Die Jacobi-Polynome (nach Carl Gustav Jacob Jacobi), auch hypergeometrische Polynome, sind eine Menge polynomieller Lösungen des Sturm-Liouville-Problems, die einen Satz orthogonaler Polynome bilden, und zwar auf dem Intervall bezüglich der Gewichtsfunktion mit . Sie haben die explizite Form[1]
oder mit Hilfe der verallgemeinerten hypergeometrischen Funktion :
Man kann die Jacobi-Polynome auch mit Hilfe einer Rekursionsformel bestimmen.
mit den Konstanten:
Der Wert für ist
- .
Es gilt die folgende Symmetriebeziehung
woraus sich der Wert für ergibt:
Sie erfüllen die Orthogonalitätsbedingung
Aus der expliziten Form können die -ten Ableitungen abgelesen werden. Sie ergeben sich als:
Die Eigenwerte der symmetrischen Tridiagonalmatrix
mit
stimmen mit den Nullstellen von überein.[2] Somit bietet der QR-Algorithmus die Möglichkeit, die Nullstellen näherungsweise zu berechnen. Weiterhin kann man beweisen, dass sie einfach sind und im Intervall liegen.
Mit Hilfe der Landau-Symbole lässt sich folgende Formel aufstellen:
Für alle gilt
Die Funktion
wird daher als erzeugende Funktion der Jacobi-Polynome bezeichnet.
Einige wichtige Polynome können als Spezialfälle der Jacobi-Polynome betrachtet werden:
- Eric W. Weisstein: Jacobi Polynomial. In: MathWorld (englisch).
- Sherwin Karniadakis: Spectral/hp Element Methods for CFD. 1. Auflage. Oxford University Press, New York 1999, ISBN 0-19-510226-6.
- I. S. Gradshteyn, I. M. Ryzhik: Table of Integrals, Series, and Products. 5. Auflage. Academic Press Inc., Boston, San Diego, New York, London, Sydney, Tokyo, Toronto 1994, ISBN 0-12-294755-X.
- Peter Junghanns: EAGLE-GUIDE Orthogonale Polynome. 1. Auflage. Edition am Gutenbergplatz Leipzig, Leipzig 2009, ISBN 3-937219-28-5.
- ↑ Abramowitz, Stegun (1965): Formel 22.3.2 - enthält darüber hinaus umfangreiche Zusatzinformationen und Belege für die weiteren hier genannten Formeln
- ↑ Peter Junghanns: EAGLE-GUIDE Orthogonale Polynome. Hrsg.: Edition am Gutenbergplatz Leipzig. 2009, ISBN 3-937219-28-5 (Kapitel 2.2).