
1905 164
1910 [0]159[8]
1925 172
Jahr Einwohner
1939 137
1946 247
2015 061
2016 063
2017 059
2018 060
2020 [0]057[9]
2021 [0]055[9]
Jahr Einwohner
2022 [0]56[2]
2023 [0]54[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946,[1] 2015 bis 2018[10]

Die evangelische Kirchengemeinde Klein Engersen, die früher zur Pfarrei Groß Engersen gehörte,[11] wird heute betreut vom Pfarrbereich Estedt im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die evangelische Dorfkirche Klein Engersen ist ein flach gedeckter spätromanischer Feldsteinbau, bestehend aus rechteckigem Schiff mit eingezogenen quadratischem Chor.[13] Die Bauernfahne aus dem Jahre 1675 gehört zu ältesten erhaltenen preußischen Fahnen. Sie konnte 2014 durch die Unterstützung vieler privater Spender, Sponsoren, Vereine und Stiftungen rekonstruiert werden.[14]
  • Auf dem Kirchhof im Osten des Dorfes befindet sich der Ortsfriedhof.
  • In Klein Engersen steht ein Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges.[15]
  • Adolf Parisius, Adolf Brinkmann: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Kreis Gardelegen. XX. Heft. Hendel, Halle an der Saale 1897, S. 30.
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 207 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 404, 19. Klein Engersen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Klein Engersen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 628–631, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Conny Kaiser: Kalbe verliert 69 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 16. Januar 2024, DNB 954815971, S. 20.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Peter Wilhelm Behrens: Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen resigniert viele Dörfer und Grundstücke in der Altmark 1238. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1841, S. 53 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1={{{1}}}~GB=~IA=~MDZ= 10013289~SZ=00053~doppelseitig=~LT=~PUR=).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 372 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1={{{1}}}~GB=~IA=~MDZ= 10000735~SZ=00394~doppelseitig=~LT=~PUR=).
  6. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 275 (PDF).
  7. Altmarkkreis Salzwedel: Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 8, 26. August 2009, S. 208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 308 kB; abgerufen am 2. Oktober 2022]).
  8. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 207 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  9. a b Doreen Schulze: Geburten steigen, Sterbefälle sinken. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 12. Januar 2022, DNB 954815971, S. 19.
  10. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Pfarrbereich Estedt. In: ekmd.de. Abgerufen am 19. März 2023.
  13. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 256 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. Philip Najdzion: Klein Engersener feiern ihre Bauernfahne. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Gardelegen. 27. Oktober 2014 (volksstimme.de [abgerufen am 10. März 2019]).
  15. Klein Engersen, Stadt Kalbe (Milde), Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. Dezember 2015, abgerufen am 2. Oktober 2022.