Holzdübel
Holzdübel (ursprünglich nur Dübel oder Dollen[1]) sind Verbindungselemente in der Holzverarbeitung. Sie werden in Massivholz und Holzwerkstoffen bei stumpfen Stößen und Gehrungsverbindungen von Korpen sowie bei glatten und profilierten Rahmeneck- und T-Stößen eingesetzt.[2][3]
Ausführungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Holzdübel gibt es in verschiedenen Ausführungen:
In der am häufigsten gebrauchten Form sind Dübel Stücke von glatten oder geriffelten Rundstäben. Fertig gibt es sie meist aus Buchenholz in unterschiedlichen Längen und Durchmessern mit bereits gefasten Enden oder als Meterstücke zum passenden Ablängen.[2] Sie werden in Bohrungen mit entsprechendem Durchmesser meist eingeleimt, wobei der Leim sich durch die Riffelung besser auf die gesamte Länge des Dübels verteilt. Bei Dübeln mit glatter Oberfläche wird der Leim beim Einsetzen in das Bohrloch abgestreift. Die Fase erleichtert das Einsetzen der Dübel.
Eine andere Form ist der Winkeldübel, der bei Gehrungsverbindungen eingesetzt werden kann. Er ist um 90° abgewinkelt, meist aus Lagenholz und geriffelt.[2]
Quelldübel eignen sich für Verbindungen mit hoher Zugfestigkeit. Sie haben Rillen (mitunter auch kreuzweise) und sind mechanisch verdichtet. Beim Einsetzen in das Bohrloch quellen sie bei Verwendung von wasserhaltigem Leim wieder auf. Dadurch entsteht ein erhöhter Anpressdruck und eine bessere Verzahnung.
Zur Herstellung von eigenen Dübeln, besonders aus hochwertigen Holzarten, gibt es Dübeleisen und Dübelspitzer[4]. Dübeleisen sind Stahlplatten mit Öffnungen in den gängigen Dübelgrößen, die beim Durchschlagen von Dübelrohlingen glatte oder geriffelte Dübel erzeugen. Mit Dübelspitzern wird anschließend die Fase geschnitten.
Holzdübel gibt es auch aus Kunststoff.
Holzdübel sind nach DIN 68150 genormt.[5]
Durchmesser [mm] | Länge [mm] | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
6 | 25 | 30 | 35 | 40 | |||||||
8 | 25 | 30 | 35 | 40 | 50 | ||||||
10 | 30 | 35 | 40 | 45 | 50 | 60 | |||||
12 | 35 | 40 | 45 | 50 | 60 | 80 | |||||
14 | 50 | 60 | 80 | 120 | 140 | 160 | |||||
16 | 60 | 80 | 120 | 140 | 160 | ||||||
18 | 80 | 120 | 140 | 160 | |||||||
20 | 60 | 120 | 160 |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 8. Juni 2024), S. 147: Dübel, Dollen.
- ↑ a b c Wolfgang Nutsch und andere: Fachkunde für Schreiner (12. Auflage), Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal 1980, S. 175, ISBN 3-8085-4011-7
- ↑ Wolfgang Nutsch: Handbuch der Konstruktion: Möbel und Einbauschränke (3. Auflage), Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart München 2003, S. 72–73, ISBN 3-421-03187-8
- ↑ Wolfgang Nutsch und andere: Fachkunde für Schreiner (12. Auflage), Verlag Europa-Lehrmittel, Wuppertal 1980, S. 252, ISBN 3-8085-4011-7
- ↑ Autorengemeinschaft: Holztechnik Fachkunde (25. Auflage), Verlag Europa-Lehrmittel, Haan–Gruiten 2019, Seite 222–223, ISBN 978-3-8085-4197-5