Kabinett Osttimors (1975)

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Denkmal für die erste Regierung Osttimors (2022)

Das Kabinett Osttimors von 1975 wurde vom Zentralkomitee der FRETILIN am 30. November 1975 aufgestellt, nachdem die Partei zwei Tage vorher einseitig die Unabhängigkeit Portugiesisch-Timors und die Demokratische Republik Timor-Leste ausgerufen hatte.

Chef des Kabinetts war Premierminister Nicolau dos Reis Lobato unter Staatsoberhaupt Präsident Francisco Xavier do Amaral.

Mit der Ausrufung der Unabhängigkeit wollte die FRETILIN um internationale Unterstützung werben, um die Invasion durch Indonesien aufzuhalten, doch am 7. Dezember starteten die Streitkräfte Indonesiens einen großangelegten Angriff auf die Hauptstadt Dili und andere Ziele im Land. Ein Teil der Regierung Osttimors floh in die Berge und führte einen Guerillakrieg gegen die Besatzer. Andere, wie der Außenminister José Ramos-Horta, Marí Bin Amude Alkatiri, Abílio Araújo und Rogério Lobato warben im Ausland um Unterstützung Osttimors gegen die Invasoren.

Mit dem APODETI-Mitglied Arnaldo dos Reis Araújo als Präsidenten wurde von Indonesien am 17. Dezember 1975 die Provisorische Regierung Osttimor (PGET, Indonesisch: Pemerintah Sementara Timor Timur, PSTT) als Marionettenregierung aufgestellt. Am 31. Mai 1976 annektierte Indonesien Osttimor offiziell als seine 27. Provinz Timor Timur.

Erst 1999 wurde auf internationalem Druck ein Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor durchgeführt. Nach einer letzten Gewaltwelle übernahmen die Vereinten Nationen die Verwaltung Osttimors. Unter ihr wurde ein neues Kabinett Osttimors aufgestellt. Osttimor wurde am 20. Mai 2002 wieder in die Unabhängigkeit entlassen.

Außenminister José Ramos-Horta 1976 in Amsterdam
Wirtschafts- und Sozialminister Abílio Araújo im Oktober 1975 in Den Haag
Kabinett von 30. November 1975
Name Posten
Nicolau dos Reis Lobato Premierminister
Minister[1][2]
José Gonçalves, parteilos Minister für wirtschaftliche Koordination und Statistik
Juvenal Maria de Fátima Inácio (Sera Key) Finanzminister
Eduardo Carlos dos Anjos (Kaku'uk) Minister für den öffentlichen Dienst, Transport und Kommunikation[3]
Rogério Lobato Minister für Nationale Verteidigung
Alarico Fernandes Minister für Information, Inneres und Sicherheit[4]
António Duarte Carvarino (Mau Lear) Minister für Justiz
José Ramos-Horta Minister für Auswärtige Angelegenheiten
Vicente dos Reis (Bie Ky Sahe) Minister für Arbeit
Hamis Bin Umar Bassarewan (Hata) Minister für Bildung und Kultur
Marí Bin Amude Alkatiri Minister für Politische Angelegenheiten[5]
Abílio Araújo Minister für Wirtschaft und Soziales
Vizeminister[3]
Hélio Sanches Pina (Mau Kruma) Vizeminister für wirtschaftliche Koordination und Statistik
Domingos da Costa Ribeiro Vizeminister für den öffentlichen Dienst, Transport und Kommunikation
Hermenegildo Augusto Pereira Alves Vizeminister für Nationale Verteidigung
Guido Diamantino Soares Vizeminister für Nationale Verteidigung[6]
Fernando de Almeida do Carmo Vizeminister für Information, Inneres und Sicherheit
Guilhermina L.S. de Araújo Vizeministerin für Auswärtige Angelegenheiten
Guido Valadares Vizeminister für Arbeit und Soziales[7]
Eduardo Ximenes Vizeminister für Gesundheit[8]

Einzelnachweise

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  1. James J. Fox: FRETILIN (Frente Revolucionária do Timor-Leste Independente). In: Southeast Asia. A Historical Encyclopedia, from Angkor Wat to East Timor. Abc-Clio, 2005, ISBN 1-57607-770-5, S. 522–523.
  2. Jornal do Povo Mau Bere, 4. Dezember 1975, abgerufen am 22. Mai 2022.
  3. a b Jornal da República: Ausgabe vom 20. Dezember 2006, abgerufen am 22. März 2018.
  4. „Part 3: The History of the Conflict“ (Memento vom 7. Juli 2016 im Internet Archive) (PDF; 1,4 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  5. ETAN East Timor's Premier Has Arab Ancestry
  6. „Part 5: The History of the Conflict“, S. 7 (PDF; 564 kB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  7. UNMISET via Außenministerium Osttimors: Dili National Hospital renamed, 30. Juni 2003 (Memento vom 8. November 2003 im Internet Archive)
  8. Regierung Osttimors: Ministry of Health inaugurates the Regional Hospital of Baucau, 25. Januar 2017, abgerufen am 1. Februar 2017.