John Simm

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John Simm (2010)

John Ronald Simm (* 10. Juli 1970 in Leeds, West Yorkshire) ist ein britischer Schauspieler und Musiker.

Simm wurde 1970 als Sohn von Brenda und Ronald Simm in Leeds geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Nelson, Lancashire, wohin seine Familie zog, als er fünf Jahre alt war. Sein Vater – ein Musiker – begeisterte ihn schon früh für die Musik und erteilte ihm Gitarrenunterricht. Gemeinsam traten sie später als Us2 auf, wo Simm als Sänger und Gitarrist den Elvis-Presley-Song Wooden Heart sang, der zugleich auch seine Debütsingle war.[1]

Schauspielerische Karriere

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Während seiner Schulzeit an der Edge End School in Nelson entdeckte Simm seine Leidenschaft für das Schauspiel, als er an diversen Schulaufführungen teilnahm. 1986 besuchte er zunächst für drei Jahre das Drama College in Blackpool und später für weitere drei Jahre das Drama Centre London, wo er nach Konstantin Stanislawskis Method Acting die Schauspielerei erlernte. 1992 absolvierte er die Schauspielschule und debütierte noch im gleichen Jahr in kleineren Rollen in diversen Fernsehserien und -filmen. 1995 konnte er seine erste Hauptrolle in einem Film – dem Drama Boston Kickout – verbuchen, die ihm eine Auszeichnung beim Filmfestival in Valencia in der Kategorie Bester Schauspieler einbrachte.

Es folgten weitere Rollenangebote, wie die Rolle des Danny Kavanagh in Jimmy McGoverns BBC-Drama The Lakes, oder den Kinofilmen Wonderland und Human Traffic (beide 1999). Seitdem gilt er als ein gefragter Darsteller für vorwiegend nationale Film- und Fernsehproduktionen.

In 24 Hour Party People spielte er 2002 Bernard Sumner, den Gitarristen von Joy Division und charismatischen Frontman von New Order.

Am bekanntesten ist Simm für seine Darstellung des Polizeiinspektors Sam Tyler in der Serie Life on Mars – Gefangen in den 70ern. Kurz darauf übernahm er in der britischen Science-Fiction Kultserie Doctor Who die Rolle des Erzbösewichtes The Master für fünf Folgen, welche er 2017 noch einmal aufnahm, um ein Zusammentreffen mit Michelle Gomez als die nächste Inkarnation des Masters (Missy) in den letzten beiden Episoden der zehnten Staffel und somit ein großes Finale zu ermöglichen.

2007 kehrte Simm zum Theater zurück als der Titelcharakter in der Bühnenversion von Elling, einer Komödie über zwei Männer, die gerade aus einer psychiatrischen Klinik entlassen wurden und sich ans normale Leben gewöhnen. Nach positiven Presseberichten und ausverkauften Vorstellungen wurde er in der Rolle für einen Laurence Olivier Award nominiert.[2][3]

Außerdem war Simm in der Serie Mad Dogs 2011 ein weiteres Mal neben Life on Mars-Co-Star Philip Glenister zu sehen. In Exile (2011) – einer dreiteiligen BBC-Miniserie – spielte er einen erfolglosen Journalisten und den Sohn von Jim Broadbents Charakter, einem Journalisten mit Alzheimer.[4] In der Miniserie Prey – Die Beute von 2014 spielte er den Police Detective Marcus Farrow, der unter Mordverdacht gerät.

Simm ist mit seiner Schauspielkollegin Kate Magowan verheiratet, die mit ihm gemeinsam in 24 Hour Party People vor der Kamera stand. Das Paar hat zwei Kinder.[5]

Filmografie (Auswahl)

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  • 1992: Rumpole of the Bailey (Fernsehserie, Episode 7x04)
  • 1993: Oasias (Fernsehserie, 7 Episoden)
  • 1993: Heartbeat (Fernsehserie, Episode 9x95)
  • 1994: A Pinch of Snuff (Fernseh-Miniserie, 3 Episoden)
  • 1994–1995: Men of the World (Fernsehserie, 12 Episoden)
  • 1995: Boston Kickout
  • 1995: Für alle Fälle Fitz (Cracker, Fernsehserie, 2 Episoden)
  • 1997: Diana & ich (Diana & Me)
  • 1997–1999: The Lakes (Fernsehserie, 14 Episoden)
  • 1999: Wonderland
  • 1999: Human Traffic
  • 2000: Forgive and Forget (Fernsehfilm)
  • 2000: Never Never (Fernsehfilm)
  • 2001: Understanding Jane
  • 2002: Magic Hour (Fernsehfilm)
  • 2002: Miranda
  • 2002: Crime and Punishment (Fernsehfilm)
  • 2002: 24 Hour Party People
  • 2002: White Teeth (Fernseh-Miniserie, eine Episode)
  • 2003: Mord auf Seite eins (State of Play, Fernsehserie, 6 Episoden)
  • 2004: The All Star Comedy Show (Fernsehfilm)
  • 2004: Nero – Die dunkle Seite der Macht (Imperium: Nerone, Fernsehfilm)
  • 2004: Ten Minute Movie (Kurzfilm)
  • 2004: Sex Traffic (Fernseh-Miniserie, 2 Episoden)
  • 2005: Blue/Orange (Fernsehfilm)
  • 2005: Brothers of the Head
  • 2006: Devilwood (Kurzfilm)
  • 2006–2007: Life on Mars – Gefangen in den 70ern (Life on Mars, Fernsehserie, 16 Episoden)
  • 2007–2010, 2017: Doctor Who (Fernsehserie, 7 Episoden)
  • 2008: The Devil’s Whore (Fernseh-Miniserie, 4 Episoden)
  • 2011: Exile (Miniserie, 3 Episoden)
  • 2011–2013: Mad Dogs (Fernseh-Miniserie, 14 Episoden)
  • 2013–2014: The Village (Fernsehserie, 12 Episoden)
  • 2014: Prey – Die Beute (Fernseh-Miniserie, 3 Episoden)
  • 2014: Intruders – Die Eindringlinge (Intruders, Fernsehserie, 8 Episoden)
  • 2015: Code of a Killer (Fernseh-Miniserie, 2 Episoden)
  • 2016–2017: The Catch (Fernsehserie, 15 Episoden)
  • 2018: Trauma (Fernseh-Miniserie, 3 Episoden)
  • 2018: Collateral (Fernsehserie, 4 Episoden)
  • 2018: Strangers (Fernsehserie, 8 Episoden)
  • 2020: Cold Courage (Fernsehserie, 8 Episoden)
  • seit 2021: Detective Grace (Fernsehserie, 12 Episoden)

Theaterstücke (Auswahl)

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Jahr Titel Rolle Theater Regie Anmerkungen
1996 Goldhawk Road Colin Bush Theatre Paul Miller
2007 Elling Elling Bush Theatre
Trafalgar Studios 1
Paul Miller Adaption des gleichnamigen Films;
Oliviernominierung – Bester Schauspieler
2009 Speaking in Tongues Leon[6] Duke of York’s Theatre
2010 Hamlet Hamlet[7] Crucible Theatre Paul Miller
2012 Betrayal Jerry Crucible Theatre
2013 The Hothouse Gibbs Trafalgar Studios
2015 Three Days in the Country Rakitin National Theatre, London (Lyttelton-Auditorium) Patrick Marber
2015 The Homecoming Lenny Trafalgar Studios
2018 Party Time / Celebration Harold Pinter Theatre - Pinter at the Pinter Season
2019 Macbeth Macbeth[8] Chichester Festival Theatre Paul Miller Festivalsaison September/Oktober 2019
Commons: John Simm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. John Simm UnOfficial WebSite. In: johnsimm.tripod.com. Abgerufen am 1. Mai 2011 (englisch).
  2. Theatre review: Elling. In: The Guardian. 1. Mai 2007, abgerufen am 6. Mai 2011 (englisch).
  3. BBC One Programmes: Exile. In: BBC. 2011, abgerufen am 6. Mai 2011 (englisch).
  4. "Exile": Press PAck. In: BBC Press Office. 2011, abgerufen am 1. Mai 2011 (englisch).
  5. Charlotte Williamson: The man who fell to earth. In: The Daily Telegraph. 5. August 2007, abgerufen am 1. Mai 2011 (englisch).
  6. Speaking in Tongues, Duke of York’s Theatre, London, In: The Independent
  7. [1], The Independent vom 23. September 2010. Abgerufen am 27. September 2010.
  8. Macbeth, Chichester Festival Theatre. 14. Februar 2019. Abgerufen im 14. Februar 2019