Herbert Grundmann (Buchhändler)
Herbert Grundmann (* 10. September 1913 in Lehe (Bremerhaven); † 27. November 1981 in Bonn) war ein deutscher Buchhändler, Verleger und Buch- und Musikwissenschaftler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundmanns Vater war der Kaufmann Otto Grundmann, ab 1919 Direktor der Viehmarktsbank der Unterweserstädte (Lehe, Bremerhaven, Geestemünde).
Herbert Grundmann besuchte die Oberrealschule in Lehe, die heutige Lessingschule. Nach dem Abitur (1932) absolvierte er eine Buchhändlerausbildung in Halle a/S. Neben seiner Berufstätigkeit studierte er 1932–1941 Philosophie, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik in Halle, München und Bonn. Nach zwei Jahren bei der Buchhandlung Hugendubel in München trat er 1938 in die traditionsreiche (umbenannte) Bonner Universitätsbuchhandlung H. Bouvier & Co. ein. Er wurde bald Gesellschafter. 1941 zur Wehrmacht eingezogen, widmete er sich 1945 dem Wiederaufbau des kriegszerstörten Betriebes. Im Jahr darauf ließ er die 1936 erloschene Verlagstätigkeit des Unternehmens wiederaufleben. Seit 1953 Alleininhaber, baute er das Unternehmen zu einer renommierten Verlagsbuchhandlung aus. 1972 in mehrere Sparten aufgeteilt, spezialisierte sie sich wie zuvor auf Literatur und Wissenschaft.
Grundmann nahm viele Ehrenämter wahr, vor allem im Börsenverein des Deutschen Buchhandels und als Mitbegründer und Vorstandsmitglied des Rheinisch-Westfälischen Verleger- und Buchhändlerverbandes. Sein 1956 verfasstes Buchhändlerisches Manifest wurde zur Grundlage der Londoner und Pariser Resolutionen der Internationalen Buchhändler-Vereinigung. Grundmann veröffentlichte zahlreiche Beiträge zu Buchhandel, Buchwissenschaft und Musikwissenschaft. Er trat auch als einfallsreicher Veranstalter und Ausleger musikalischer Werke hervor.
Sein Nachlass wird im Deutschen Buch- und Schriftmuseum in Leipzig verwahrt.[1]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich-Christoph-Perthes-Medaille des Deutschen Börsenvereins
- Ehrenring des Deutschen Sortimentsbuchhandels
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Verzeichnis von Grundmanns Veröffentlichungen, Vorträgen und Entwürfen findet sich in Bilanz (deutsches Wirtschaftsmagazin) (1982), S. 27–62.
- Zwischenbilanz, 1973.
- Bouvier 1828–1978 (Hrsg.). 1978.
- Buchhandel zwischen Geist und Kommerz. 1984
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Brockhaus Enzyklopädie, 19. Auflage.
- H. Grundmann zum 65. Geburtstag. Sonderteil des Börsenblatts 1978.
- Lexikon des gesamten Buchwesens, 2. Aufl., Bd. 3. Stuttgart 1991.
- Hartmut Bickelmann: Grundmann, August Otto Herbert, in ders. (Hrsg.): Bremerhavener Persönlichkeiten aus vier Jahrhunderten. Ein biographisches Lexikon, Zweite, erweiterte und korrigierte Auflage. Veröffentlichungen des Stadtarchivs Bremerhaven, Bd. 16, Bremerhaven 2003, ISBN 3-923851-25-1, S. 118–119.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Archivalien und Dokumente zur Buchgeschichte. Website der Deutschen Nationalbibliothek. Zugriff 19.07.2024.
Personendaten | |
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NAME | Grundmann, Herbert |
ALTERNATIVNAMEN | Grundmann, August Otto Herbert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Buchhändler, Verleger und Buch- und Musikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 10. September 1913 |
GEBURTSORT | Lehe (Bremerhaven) |
STERBEDATUM | 27. November 1981 |
STERBEORT | Bonn |