Katharina Wackernagel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Katharina Wackernagel 2015 in Saarbrücken beim Filmfestival Max Ophüls Preis

Katharina Wackernagel (* 15. Oktober 1978 in Freiburg im Breisgau) ist eine deutsche Schauspielerin und Regisseurin. Ihren Durchbruch hatte sie 1997 mit der Hauptrolle in der Fernsehserie Tanja. Einem breiten Fernsehpublikum wurde sie durch ihre Rolle der Kommissarin Nina Petersen in der ZDF-Krimireihe Stralsund bekannt.

Familie und Privates

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre Mutter ist die Schauspielerin Sabine Wackernagel, ihr Vater der Regisseur und Schauspieler Valentin Jeker[1], ihre Großmutter die Schauspielerin Erika Wackernagel, ihr Halbbruder[2] der Drehbuchautor und Regisseur Jonas Grosch, ihr Onkel der Autor, Schauspieler und ehemalige RAF-Terrorist Christof Wackernagel. Katharina Wackernagel verbrachte ihre Schulzeit von 1983 bis 1996 in Kassel. Bereits mit sieben Jahren gründete sie eine eigene Theatergruppe.[3] 1998 zog sie nach Berlin und lebte neun Jahre in einer Wohngemeinschaft mit ihrem Halbbruder.[4][5]

Film und Fernsehen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1995 gab Wackernagel ihr Filmdebüt, zusammen mit ihrem Mitschüler Malte Meyer, in dem Kurzfilm Allerseelen. 1997 erhielt sie die Hauptrolle in der Fernsehserie Tanja unter der Regie von Berengar Pfahl, für die sie 1998 mit dem Goldenen Löwen in der Kategorie ‚Beste Schauspielerin in einer Serie‘ ausgezeichnet wurde. Seit der ersten Folge 2002 spielte sie bis 2008 in der Fernsehserie Bloch die Rolle der Tochter des Psychotherapeuten Dr. Maximilian Bloch.

Erstmals größere Aufmerksamkeit in einem Kinofilm erhielt Wackernagel 2003 in Sönke Wortmanns Film Das Wunder von Bern, den 3,6 Millionen Zuschauer sahen. Hier spielte sie Anette Ackermann, die Frau eines Sportreporters. Im selben Jahr verkörperte sie im Fernsehfilm Das Wunder von Lengede die junge Krankenschwester Anneliese Stegmeier, deren Freund zu den im Stollen verschütteten Bergleuten gehörte.

2005 sah man sie als Leni, die beste Freundin der Protagonistin Louise in dem Fernsehfilm Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei an der Seite von Henning Baum, Ulrich Noethen und Heino Ferch. Im selben Jahr erhielt sie ihre erste Hauptrolle im Kinofilm Die Boxerin. Für ihre Darstellung der Boxerin Johanna alias ‚Joe‘ wurde sie für den Grimme-Preis 2008 nominiert.

Der Fernsehfilm Contergan – eine einzige Tablette, in dem sie die Mutter eines schwer Contergan-geschädigten Mädchens darstellte, wurde für den Grimme-Preis 2008 nominiert.[6] Sie wurde für die Goldene Kamera 2008 als beste deutsche Schauspielerin nominiert, errang den FIPA D’or 2008, die Goldene Nymphe des 48. Monte Carlo Television Festival und erhielt den Bayerischen Fernsehpreis 2008 als beste Darstellerin in der Kategorie ‚Fernsehfilm‘ sowie 2007 zusammen mit Benjamin Sadler und Denise Marko den Bambi-Sonderpreis der Jury.

Seit Beginn der Produktion im Jahr 2008 bis 2022[7] spielte Wackernagel die Kriminalkommissarin Nina Petersen in der ZDF-Krimiserie Stralsund.

2009 spielte Katharina Wackernagel in dem von RTL produzierten Katastrophenfilm Vulkan eine der Hauptrollen. Sie verkörperte die junge Dorfbewohnerin Andrea Matting, die mit ihrem Freund, dem jungen Feuerwehrmann Michael Gernau, ihr altes Leben in dem fiktiven Eifel­dorf Lorchheim hinter sich lassen und einen Neuanfang in Frankfurt am Main starten möchte. Diese Pläne werden jedoch durch den Vulkanausbruch in Lorchheim durchkreuzt.[8]

Für den Soundtrack des Films Résiste – Aufstand der Praktikanten nahm sie 2009 zusammen mit der Ska-Band The Busters den Titel Résiste auf. Daneben entstanden aus der Zusammenarbeit drei weitere Lieder, die auf dem im gleichen Jahr erschienenen Album Waking The Dead veröffentlicht wurden.[9] 2011 und 2012 beteiligte sie sich als Co-Produzentin an den Filmen Die letzte Lüge und A Silent Rockumentary ihres Halbbruders Jonas Grosch. 2014 produzierte sie gemeinsam mit ihm die Kinokomödie Bestefreunde, in der sie auch die Hauptrolle spielte. Der Film lief im Februar 2015 im deutschen Kino an und erschien zwei Monate später auf DVD.

Wackernagel war im November 2018 Interviewgast bei Nicole Köster in SWR1 Leute und bei Doris Maull in SWR2 Zeitgenossen.[10][11]

2021 übernahm Wackernagel die Hauptrolle der Kommissarin Marie Gabler in der Neuauflage der humoristischen Krimiserie Mord mit Aussicht, die seit April 2024 mit sieben weiteren neuen Folgen ausgestrahlt wird.[12]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele und Hörbücher

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen und Nominierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1998: Fernsehpreis Goldener Löwe: Beste Serienschauspielerin für Tanja
  • 2007: Bambi: Sonderpreis der Jury für Contergan (Benjamin Sadler, Katharina Wackernagel, Denise Marko)
  • 2008: FIPA d’Or: Beste Hauptdarstellerin in der Sektion Fernsehserie/Mehrteiler Contergan; 21. Festival International de Programmes Audiovisuels, Biarritz
  • 2008: Goldene Kamera: Nominierung als Beste Schauspielerin für Contergan und Mein Mörder kommt zurück
  • 2008: Bayerischer Fernsehpreis: Beste Schauspielerin in der Kategorie „Fernsehfilm“ für Contergan und Mein Mörder kommt zurück
  • 2008: Festival de Télévision de Monte-Carlo: Goldene Nymphe für schauspielerische Leistung in Contergan
  • 2008: Deutscher Fernsehpreis: Nominierung als Beste Schauspielerin für Contergan und Mein Mörder kommt zurück
  • 2008: Hessischer Fernsehpreis: Beste Darstellerin für Mein Mörder kommt zurück
  • 2018: Askania Award: Beste Schauspielerin
  • Manfred Hobsch, Ralf Krämer, Klaus Rathje: Filmszene D. Die 250 wichtigsten jungen deutschen Stars aus Kino und TV. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-511-2, S. 462 f.
Commons: Katharina Wackernagel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Katharina Wackernagel: Die Antwort auf die Anpassung. Abgerufen am 26. Juni 2020.
  2. Hamburger Abendblatt – Hamburg: Katharina Wackernagel stellte ihren neuen Film vor. 6. April 2011, abgerufen am 10. Dezember 2018 (deutsch).
  3. Katharina Wackernagel im Munzinger-Archiv, abgerufen am 15. März 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Leslie Brook: Wenn Mütter ihr Baby nicht lieben. In: Rheinische Post. 24. Oktober 2012, abgerufen am 24. Oktober 2012.
  5. Berliner Morgenpost vom 25. August 2014
  6. www.grimme-institut.de (Memento vom 28. Dezember 2014 im Internet Archive)
  7. Im ZDF: letzter „Stralsund“-Krimi mit Katharina Wackernagel. Bei: zdf.de, 6. Oktober 2022
  8. imfernsehen GmbH & Co KG: Vulkan. 18. Oktober 2009, abgerufen am 21. Juli 2024.
  9. Katharina Wackernagel singt über Oral-Verkehr. In: Bild (Zeitung). 5. November 2009, abgerufen am 8. Januar 2013.
  10. Katharina Wackernagel, Schauspielerin (Memento vom 22. Januar 2019 im Internet Archive), SWR2
  11. Schauspielerin: Katharina Wackernagel (Memento vom 22. Januar 2019 im Internet Archive), SWR1
  12. Katharina Wackernagel ermittelt in Neuauflage der ARD-Kultserie „Mord mit Aussicht“, bei: daserste.de, o. D.
  13. WDR: Hörspiel "GRЁUL" von Stuart Kummer und Edgar Linscheid. 3. November 2022, abgerufen am 11. Dezember 2023.
  14. WDR: Hörspiel „GRЁUL“ von Stuart Kummer und Edgar Linscheid. 12. Januar 2024, abgerufen am 31. Januar 2024.