Injecta
Die 1920 gegründete und 2011 liquidierte[1] Aktiengesellschaft Injecta AG (Eigenschreibweise INJECTA) betrieb in Teufenthal, Kanton Aargau, Spritzgusswerke und eine Apparatefabrik. Zum Fertigungsprogramm zählten der Druckguss verschiedener Metalle und Legierungen, das Warmpressen und Spezialgiessverfahren. Mit einer Lizenz von der Doehler Die Casting Company, New York City, im Jahre 1919 errichtete Eugen Weber durch die Aktiengesellschaft Karrer, Weber & Co., Unterkulm, das INCA-Werk an der Wynentalstrasse 1. Als erste Druckgiesserei in Europa[2] öffnete es der einheimischen und ausländischen Kundschaft ab August 1921 neue Wege im Gerätebau.
Leichtmetall-Druckguss verhalf einer breiten Palette feinmechanischer Erzeugnisse zu Gestell- oder Gehäuserohlingen, die nur wenig Nachbearbeitung benötigten. Das waren Haushaltapparate, Holzbearbeitungsgeräte, Fahrradzubehör, Zähler, Baubeschläge, Farbstiftspitzer, Halterungen für Telefonbücher in öffentlichen Telefonkabinen oder Amateur-Filmgeräte. Die Werkstücke waren von Bruchteilen eines Grammes bis zu mehreren Kilogramm schwer. Mit der Marke INCA wurden Aluminiumbasislegierungen oder Messing verarbeitet. Die Geräte der Marke waren in Schweizer Haushalten verbreitet. Darüber hinaus lieferte Injecta international Bauteile etwa für Elna-Nähmaschinen, Philips-Elektrorasierer, Jura-Dampfbügeleisen, Leica-Kameras oder BMW-Motorräder.[3] Ab 1959 verarbeitete das Unternehmen auch Kunststoffe, 1971 eröffnete ein eigenes Kunststoffwerk in Triengen.[4]
1948 hatte Injecta 817 Beschäftigte,[2] Anfang der 1970er Jahre ungefähr 1000,[4] in den 1990er-Jahren etwa 600, kurz vor der Schliessung noch 110. Ende 2010 wurde die Tätigkeit eingestellt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- M. Künzler: 50 Jahre Injecta AG, Teufenthal. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 89 (1971), Nr. 31, doi:10.5169/seals-84950.
- Felix Ackermann: Die Firma Injecta AG, Teufenthal (1921–2011) in der Historischen Sammlung des Museum Aargau. In: Argovia. Band 124 (2012), S. 45–99, doi:10.5169/seals-391286.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Objekt des Monats Nr. 39: Die Bleistiftspitzmaschine Wyna von Injecta AG. Blog des Museums Aargau, 15. Januar 2018.
- Injecta in der Datenbank zur Aargauer Industriekultur
- Injecta im eMuseum des Museums für Gestaltung Zürich
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thomas Röthlin: «Wir Offiziere gehen als Letzte von Bord». In: az Aargauer Zeitung. 4. April 2011, abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ a b Injecta in der Datenbank zur Aargauer Industriekultur, abgerufen am 6. Mai 2019.
- ↑ Objekt des Monats Nr. 39: Die Bleistiftspitzmaschine Wyna von Injecta AG. Blog des Museums Aargau, 15. Januar 2018, abgerufen am 8. Mai 2019.
- ↑ a b M. Künzler: 50 Jahre Injecta AG, Teufenthal. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 89 (1971), Nr. 31, S. 784, doi:10.5169/seals-84950.