Indium(III)-iodid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kristallstruktur
Kristallstruktur von Indium(III)-iodid
_ In3 0 _ I
Allgemeines
Name Indium(III)-iodid
Andere Namen

Indiumtriiodid

Verhältnisformel InI3
Kurzbeschreibung

schwach gelber Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13510-35-5
EG-Nummer 236-839-6
ECHA-InfoCard 100.033.475
PubChem 83539
Wikidata Q4202653
Eigenschaften
Molare Masse 495,53 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

4,68 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

220 °C[1]

Löslichkeit

gut löslich in Wasser (929 g·l−1 bei 22 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317​‐​361
P: 280[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Indium(III)-iodid ist eine anorganische chemische Verbindung des Indiums aus der Gruppe der Iodide.

Gewinnung und Darstellung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Indium(III)-iodid kann durch Reaktion von Indium mit Ioddampf gewonnen werden.[1]

Wässrige Lösungen von Indium(III)-iodid können leicht aus Indium und Iodwasserstoffsäure erhalten werden. Aus diesen scheidet sich beim Einengen wasserfreies Indium(III)-iodid aus.[1]

Indium(III)-iodid ist ein schwach gelber, sehr hygroskopischer monokliner Feststoff (Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14, a = 9,837 Å, b = 6,102 Å, c = 12,195 Å, β = 107,69°[3]), der bei 210 °C zu einer dunkelbraunen Flüssigkeit schmilzt und gut löslich in Wasser ist. Seine Kristalle bestehen aus dimeren Molekülen.[1] Die gelbe β-Form wandelt sich langsam in die rote α-Form um.[4] In Gegenwart von Wasserdampf reagiert die Verbindung bei 245 °C mit Sauerstoff zu Indium(III)-oxidiodid.[5]

Indium(III)-iodid wird zur Herstellung von Vinyl- und Methylindaten verwendet, welche regioselektive Reaktionen mit Cinnamylbromid eingehen.[2] Es dient weiterhin als Katalysator in der organischen Chemie.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 869.
  2. a b c d Datenblatt Indium(III) iodide, anhydrous, powder, 99.998% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 21. März 2014 (PDF).
  3. J.D. Forrester, A. Zalkin, D.H. Templeton: Crystal and Molecular Structure of Indium(III) Iodide, In2Cl6. In: Inorganic Chemistry, Bd. 3, 1964, S. 63–67. doi:10.1021/ic50011a013.
  4. A. J. Downs: Chemistry of Aluminium, Gallium, Indium, and Thallium. Springer, 1993, ISBN 0-7514-0103-X, S. 132 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. J. J. Zuckerman: Inorganic Reactions and Methods, The Formation of Bonds to Group VIB (O, S, Se, Te, Po) Elements. John Wiley & Sons, 2009, ISBN 0-470-14540-4, S. 301 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Hisashi Yamamoto, Koichiro Oshima: Main Group Metals in Organic Synthesis. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 978-3-527-60535-4, S. 379 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).