Julia Marty

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Schweiz  Julia Marty

Julia Marty (hinten) bei der Weltmeisterschaft 2011


Geburtsdatum 16. April 1988
Geburtsort Rothenthurm SZ, Schweiz
Grösse 170 cm
Gewicht 69 kg

Position Verteidiger
Nummer #6
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 2002 EHC Wettingen-Baden
2002–2003 DHC Langenthal
2003–2007 EV Zug
2007–2008 University of New Hampshire
2008–2011 Northeastern University
2011–2013 SC Reinach
2013–2014 Linköpings HC
2014–2015 SC Reinach
2016–2017 Neuchâtel Hockey Academy
2017–2021 SC Reinach
seit 2021 EV Bomo Thun

Julia Kathrin Marty (* 16. April 1988 in Rothenthurm SZ) ist eine Schweizer Eishockeynationalspielerin, die seit August 2021 für den EV Bomo Thun in der Swiss Women’s Hockey League A spielt. Darüber hinaus hat sie an zehn Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen teilgenommen und dabei insgesamt zwei Bronzemedaillen gewonnen. Ihre Zwillingsschwester Stefanie ist ebenfalls Eishockeyspielerin.

Julia Marty begann zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Stefanie im Alter von acht Jahren mit dem Eishockeysport beim EHC Wettingen-Baden und spielten dort sowohl für (männliche) Juniorenmannschaften, als auch für die Frauenmannschaft, die Mighty Beavers, in der Leistungsklasse C. 2002 wechselten sie zum DHC Langenthal, für den die beiden in der Leistungsklasse A (LKA) ihr Debüt gaben.

Zwischen 2003 und 2007 spielten die Marty-Zwillinge beim EV Zug, mit dem sie je zweimal Schweizer Meister (2004, 2005) und Vizemeister (2006, 2007) wurden. Dabei entwickelten sie sich zu Führungsspielerinnen ihres Teams und debütierten schon im Alter von 15 Jahren in der Nationalmannschaft. Zusammen mit ihrer Schwester nahm sie an den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin teil.

2007 erhielten die Schwestern Angebote für Sportstipendien mehrerer US-Hochschulen und nahmen letztlich das Angebot der University of New Hampshire, dem mehrfachen Hockey-East-Meister, an.[1] Während ihre Schwester Julia ein Wirtschaftsstudium begann, studierte Julia Behavioral Neuroscience, eine Mischung von Chemie, Biologie und Psychologie. Bei der Weltmeisterschaft 2008 erreichten die Schweizerinnen das Spiel um die Bronzemedaille. Das Spiel ging verloren, doch das Schweizer Team erreichte mit dem vierten Platz die beste Platzierung in seiner Geschichte. Im gleichen Jahr wechselte Julia Marty die Universität und studierte fortan an der Northeastern University, parallel spielte sie weiter Eishockey für das Collegeteam. 2011 beendete sie ihr Studium mit einem Bachelor in Behavioral Neuroscience.

Florence Schelling (li.) und Julia Marty (re) bei der Weltmeisterschaft 2011

2010 nahm sie mit ihrer Schwester an den Olympischen Winterspielen in Vancouver teil. Nach ihrer Zeit im amerikanischen College-Eishockey kehrten die Marty-Zwillinge in die Schweiz zurück und spielten zwei Jahre lang für den SC Reinach in der LKA. Bei der Weltmeisterschaft 2012 gewann sie mit dem Nationalteam überraschend die Bronzemedaille. 2013 beendete sie ihren Master in Sportphysiologie an der ETH Zürich. Zusätzlich begann sie die Vorbereitung auf ihr Lehrdiplom für Sport.[2]

Zur Saison 2013/14 suchten sie eine neue Herausforderung und wechselten zusammen zum Linköpings HC in die höchste schwedische Frauenliga, die Riksserien.[3] Den Aufenthalt in Schweden finanzierten die Zwillinge mittels Crowdfunding.[4] Dieser Wechsel diente zudem als optimale Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, bei dem sie mit dem Nationalteam die Bronzemedaille gewannen. Nach diesem Erfolg kehrte Julia Marty in die Schweiz zurück und spielte wieder für den SC Reinach.[5] Parallel studierte sie weiter an der ETH Zürich.[6]

Nach zehn Weltmeisterschaften und drei Olympischen Spielen, je einer WM- und Olympia-Bronzemedaille sowie Meistertiteln in der Schweiz gaben die Marty-Zwillinge im August 2015 ihren Rücktritt von ihrer internationalen Eishockeykarriere bekannt. Während Julia Marty ihre Karriere zunächst beendete, spielte Stefanie zwei weitere Saison in der SWHL A für den HC Université Neuchâtel.[7][8] 2016 kehrte auch Julia Marty aufs Eis zurück und spielte bis 2017 ebenfalls für Neuchâtel.[9]

Anschließend wechselte sie zurück zum SC Reinach, bei dem ihre Schwester Stefanie 2019 Co-Trainerin wurde. Ab 2020 standen die Schwestern wieder gemeinsam bei SCR auf dem Eis, ehe sie 2021 innerhalb der SWHL A zum EV Bomo Thun wechselten.[10]

Erfolge und Auszeichnungen

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Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen 2014

Karrierestatistik

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Klub-Wettbewerbe

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Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM /– Sp T V Pkt SM /–
2002/03 DHC Langenthal Leistungsklasse A 8 4 12
2003/04 EV Zug/Seewen Leistungsklasse A 8 10 18
2004/05 EV Zug Leistungsklasse A
2005/06 EV Zug EWCC 3 2 1 3 0 1
2005/06 EV Zug Leistungsklasse A 10 5 15
2006/07 EV Zug Leistungsklasse A 6 4 6 10
2007/08 New Hampshire NCAA 31 3 7 10 6
2008/09 Northeastern NCAA 25 4 13 17 18
2009/10 Northeastern NCAA 20 1 6 7 14
2010/11 Northeastern NCAA 37 5 9 14 20
2011/12 SC Reinach Leistungsklasse A 15 8 10 18 22 5 3 5 8 0
2012/13 SC Reinach Leistungsklasse A 13 12 11 23 18 5 2 2 4 4
2013/14 Linköpings HC Riksserien 23 3 14 17 10 29 3 0 1 1 0 5
2014/15 SC Reinach SWHL A 9 5 8 13 0 4 0 2 2 4
2015/16 inaktiv
2016/17 Neuchâtel Hockey Academy SWHL A 10 7 7 14 4 0 5 1 2 3
2017/18 SC Reinach SWHL A 14 4 8 12 8 4 2 2 4 2
2018/19 SC Reinach SWHL A 12 9 4 13 6
2019/20 SC Reinach SWHL A 16 6 6 12 10 5 5 2 7 2
2020/21 SC Reinach SWHL A 15 4 6 10 10
2021/22 EV Bomo Thun SWHL A
Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM /–
2004 Schweiz WM 4 2 0 2 0 −1
2005 Schweiz WM Div. I 5 2 2 4 4 8
2006 Schweiz Olympia 5 2 1 3 4 −2
2007 Schweiz WM 4 0 1 1 6 −1
2008 Schweiz WM 5 0 2 2 12 0
2009 Schweiz WM 4 0 0 0 0 −2
2010 Schweiz Olympia 5 0 1 1 2 −4
2011 Schweiz WM 5 1 2 3 6 5
2012 Schweiz WM 6 5 2 7 6 5
2013 Schweiz WM 5 1 1 2 6 −6
2014 Schweiz Olympia 6 0 0 0 0 −6
2015 Schweiz WM 4 1 2 3 4 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; /− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Commons: Julia Marty – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Urs Berger: Drei Schweizerinnen mit US-Vertrag. In: hockeyfans.ch. 29. Juli 2007, abgerufen am 27. April 2016.
  2. Interview mit Julia Marty. In: frauennati.ch. 29. März 2013, abgerufen am 29. April 2016.
  3. Martin Merk: Marty-Zwillinge nach Schweden. In: hockeyfans.ch. 14. August 2013, abgerufen am 27. April 2016.
  4. 20 Minuten - Die packenden Biografien der Eishockey-Girls. In: 20min.ch. 29. Mai 2012, abgerufen am 3. Mai 2016.
  5. Bye bye Marty – welcome Jamarillo: Die nächsten Zwillinge für den Reinach. In: aargauerzeitung.ch. 20. September 2014, abgerufen am 2. Mai 2016.
  6. Pendeln zwischen Eishalle und Vorlesungssaal. In: ethz.ch. 13. April 2014, abgerufen am 29. April 2016.
  7. Marty-Zwillinge beenden Karriere. In: hockeyfans.ch. 27. August 2015, abgerufen am 27. April 2016.
  8. Eine Ära geht zu Ende. In: frauennati.ch. 27. August 2015, abgerufen am 27. April 2016.
  9. Daniel Monnin: Julia Marty kehrt in die SWHL zurück. In: sport-fan.ch. 19. Juni 2016, abgerufen am 13. Januar 2024.
  10. Ev Bomo Thun: EV Bomo Thun signs import and three Swiss players. In: swisshockeynews.ch. 25. August 2021, abgerufen am 8. Februar 2022 (englisch).