Horloff
Horloff | ||
Horloff westlich von Utphe, April 2014 | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2482 | |
Lage | Osthessisches Bergland
Westhessisches Berg- und Senkenland | |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Nidda → Main → Rhein → Nordsee | |
Quelle | im Vogelsberg, nördlich von Schotten 50° 32′ 18″ N, 9° 8′ 51″ O | |
Quellhöhe | ca. 524 m ü. NHN[1] | |
Mündung | bei Ober-Florstadt in die NiddaKoordinaten: 50° 19′ 41″ N, 8° 52′ 6″ O 50° 19′ 41″ N, 8° 52′ 6″ O | |
Mündungshöhe | ca. 119 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 405 m | |
Sohlgefälle | ca. 9,1 ‰ | |
Länge | ca. 44,5 km[2] | |
Einzugsgebiet | 279,218 km²[2] | |
Abfluss[3] an der Mündung |
MNQ MQ |
221 l/s 1,004 m³/s |
Kleinstädte | Hungen, Reichelsheim | |
Die Horloff ist ein 44,5 km langer, nördlicher und rechter Zufluss der Nidda in Hessen.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Horloff leitet sich von althd. mit der Bedeutung horawin = sumpfig her. Weitere Namensformen sind „Hurwinaffa“ im 8. Jahrhundert und „Hurlyphe“ (1263).[4] Der Bestandteil -off gehört zur -apa-Namensgruppe. Alternative Etymologien gehen aufgrund der Nennungen wie „Hurnufa“ (951) oder „Hornipha“ (1183) vom Bestimmungswort ahd. horn mit der Bedeutung Vorgebirge, Landspitze aus.[5]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fluss entspringt auf einer Höhe von etwa 524 m ü. NHN nördlich von Schotten im Vogelsbergkreis an dem oberhalb von Götzen und Betzenrod gelegenen Segelflugplatz in einem Waldstück.
Nach einem längeren Weg durch den Vogelsberg passiert die Horloff nach einer Wochenendhaussiedlung als ersten Ort den Laubacher Ortsteil Gonterskirchen. Anschließend fließt sie an der Friedrichshütte vorbei in Richtung Ruppertsburg, wo sich, ca. 25 km oberhalb der Mündung, die einzige Pegelmessstation der Horloff befindet. Weiter fließt die Horloff in Richtung Wetterau.
Dabei zieht sie in großem Bogen um den Borgelberg und passiert dann Villingen, Hungen und Trais-Horloff. Zwischen Hungen und Trais-Horloff in der Gemarkung Hof-Graß erhielt die Horloff in den 1950er Jahren ein neues Flussbett, damit die Brunnen im Wasserwerk Inheiden nicht gefährdet würden.
Zwischen Hungen und Grund-Schwalheim durchquert die Horloff das Naturschutzgebiet „Kuhweide“. Dort wurde früher Braunkohle abgebaut, übrig blieben der obere und untere Knappensee, an denen sich die Horloff östlich vorbeischlängelt. Ab Grund-Schwalheim verläuft parallel zur Horloff die Bahnstrecke Beienheim–Schotten, die vom Fluss ihren Beinamen „Horlofftalbahn“ hat. So wird auch die benachbarte Bahnstrecke Friedberg–Mücke bezeichnet. Ab Echzell verläuft parallel zur Horloff der „Horloff-Flutgraben“ der sich in einigem Abstand durch das Bingenheimer Ried und die Horloff-Aue zieht. Nachdem die Bahnstrecke die Horloff bei Reichelsheim wieder verlassen hat, fließt diese weiter in Richtung Florstadt.
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Verlauf der Horloff zwischen Bingenheim und Reichelsheim nach der Renaturierung
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Die Horloff mündet in die Nidda
Sie passiert dabei den Flugplatz Reichelsheim, dessen Landebahnen vom Vorfeld durch die Horloff getrennt, aber über zwei Brücken von diesem her erreichbar sind. Etwa 500 m abwärts des Flugplatzes mündet der Flutgraben wieder in die Horloff. Diese mündet nach weiteren 400 m auf einer Höhe von 119 m ü. NHN von rechts in die aus dem Nordosten heranziehende Nidda.
Der etwa 44,5 km langer Lauf der Horloff endet ungefähr 405 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von 9,1 ‰.
Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Direkte und indirekte Zuflüsse
Zu den direkten Zuflüssen der Horloff gehören (flussabwärts betrachtet, Kilometerangaben von Mündung zur Quelle):[2]
Stat. in km |
Name | GKZ | Lage | Länge in km |
Mündungshöhe in m ü. NHN |
Mündung Koordinaten |
Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
37,8 | Höllerskopfbach | 248212 | rechts | 5,1 | 262 | Laubach-Gonterskirchen (⊙ ) | |
33,2 | Schifferbach | 24822 | links | 5,9 | 182 | Laubach-Gonterskirchen (⊙ ) | |
22,7 | Wallenberger Teichbach | 248236 | rechts | 5,4 | 141 | Hungen (⊙ ) | |
20,2 | Hubbach | 248238 | rechts | 7,4 | 139 | Hungen (⊙ ) | |
16,4 | Langder Flutgraben | 24824 | links | 5,4 | 129 | Hungen-Trais-Horloff (⊙ ) | auch Bachgraben und Biebergraben genannt |
14,8 | Rodheimer Bach | 248254 | links | 5,8 | 128 | Hungen-Trais-Horloff (⊙ ) | mündet in den Lehngraben (Nebenarm der Horloff) |
13,5 | Riedbach | 24825916 | rechts | 3,1 | 128 | Hungen-Utphe (⊙ ) | auch Kleiner Bach genannt |
10,6 | Weidgraben | 24825994 | links | 3,3 | 128 | Wölfersheim-Berstadt (⊙ ) | westlich von Grund-Schwalheim |
9,7 | Waschbach | 248272 | rechts | 7,0 | 125 | Echzell (⊙ ) | im hessischen Landesprogramm „100 Wilde Bäche für Hessen“[6][7] |
7,4 | Weidgraben | 248274 | links | 8,4 | 124 | Echzell (⊙ ) | mündet in den Horloff-Flutbach (Nebenarm) |
7,0 | Biedrichsgraben | 248276 | rechts | 6,6 | 123 | Echzell-Gettenau (⊙ ) | |
4,4 | Sommerbach | 248278 | rechts | 4,0 | 119 | Reichelsheim (⊙ ) | auch Ortenberggraben genannt |
3,4 | Brühlgraben | 2482964 | links | 1,1 | 121 | Reichelsheim (⊙ ) | mündet in den Horloff-Flutbach (Nebenarm) |
0,7 | Grenzgraben | 248294 | rechts | 2,8 | 119 | Reichelsheim-Dorn-Assenheim / Florstadt-Ober-Florstadt (⊙ ) |
Flusssystem Nidda
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mühlenlandschaft Horloff
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt zahlreiche Wassermühlen im Horlofftal.
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Horloff lebt eine der wenigen Populationen der Bachmuschel in Hessen.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pegel bei Ruppertsburg auf der Seite des HLNUG
- Die Horloff – unser Fließgewässer
- Horloffaue zwischen Hungen und Grund-Schwalheim ( vom 7. September 2007 im Internet Archive) Natura 2000 Hessen
- Gewässersteckbrief und Maßnahmenprogramm 2482.2 ( vom 1. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (Hinweise) → Übersicht über alle hessischen Flusssysteme (PDF, 1,7 MB) Obere Horloff
- Gewässersteckbrief und Maßnahmenprogramm 2482.1 ( vom 1. Januar 2013 im Webarchiv archive.today) (Hinweise) → Übersicht über alle hessischen Flusssysteme (PDF, 1,7 MB) Untere Horloff
- Die Horloff von der Quelle bis zur Mündung in Bildern von Alexander Hitz
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b ATKIS und Google Earth
- ↑ a b c Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ Maßnahmenprogramm Oberflächengewässer
- ↑ Georg Landau, Beschreibung des Gaues Wettereiba. Kassel 1895, S. 4.
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 229 f., „Horloff“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Vorstellung des Landesprogramms der schwarz-grünen Landesregierung. Abgerufen am 14. Mai 2024.
- ↑ Karte mit den hervorgehobenen zu verwildernden Bächen des Programms als PDF. Abgerufen am 14. Mai 2024.
- ↑ https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/naturschutz/artenschutz/steckbriefe/Mollusken/Steckbriefe/Artensteckbrief_2018_Bachmuschel_Unio_crassus.pdf