Horloff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Horloff
Horloff westlich von Utphe, April 2014

Horloff westlich von Utphe, April 2014

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2482
Lage Osthessisches Bergland

Westhessisches Berg- und Senkenland

Rhein-Main-Tiefland


Hessen

Flusssystem Rhein
Abfluss über Nidda → Main → Rhein → Nordsee
Quelle im Vogelsberg, nördlich von Schotten
50° 32′ 18″ N, 9° 8′ 51″ O
Quellhöhe ca. 524 m ü. NHN[1]
Mündung bei Ober-Florstadt in die NiddaKoordinaten: 50° 19′ 41″ N, 8° 52′ 6″ O
50° 19′ 41″ N, 8° 52′ 6″ O
Mündungshöhe ca. 119 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 405 m
Sohlgefälle ca. 9,1 ‰
Länge ca. 44,5 km[2]
Einzugsgebiet 279,218 km²[2]
Abfluss[3]
an der Mündung
MNQ
MQ
221 l/s
1,004 m³/s
Kleinstädte Hungen, Reichelsheim
Karte
Map

Die Horloff ist ein 44,5 km langer, nördlicher und rechter Zufluss der Nidda in Hessen.

Der Name Horloff leitet sich von althd. mit der Bedeutung horawin = sumpfig her. Weitere Namensformen sind „Hurwinaffa“ im 8. Jahrhundert und „Hurlyphe“ (1263).[4] Der Bestandteil -off gehört zur -apa-Namensgruppe. Alternative Etymologien gehen aufgrund der Nennungen wie „Hurnufa“ (951) oder „Hornipha“ (1183) vom Bestimmungswort ahd. horn mit der Bedeutung Vorgebirge, Landspitze aus.[5]

Der Fluss entspringt auf einer Höhe von etwa 524 m ü. NHN nördlich von Schotten im Vogelsbergkreis an dem oberhalb von Götzen und Betzenrod gelegenen Segelflugplatz in einem Waldstück.

Nach einem längeren Weg durch den Vogelsberg passiert die Horloff nach einer Wochenendhaussiedlung als ersten Ort den Laubacher Ortsteil Gonterskirchen. Anschließend fließt sie an der Friedrichshütte vorbei in Richtung Ruppertsburg, wo sich, ca. 25 km oberhalb der Mündung, die einzige Pegelmessstation der Horloff befindet. Weiter fließt die Horloff in Richtung Wetterau.

Dabei zieht sie in großem Bogen um den Borgelberg und passiert dann Villingen, Hungen und Trais-Horloff. Zwischen Hungen und Trais-Horloff in der Gemarkung Hof-Graß erhielt die Horloff in den 1950er Jahren ein neues Flussbett, damit die Brunnen im Wasserwerk Inheiden nicht gefährdet würden.

Zwischen Hungen und Grund-Schwalheim durchquert die Horloff das Naturschutzgebiet „Kuhweide“. Dort wurde früher Braunkohle abgebaut, übrig blieben der obere und untere Knappensee, an denen sich die Horloff östlich vorbeischlängelt. Ab Grund-Schwalheim verläuft parallel zur Horloff die Bahnstrecke Beienheim–Schotten, die vom Fluss ihren Beinamen „Horlofftalbahn“ hat. So wird auch die benachbarte Bahnstrecke Friedberg–Mücke bezeichnet. Ab Echzell verläuft parallel zur Horloff der „Horloff-Flutgraben“ der sich in einigem Abstand durch das Bingenheimer Ried und die Horloff-Aue zieht. Nachdem die Bahnstrecke die Horloff bei Reichelsheim wieder verlassen hat, fließt diese weiter in Richtung Florstadt.

Sie passiert dabei den Flugplatz Reichelsheim, dessen Landebahnen vom Vorfeld durch die Horloff getrennt, aber über zwei Brücken von diesem her erreichbar sind. Etwa 500 m abwärts des Flugplatzes mündet der Flutgraben wieder in die Horloff. Diese mündet nach weiteren 400 m auf einer Höhe von 119 m ü. NHN von rechts in die aus dem Nordosten heranziehende Nidda.

Der etwa 44,5 km langer Lauf der Horloff endet ungefähr 405 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von 9,1 ‰.

Direkte und indirekte Zuflüsse

Zu den direkten Zuflüssen der Horloff gehören (flussabwärts betrachtet, Kilometerangaben von Mündung zur Quelle):[2]

Stat.
in km
Name GKZ Lage Länge
in km
Mündungs­höhe
in m ü. NHN
Mündung
Koordi­naten
Bemerkungen
37,8 Höllerskopfbach 24821200 rechts 5,1 262 Laubach-Gonterskirchen ()
33,2 Schifferbach 24822000 links 5,9 182 Laubach-Gonterskirchen ()
22,7 Wallenberger Teichbach 24823600 rechts 5,4 141 Hungen ()
20,2 Hubbach 24823800 rechts 7,4 139 Hungen ()
16,4 Langder Flutgraben 24824000 links 5,4 129 Hungen-Trais-Horloff () auch Bachgraben und Biebergraben genannt
14,8 Rodheimer Bach 24825400 links 5,8 128 Hungen-Trais-Horloff () mündet in den Lehngraben (Nebenarm der Horloff)
13,5 Riedbach 24825916 rechts 3,1 128 Hungen-Utphe () auch Kleiner Bach genannt
10,6 Weidgraben 24825994 links 3,3 128 Wölfersheim-Berstadt () westlich von Grund-Schwalheim
09,7 Waschbach 24827200 rechts 7,0 125 Echzell () im hessischen Landesprogramm „100 Wilde Bäche für Hessen“[6][7]
07,4 Weidgraben 24827400 links 8,4 124 Echzell () mündet in den Horloff-Flutbach (Nebenarm)
07,0 Biedrichsgraben 24827600 rechts 6,6 123 Echzell-Gettenau ()
04,4 Sommerbach 24827800 rechts 4,0 119 Reichelsheim () auch Ortenberggraben genannt
03,4 Brühlgraben 24829640 links 1,1 121 Reichelsheim () mündet in den Horloff-Flutbach (Nebenarm)
00,7 Grenzgraben 24829400 rechts 2,8 119 Reichelsheim-Dorn-Assenheim / Florstadt-Ober-Florstadt ()

Flusssystem Nidda

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlenlandschaft Horloff

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zahlreiche Wassermühlen im Horlofftal.

In der Horloff lebt eine der wenigen Populationen der Bachmuschel in Hessen.[8]

Bachmuschel (Unio crassus) in der Horloff
Commons: Horloff – Sammlung von Bildern
  • Pegel bei Ruppertsburg auf der Seite des HLNUG

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b ATKIS und Google Earth
  2. a b c Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Maßnahmenprogramm Oberflächengewässer
  4. Georg Landau, Beschreibung des Gaues Wettereiba. Kassel 1895, S. 4.
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 229 f., „Horloff“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  6. Vorstellung des Landesprogramms der schwarz-grünen Landesregierung. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  7. Karte mit den hervorgehobenen zu verwildernden Bächen des Programms als PDF. Abgerufen am 14. Mai 2024.
  8. https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/naturschutz/artenschutz/steckbriefe/Mollusken/Steckbriefe/Artensteckbrief_2018_Bachmuschel_Unio_crassus.pdf