Hornungsreuth
Hornungsreuth Gemeinde Neudrossenfeld
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Koordinaten: | 50° 2′ N, 11° 30′ O |
Höhe: | 328 m ü. NHN |
Einwohner: | 134 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95512 |
Vorwahl: | 09203 |
Hornungsreuth (oberfränkisch: Hoales-rahd[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Erlgraben, einem rechten Zufluss des Roten Mains. Im Osten befindet sich das Neudrossenfelder Gewerbegebiet Hintere Gemeinde. Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Die Kreisstraße KU 11 führt nach Neuenreuth am Main (1,6 km westlich) bzw. die Bundesstraße 85 kreuzend nach Neudrossenfeld (1,2 km südöstlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1360 als „Horanczreuth“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist Horant, der Personenname des Siedlungsgründers. Das Grundwort Reuth gibt zu erkennen, dass das Land durch Rodung urbar gemacht wurde. 1740 erscheint erstmals die heutige Form. Da der Personenname nicht mehr geläufig war, kam es zur Umdeutung Hornung.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Hornungsreuth aus 24 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Tropfhäuslein), der Markgräfliche Lehenhof Bayreuth (1 Gütlein, 2 Söldengütlein), die Verwaltung Altenplos (1 Hof, 2 Söldengüter, 1 Tropfhaus) und das Rittergut Neudrossenfeld (1 Halbhof, 1 Höflein, 1 Gütlein mit Braustatt, 8 Sölden, 1 Tropfgütlein, 1 Haus, 3 Tropfhäuslein).[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Hornungsreuth dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Brücklein und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde die Ruralgemeinde Hornungsreuth gebildet. Diese wurde 1821 wieder nach Unterbrücklein eingemeindet.[7] Am 1. Januar 1976 wurde Hornungsreuth im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Neudrossenfeld eingegliedert.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kreuzstein
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1809 | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 136 | 160 | 187 | 193 | 206 | 180 | 170 | 238 | 169 | 161 | 134 |
Häuser[8] | 28 | 34 | 37 | 36 | 35 | 36 | 41 | ||||
Quelle | [9] | [7] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hornungsreuth ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Neudrossenfeld gepfarrt.[6][16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Hornungsreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 766 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 59.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 66.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hornungsreuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Hornungsreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. November 2020.
- Hornungsreuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. November 2020.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hoʳlesrād“.
- ↑ Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 66.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 604.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 749.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 895, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1015 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1061 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1095 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 947 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 696 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 160 (Digitalisat).