Hermann-Gieseler-Halle
Hermann-Gieseler-Halle
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Gieseler-Hölle | ||
Die Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg (2006) | ||
Frühere Namen | ||
Halle Land und Stadt (1922–1955) | ||
Daten | ||
Ort | Klaus-Miesner-Platz 2 39108 Magdeburg, Deutschland | |
Koordinaten | 52° 7′ 15,4″ N, 11° 36′ 31,9″ O | |
Baubeginn | 1921 | |
Eröffnung | 1922 | |
Renovierungen | 1955 | |
Oberfläche | Beton Parkett | |
Architekt | Bruno Taut Johannes Göderitz | |
Kapazität | ca. 2.000 Plätze | |
Heimspielbetrieb | ||
Veranstaltungen | ||
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Lage | ||
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Die Hermann-Gieseler-Halle ist eine Sporthalle im Stadtteil Stadtfeld Ost der Großstadt Magdeburg, Sachsen-Anhalt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hermann-Gieseler-Halle liegt im Südwesten des Stadtteils Stadtfeld Ost an der Wilhelm-Kobelt-Straße. Nahe der Halle verläuft in Nord-Süd-Richtung der Magdeburger Ring. Außerdem ist sie an den ÖPNV durch die Straßenbahnlinien 1 und 5 und die Stadtbuslinie 52 sowie die Regionalbuslinien 612 und 663 über die Haltestellen „Liebknechtstraße“ und „Hermann-Gieseler-Halle“ angebunden. Der Bahnhof Magdeburg-Sudenburg befindet sich in etwa einem Kilometer Entfernung. Neben diversen Masten und Schutzbügeln gibt es direkt an der Halle Fahrradabstellplätze für 21 Räder in Form von Bügelparkern und mehrere Flächen für Kraftfahrzeuge.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Halle am Klaus-Miesner-Platz ist das erste kommunale Bauwerk, das nach dem Ersten Weltkrieg im Stil des „Neuen Bauens“ errichtet wurde. Sie wurde ursprünglich als Viehmarkt- und Ausstellungshalle nach Plänen der Magdeburger Architekten Bruno Taut und Johannes Göderitz 1922 fertiggestellt und erhielt den Namen „Halle Land und Stadt“.
Das Bauwerk besteht aus einer Stahlbeton-Skelettkonstruktion, zu der acht flach gewölbte Bogenbinder gehören. Die Bogenbinder haben eine Stützweite von 35 Metern, und ihr Scheitelpunkt liegt bei zwölf Metern. Durch Horizontalverstrebungen hat die Decke eine kassettenförmige Gestalt. Ursprünglich erfolgte der Lichteinlass über ein durchgehendes Oberlicht im Scheitel der Bogenbinder und durch große Glasfenster an den Stirnseiten. Die Halle hat eine Länge von 75 Metern, ist 35 Meter breit und verfügt heute über etwa 2000 Sitzplätze.
Als 1955 das Gebäude in eine Sporthalle umgebaut wurde, beseitigte man das Oberlicht und fügte Fenster an den Längsseiten an. Auch die Giebelverglasung und der Eingangsbereich wurden umgestaltet. Da durch die neue Nutzung der alte Name nicht mehr passte, benannte der SED-dominierte Rat der Stadt die Halle nach dem relativ unbekannten Gewerkschaftsfunktionär Hermann Gieseler, der 1948 bei einem Arbeitsunfall in Magdeburg ums Leben gekommen war.
Die Hermann-Gieseler-Halle steht heute unter Denkmalschutz. 2013 wurde beschlossen, die Halle grundlegend zu sanieren und zu einer modernen Multifunktionshalle umzubauen. Wichtigste Umbauten sind feste Deckenkonstruktionen zum Beispiel für Basketballkörbe, die Erneuerung des Parkettbodens, ein kompletter Bandenumlauf, der Einbau einer ausreichenden Anzeigetechnik, eine fernsehtaugliche Beleuchtung, der Einbau eines Kraftraumes und eines Gymnastikraumes. Wegen des schlechten baulichen Zustandes wurde dieses Vorhaben allerdings nicht umgesetzt.[1]
2016 hatte die Stadt Magdeburg die Halle an einen Investor verkauft. Nach einem Stadtratsvotum im Jahr 2020, welcher das Baurecht ablehnte, laufen derzeit (Februar 2021) Verhandlungen zur Rückabwicklung des Verkaufs. Unabhängig von den Verhandlungen befindet sich ein Ersatzneubau an einem anderen Standort (Lorenzweg) in Bau.[2]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1957 bis hin zur Fertigstellung der Bördelandhalle (heute: GETEC Arena) 1997 war die Hermann-Gieseler-Halle Spielstätte des Handball-Erstligisten SC Magdeburg und war bekannt unter dem Spitznamen „Hermann-Gieseler-Hölle“, da in der Halle Meisterschaften und Europapokalsiege errungen wurden.[3] Neben dem SC Magdeburg wurde die Halle auch für viele Länderspiele genutzt. So war sie Austragungsort der Handball-Weltmeisterschaft der Männer 1958 und der Handball-Weltmeisterschaft der Männer 1974. Seit der Einweihung der Bördelandhalle wird die Gieselerhalle neben dem Schulsport auch von der 2. Mannschaft des SC Magdeburg, den SCM Youngsters, genutzt, welche bis 2011 in der 2. Handball-Bundesliga spielte. Durch eine Ligareform mussten sie aber in die 3. Liga zwangsabsteigen. Außerdem trugen die Otto Baskets ihre Heimspiele der ProB in der Sporthalle aus.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ute Bednarz (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen-Anhalt I, Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. #.
- Eckhart W. Peters (Hrsg.): Magdeburg. Architektur und Städtebau. Verlag Janos Stekovics, Magdeburg 2001, ISBN 3-929330-33-4, S. #.
- Olaf Gisbertz: Bruno Taut und Johannes Göderitz in Magdeburg. Architektur und Städtebau in der Weimarer Republik. (mit einem Vorwort von Tilmann Buddensieg) Gebr. Mann Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-7861-2318-7, S. #.
- Magdeburg und seine Umgebung (= Werte unserer Heimat. Band 19). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1973.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bald neuer Glanz für die Magdeburger Giese… In: volksstimme.de. Volksstimme, 29. Oktober 2013, abgerufen am 2. Oktober 2019.
- ↑ Katja Tessnow, Volksstimme Magdeburg: Schicksal der Gieselerhalle ist offen. Abgerufen am 26. Februar 2021.
- ↑ Handballhölle – vom Ascheplatz zur Champions League ( vom 21. Oktober 2014 im Internet Archive)