Kevin Fiala

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Schweiz Tschechien  Kevin Fiala

Geburtsdatum 22. Juli 1996
Geburtsort St. Gallen, Schweiz
Grösse 180 cm
Gewicht 88 kg

Position Linker Flügel
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2014, 1. Runde, 11. Position
Nashville Predators

Karrierestationen

2007–2010 EHC Uzwil
2007–2010 EC Wil
2008–2009 SC Rheintal
2010–2012 ZSC Lions
2012–2013 Malmö Redhawks
2013–2015 HV71
2015–2019 Nashville Predators
2019–2022 Minnesota Wild
seit 2022 Los Angeles Kings

Vorlage:Infobox Eishockeyspieler/Ländercode2

Kevin Fiala (* 22. Juli 1996 in St. Gallen) ist ein Schweizer Eishockeyspieler tschechischer Herkunft, der seit Juni 2022 bei den Los Angeles Kings in der National Hockey League unter Vertrag steht. Zuvor war der linke Flügelstürmer in der NHL bereits für die Nashville Predators und Minnesota Wild aktiv. Er ist der Sohn des Eishockeyspielers Jan Fiala, der in der Tschechoslowakei geboren wurde, in die Schweiz emigrierte und für den HC Lugano in der Nationalliga A spielte.[1]

Seine Karriere startete Fiala, der im st.-gallischen Zuzwil aufwuchs, beim EHC Uzwil, wo sein Vater unter anderem zusammen mit Mathias Seger spielte und als Nachwuchschef und Sportchef tätig war.[2][3][4] Er absolvierte auf Grund eines Zusammenarbeitsvertrags zwischen den jeweiligen Klubs betreffend Junioren ein paar Partien beim EC Wil sowie beim SC Rheintal. Er absolvierte 2009/2010 – als 13-Jähriger – bei den Top Novizen der Uzwiler U17 19 Spiele.

Fiala stand in der Saison 2010/11 bei den ZSC Lions unter Vertrag und spielte dort als 14-Jähriger in der U17-Mannschaft. In 25 Partien erreichte er je zehn Tore und Assists. In sieben Playoffspielen gab er zusätzliche zwei Mal den entscheidenden Pass. In den 23 Partien, welche er für das U15-Team spielte und eine der Stützen der Mannschaft war, schoss er 44 Tore und 38 Assists (46 Strafminuten). Mit der U20-Mannschaft nahm Fiala in der folgenden Saison bei den Elite-Junioren-B teil und gewann diese; zudem war er Topscorer bei dem U17-Team. Bei den Elite-Junioren schoss er ein Tor und vier Assists in sieben Partien der Hauptrunde; in weiteren vier Playoffpartien kamen drei Tore und zwei Assists sowie 18 Strafminuten hinzu. Für die U17-Mannschaft trat er in 28 Partien an, er erzielte 34 Tore und 18 Assists (98 Strafminuten). In den U17-Playoffs kamen in acht Spielen weitere sechs Tore und acht Assists hinzu (24 Strafminuten). Für die Schweizer U16-Nationalmannschaft lief er 16-mal auf; 14 Tore, sechs Assists und 14 Strafminuten waren die Ausbeute. Vor dem Saisonbeginn der Spielzeit 2012/13 trat er für die Schweiz am Ivan Hlinka Memorial Tournament 2012 an, bevor er nach Schweden wechselte, um bei Malmö IF in der J20 SuperElit, der Juniorenliga, zu spielen. In 36 Spielen der Hauptrunde der U20 schoss er neun Tore und 19 Assists (30 Strafminuten). Zudem trat er in neun Hauptrundenspielen und vier Playoffpartien für die U18 an, wo er insgesamt zehn Tore und sieben Assists erzielte (32 Strafminuten). Für die Schweiz lief er 20-mal auf: 8 Tore und 7 Assists.

In der Saison 2013/14 lief Fiala zum zweiten Mal seiner Karriere beim Ivan Hlinka Memorial Tournament auf, zudem wechselte er innerhalb Schwedens zum HV71 Jönköping. In seinen ersten elf Profispielen für HV71 erzielte er drei Tore und sieben Assists, für die U20 trat er 26-mal an, und erzielte zehn Tore und 14 Assists. Bei der Weltmeisterschaft der U18-Junioren 2014, der Weltmeisterschaft der U20-Junioren 2014 sowie der Weltmeisterschaft der Herren 2014 lief Fiala für die Schweiz auf. Damit schrieb Fiala Eishockey-Geschichte, ist er doch erst der dritte Spieler, der in derselben Saison an drei Weltmeisterschaften in drei verschiedenen Alterskategorien zum Einsatz kam. Zuvor gelang dies 2003 auch den beiden Belarussen Andrej Kaszizyn und Wadsim Karaha.

Nashville Predators

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Beim NHL Entry Draft 2014 in Philadelphia wurde Kevin Fiala als siebter Schweizer in der ersten Runde gewählt. Die Nashville Predators drafteten den 17-jährigen Zuzwiler als Nummer 11. In der anschliessenden Vorbereitung auf die Saison 2014/15 konnte er sich jedoch nicht im NHL-Aufgebot durchsetzen und spielte somit weiterhin für HV71 Jönköping. Über den Jahreswechsel 2014/15 nahm er mit der Schweiz an der U20-Weltmeisterschaft in Kanada teil und erreichte dort mit der Mannschaft den neunten Platz. Im Anschluss trat Fiala in die Organisation der Nashville Predators über und spielte ab Januar 2015 für die Milwaukee Admirals, deren Farmteam aus der American Hockey League (AHL). Zudem kam er zu jeweils einem Einsatz in regulärer Saison und Playoffs für die Predators.

Nach der Spielzeit 2015/16, die der Angreifer ebenfalls zum Grossteil in der AHL verbracht hatte, etablierte sich Fiala im Laufe der Saison 2016/17 im NHL-Aufgebot der Predators. Während der anschliessenden Stanley-Cup-Playoffs 2017 zog sich Fiala im ersten Spiel der zweiten Runde gegen die St. Louis Blues eine Fraktur des linken Oberschenkels zu, als er während eines Zweikampfs mit Robert Bortuzzo heftig in die Bande rutschte. Der Schweizer wurde noch in St. Louis operiert und fiel für den Rest der Playoffs aus, in denen Nashville erst im Finale an den Pittsburgh Penguins scheiterte.[5] In der folgenden Spielzeit 2017/18, die er erstmals komplett in der NHL verbrachte, steigerte Fiala seine persönliche Statistik deutlich auf 48 Punkte aus 80 Spielen. Das darauffolgende Jahr startete Fiala die Saison erneut im NHL-Kader der Predators, wo er in 64 Spielen 32 Punkte erzielte.

Minnesota und Los Angeles

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Kevin Fiala im Trikot der Los Angeles Kings (Dez. 2023)

An der Trade Deadline am 25. Februar 2019 wurde Fiala im Austausch für Mikael Granlund zu den Minnesota Wild transferiert.[6] Dort unterzeichnete er im September 2019 einen neuen Zweijahresvertrag, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von drei Millionen US-Dollar einbringen sollte. In der folgenden Spielzeit 2019/20 verzeichnete er mit 54 Punkten aus 64 Spielen seine bisher mit Abstand beste Saisonstatistik. Anschliessend erhöhte sich sein Gehalt auf 5,1 Millionen US-Dollar, allerdings nur im Rahmen eines Einjahresvertrages, den er im August 2021 unterzeichnete. In der Folge erreichte der Angreifer mit 85 Punkten in 82 Partien der Saison 2021/22 erneut einen Karriere-Bestwert sowie erstmals einen Punkteschnitt von über 1,0 pro Spiel.

Im Juni 2022 wurde Fiala an die Los Angeles Kings abgegeben, die im Gegenzug Nachwuchsverteidiger Brock Faber sowie ein Erstrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2022 nach Minnesota schickten. Sein Vertrag wäre im Folgemonat ausgelaufen, sodass er den Status eines Restricted Free Agent gehabt hätte. Die Kings statteten ihn daher mit einem neuen Siebenjahresvertrag aus, der ihm ein durchschnittliches Jahresgehalt von ca. 7,9 Millionen US-Dollar einbringen soll.[7]

Erfolge und Auszeichnungen

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  • 2024 Bester Stürmer der Weltmeisterschaft
  • 2024 All-Star-Team der Weltmeisterschaft

Karrierestatistik

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Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt /− SM Sp T V Pkt /− SM
2010/11 ZSC Lions U17 Elite Novizen 25 10 10 20 14 7 0 2 2 0
2011/12 ZSC Lions U17 Elite Novizen 28 34 18 52 98 8 6 8 14 24
2011/12 ZSC Lions U20 Elite-Junioren B 7 1 4 5 8 4 3 2 5 18
2011/12 GCK Lions U20 Elite-Junioren A 2 0 1 1 0
2012/13 Malmö Redhawks J20 J20 SuperElit 33 9 19 28 −6 28 3 0 0 0 −2 2
2013/14 HV71 J20 J20 SuperElit 27 10 15 25 10 40
2013/14 HV71 SHL 17 3 8 11 −2 10 8 1 5 6 5 14
2014/15 HV71 SHL 20 5 9 14 −3 14
2014/15 Milwaukee Admirals AHL 33 11 9 20 −5 18
2014/15 Nashville Predators NHL 1 0 0 0 −1 0 1 0 0 0 −1 0
2015/16 Milwaukee Admirals AHL 66 18 32 50 −19 78 3 0 0 0 −3 2
2015/16 Nashville Predators NHL 5 1 0 1 ±0 0
2016/17 Milwaukee Admirals AHL 22 7 12 19 8 45
2016/17 Nashville Predators NHL 54 11 5 16 1 18 5 2 0 2 ±0 0
2017/18 Nashville Predators NHL 80 23 25 48 20 26 12 3 1 4 −3 8
2018/19 Nashville Predators NHL 64 10 22 32 −11 26
2018/19 Minnesota Wild NHL 19 3 4 7 −12 10
2019/20 Minnesota Wild NHL 64 23 31 54 −1 42 4 3 1 4 1 10
2020/21 Minnesota Wild NHL 50 20 20 40 −2 43 7 1 1 2 −6 2
2021/22 Minnesota Wild NHL 82 33 52 85 23 52 6 0 3 3 −5 16
2022/23 Los Angeles Kings NHL 69 23 49 72 2 52 3 1 5 6 1 4
2023/24 Los Angeles Kings NHL 82 29 44 73 1 62 5 1 1 2 1 4
Elite Novizen gesamt 53 44 28 72 112 15 6 10 16 24
J20 SuperElit gesamt 60 19 34 53 4 68 3 0 0 0 −2 2
Svenska Hockeyligan gesamt 37 8 17 25 −5 24 8 1 5 6 5 14
AHL gesamt 121 36 53 89 −16 141 3 0 0 0 −3 2
NHL gesamt 570 176 252 428 20 331 43 11 12 23 −12 44

Vertrat die Schweiz bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt /− SM
2012 Schweiz Hlinka Memorial 6. Platz 4 3 0 3 1 2
2013 Schweiz Hlinka Memorial 6. Platz 4 2 0 2 ±0 12
2014 Schweiz U20-WM 7. Platz 5 1 4 5 −2 6
2014 Schweiz U18-WM 7. Platz 5 4 5 9 4 8
2014 Schweiz WM 10. Platz 7 0 2 2 3 2
2015 Schweiz U20-WM 9. Platz 6 4 1 5 6 16
2015 Schweiz WM 8. Platz 8 1 2 3 ±0 6
2018 Schweiz WM 2. Platz, Silber 5 1 4 5 2 6
2019 Schweiz WM 8. Platz 8 4 3 7 4 2
2023 Schweiz WM 5. Platz 6 1 5 6 2 4
2024 Schweiz WM 2. Platz, Silber 8 7 6 13 6 27
Junioren gesamt 24 14 10 24 9 44
Herren gesamt 42 14 22 36 17 47

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; /− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

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  1. sportalsports.com, Kevin allein im Ausland
  2. Aufstieg und Fall einer Talentschmiede. In: Neue Zürcher Zeitung. 27. September 2014, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 16. Oktober 2017]).
  3. Urs Nobel: EHC Uzwil mit neuem Trainer und Sportchef. In: St. Galler Tagblatt. (tagblatt.ch [abgerufen am 16. Oktober 2017]).
  4. Raphael Zahner: Der Uzwiler Umbau geht weiter. In: St. Galler Tagblatt. (tagblatt.ch [abgerufen am 16. Oktober 2017]).
  5. Kevin Fiala of Predators has surgery to repair fractured left femur. nhl.com, 27. April 2017, abgerufen am 27. April 2017 (englisch).
  6. Granlund traded to Predators by Wild. nhl.com, 25. Februar 2019, abgerufen am 26. Februar 2019 (englisch).
  7. Fiala traded to Kings by Wild. nhl.com, 29. Juni 2022, abgerufen am 30. Juni 2022 (englisch).