Kastell Sutoru

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Kastell Sutoru
Alternativname Optatiana
Limes Dakischer Limes
Abschnitt B / 96[1]
Datierung (Belegung) 2. bis 3. Jahrhundert
Typ Auxiliarkastell
Einheit Numerus Maurorum Optatianensium
Größe 165 m × 220 m = 3,63 ha
Erhaltungszustand nicht sichtbares Bodendenkmal
Ort Sutoru
Geographische Lage 46° 59′ 9,9″ N, 23° 15′ 6″ OKoordinaten: 46° 59′ 9,9″ N, 23° 15′ 6″ O
Höhe 270 m
Vorhergehend Resculum
(westsüdwestlich, A / V /21)
Kastell Gilău
(südsüdöstlich, B /95)
Anschließend Kastell Românași
(westnordwestlich, A / V /23)
Rückwärtig Napoca
(südöstlich, N.N.)

Kastell Sutoru (antiker Name Optatiana) war ein römisches Hilfstruppenlager auf dem Gebiet von Sutoru, einem Dorf der Gemeinde Zimbor, Kreis Sălaj, in der rumänischen Region Siebenbürgen.

Im heutigen Siedlungsbild liegt das Bodendenkmal nur wenige hundert Meter westlich des Dorfes Sutoru in der Flur „Gura Căpusului“, wo es von der Verbindungsstraße zwischen den Gemeinden Zimbor und Cuzăplac durchschnitten wird. Topographisch befindet es sich auf einer Niederterrasse zwischen den Tälern der Bächen Căpus und Almas. An der Geländeoberfläche des landwirtschaftlich genutzten Gebietes sind keine Spuren mehr erhalten. In antiker Zeit hatte die Besatzung des in der Provinz Dacia Porolissensis gelegenen Kastells vermutlich die Aufgabe, den Kreuzungsbereich mehrerer römischer Straßen zu überwachen.[2][3]

Forschungsgeschichte und vorläufige archäologische Befunde

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Der auf der Tabula Peutingeriana verzeichnete[4] römische Siedlungsplatz Optatiana war bereits im 19. Jahrhundert in der Gegend um Sutoru vermutet worden.[5] Es dauerte jedoch bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts, bevor im Jahr 2002 endlich eine gesicherte Lokalisierung erfolgte. Seither bemüht sich die rumänische Archäologie in verschiedenen Projekten mittels geophysikalischer und konventionell archäologischer Methoden, weitere Erkenntnisse über das Kastell zu gewinnen. Sicher scheint, dass das Lager einen rechteckigen Grundriss mit den Achsmaßen von 165 m mal 220 m besitzt, was einer bebauten Fläche von 3,63 Hektar entspricht. Ausweislich zahlreicher Ziegelstempel scheint der Numerus Maurorum Optatianensium (Einheit der Mauren bei Optatiana) die Stammbesatzung gebildet zu haben.[2][3]

Fundverbleib und Denkmalschutz

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Die Aufbewahrung der Funde erfolgt im Muzeul Național de Istorie a Transilvaniei[6] (Nationalmuseum der Geschichte Transsilvaniens), in Cluj-Napoca.[7]

Die gesamte archäologische Stätte und im Speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historische Denkmäler unter Schutz und sind mit dem LMI-Code SJ-I-s-A-04964 in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen.[8] Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.

  • Sorin Cociș, Radu Zăgreanu und Dan Tamba: Piese sculpturale din castrul roman de la Sutoru. Revista Bistriţei, XXIII (2009), S. 53–67, (Digitalisat).
  • Florin und Ioan Fodoeran: The Roman Imperial Road between Sutoru and Porolissum. Cartographic and Topographic Study. Studia Universitatis Babes-Bolyai, Geographia 2 (2010).
  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 101f., (Digitalisat).
  • Constantin Ilieş et al.: Raport privind cercetările arheologice de la Sutor. Studia Universitatis Babes-Bolyai, Theologia Greco-Catholica Varadiensis, XLVII/1 (2002), S. 131–151.
  • Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 114, sowie Tafel 15.
  • Kastell Sutoru im Repertoriul Arheologic Naţional (RAN), (rumänisch), abgerufen am 5. März 2019.
  • Sutoru, Comuna Zimbor, Judeţ Sălaj, Anul 2001 auf der Webseite Cronica cercetărilor arheologice din România, 1983 – 2012. Rapoarte preliminare de cercetare arheologică. Raport de cercetare arheologică (rumänisch), abgerufen am 5. März 2019.
  • Sutoru, Comuna Zimbor, Judeţ Sălaj, Punct La Cetate, Anul 2006 auf der Webseite Cronica cercetărilor arheologice din România, 1983 – 2012. Rapoarte preliminare de cercetare arheologică. Raport de cercetare arheologică (rumänisch), abgerufen am 5. März 2019.
  • Sutoru, Comuna Zimbor, Judeţ Sălaj, Anul 2008 auf der Webseite Cronica cercetărilor arheologice din România, 1983 – 2012. Rapoarte preliminare de cercetare arheologică. Raport de cercetare arheologică (rumänisch), abgerufen am 5. März 2019.

Einzelnachweise

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  1. Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach Nicolae Gudea, 1997).
  2. a b Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 101f., (Digitalisat).
  3. a b Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 114, sowie Tafel 15.
  4. Tab. Peut. VIII, 3.
  5. Károly Torma: Adalék észagnyugati Dácia föld és feliratához. Budapest 1864, S. 10f.
  6. Muzeul Național de Istorie a Transilvaniei, offizieller Webauftritt (rumänisch), abgerufen am 28. Februar 2019.
  7. Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 102, (Digitalisat).
  8. Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe