Kammerburg
Kammerburg | ||
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Innerer Bering | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Lorch | |
Entstehungszeit | um 1295 | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand | Mauerreste | |
Ständische Stellung | Klerikale, Niederadel | |
Geographische Lage | 50° 5′ N, 7° 53′ O | |
Höhenlage | 192,8 m ü. NN | |
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Die Kammerburg ist die Ruine einer Spornburg nordöstlich der Stadt Lorch im Mittelrheintal im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen.
Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ruine der Burg liegt im östlichsten Zipfel der Gemarkung von Lorch zwischen dem Wispertal und dem Werkerbachtal auf einem Bergrücken bei 192,8 m ü. NN in südöstlich gerichteter Spornlage über der Wisperstraße. Nur 500 Meter entfernt in nordwestlicher Richtung und 75 Meter höher liegt Burg Rheinberg. Direkt unter der Nordostseite der Kammerburg liegt im Tal das Gasthaus zur Kammerburg und die Einmündung der von Wollmerschied kommenden Kreisstraße K 625 in die Wisperstraße.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg wurde erstmals 1304 urkundlich erwähnt und vermutlich um 1295 vom Erzstift Mainz als Belagerungsburg gegen die Burg Rheinberg erbaut.
Ab 1304 war der Ritter Johann von Rheinberg im Auftrag des Trierer Erzbischofs acht Jahre Burgmann auf der Burg. Die Burg diente im Spätmittelalter dem Erzstift Mainz häufig als Pfandobjekt und schützte das Rheingauer Gebück, eine Landwehr, die hier das Wispertal überquerte.
Im 15. Jahrhundert verlor die Burg ihre strategische Bedeutung, war 1483 nur noch von einem Knecht besetzt, wurde noch vor 1500 als Wehranlage aufgegeben, als sie vermutlich schon unbewohnbar war.
Im 16. Jahrhundert gelangte die ruinöse Burganlage in den Besitz der niederadeligen Familien von Rüdesheim, Blankenheim und der Pfalzgrafen, war ab Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Zwierlein aus Geisenheim und gelangte später an die Reedereifamilie Haniel.[1]
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von einem 10 mal 11 Meter großen inneren Bering mit einer im Norden nach der Burg Rheinberg gerichteten Schildmauer und einem Bergfried mit Tor sind nur noch geringe Reste erhalten. Im Westen und Süden war dem Bering vermutlich ein offener Zwinger vorgelagert.
In den 1960er Jahren wurden der Vorburgbereich durch ein Wohnhaus überbaut. Die Ruine ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Mauereidechse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der Burg gab es früher ein Vorkommen der Mauereidechse.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Notizen aus dem Stadtarchiv 151 Beiträge zur Rüdesheimer Stadtgeschichte. Hrsg. Stadtarchivar Rolf Göttert
- ↑ Annette Zitzmann & Andreas Malten: Landesmonitoring der Mauereidechse (Podarcis muralis) in Hessen (Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie). Artgutachten 2011, Überarbeiteter Abschlussbericht, Stand 21. Mai 2012, herausgegeben von Hessen-Forst, Servicezentrum Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA). Link zum PDF
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage, Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 491–492.
- Ferdinand Luthmer: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheingaus. Frankfurt a. M., 1907
- Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 241.