Heinrich Friedrich Plate

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Heinrich Friedrich Plate (geb. 29. Juni 1824 in Walsrode; gest. 24. Februar 1895 in Hamburg[1]) war ein deutscher Lithograf und Fotograf. Er besaß von 1858 bis 1880 ein Foto-Atelier in Hamburg am Jungfernstieg 6.

Rückseite einer Carte de Visite von Plate mit Abbildung der 1868 gewonnenen Medaille

Heinrich Friedrich Plate war ein Sohn des Oberlandes-Oeconomie-Commissairs Conrad Heinrich Plate (1800–1861) und seiner Ehefrau Johanne Henriette Sophie, geb. Meyer (1794–1837).[1]

Plate besuchte von 1840 bis 1842 die Polytechnische Schule in Hannover.[2] Anschließend war Plate bis 1847 Zögling des Rauhen Hauses in Hamburg, für das er ein kleines Festbuch mit lithographischen Arbeiten dekorierte, und für dessen Verlag er unter anderem zwei Stadtpläne von Hamburg und ein Blatt mit dem Titel: „Das Mecklenburgische Rettungshaus in Gehlsdorf“ lithographierte.[2] In den politisch bewegten Jahren 1847 und 1848 besuchte Plate die Akademie der Bildenden Künste in Wien.[2] Danach kehrte er nach Hamburg zurück, wo er ab 1849 mit Henry (Heinrich) Odendahl die lithographische Anstalt „Plate & Odendahl“ in der Gr. Johannisstraße 4 betrieb.[3] Odendahl war ebenso alt wie Plate und stammte aus Köln.[4] Am 31. Dezember 1851 beendeten Odendahl und Plate ihre Partnerschaft.[5] Plate setzte den Betrieb unter eigenem Namen fort. Im Oktober 1854 verlegte er die lithographische Anstalt in die Schauenburger Straße 13.[6]

Ab Oktober 1856 betrieb Plate mit Friedrich Wilhelm Sans ein am Jungfernstieg 6 bestehendes Daguerreotypie-Atelier, führte aber parallel dazu seinen Lithographie-Betrieb fort. Ein halbes Jahr später wurde die Partnerschaft mit Sans aufgelöst. Plate setzte den Betrieb allein fort. Am 13. Juni 1857 zeigte Plate die Leitung seines „Photographischen Ateliers“ durch Oscar Fielitz (1824–1859) an. Am 4. Juli 1857 bot Plate die Herstellung von Ambrotypien und Stereographien an. Fielitz verließ das Atelier nach weniger als einem Jahr.

Plate nahm Ende 1868 in Hamburg an der Dritten Ausstellung für photographische Arbeiten teil. Er war Ersatz-Mitglied der Ausstellungskommission. Für seine Porträts wurde er mit einer silbernen Medaille geehrt. Plate erhielt noch mehrere andere Auszeichnungen für seine fotografischen Arbeiten, darunter den 1. Preis des „Photographischen Vereins zu Hamburg“ und eine Silbermedaille nach der „Zweiten Ausstellung photographischer Arbeiten“, ebenfalls in Hamburg.

Am 8. September 1850 hatte Plate in Hamburg Elisabeth Petronella Streich (1827–1869) geheiratet.[7] Aus dieser Ehe gingen mehrere Kinder hervor. Elisabeth Petronella Plate starb 1869 im Kindbett nach der Geburt einer Tochter. Zu Plates Söhnen zählten die Fotografen Gustav Ferdinand (1854–1898)[8] und Alfred Wilhelm Amandus (1862–1931), die beide auswanderten. Alfred William Amandus Plate, der schon in seiner Jugend das Fotografenhandwerk von seinem Vater erlernt hatte, gründete das Fotoatelier Plâté & Co. in Colombo (Ceylon/Sri Lanka).[9]

Ab 1871 war Plate in zweiter Ehe mit Caroline Henriette Pieper verheiratet.[10]

Gegen Ende seines Lebens befand sich Plates Atelier in zentralerer Lage in den Großen Bleichen 46.

  • Wilhelm Weimar: Die Daguerreotypie in Hamburg 1839–1860. Ein Beitrag zur Geschichte der Photographie. 1. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XXXII. 1914, Veröffentlichungen des Hamburgischen Museums für Kunst und Gewerbe, Hamburg 1914, S. 32, 45, 46 (PDF, Biodiversity Heritage Library).
Commons: Heinrich Friedrich Plate – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Heinrich Friedrich Plate. In: RKD Research. RKD — Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis; (niederländisch).

Einzelnachweise

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  1. a b Standesamt Hamburg 02, 1895, Band I, Sterberegister-Eintrag Nr. 374 vom 25. Februar 1895 für Heinrich Friedrich Plate; Scan des Originals eingesehen auf ancestry.de am 27. November 2023.
  2. a b c E. S., „Plate, Heinrich Friedrich“, in: Ulrich Thieme, Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Band 27, „Piermaria–Ramsdell“, S. 139 (pk.edu.pl).
  3. Da es in der Literatur zu Verwechselungen kommt: Der Vorname von Plates Partner in „Plate & Odendahl“ lautete Henry oder Heinrich Joseph (Eintrag im Hamburgischen Adress-Buch für 1851: Odendahl, Henry, unter Firma Plate & Odendahl). Eine Partnerschaft mit Franz Odendahl, der am 12. April 1849 erstmals seine Tätigkeit als Daguerreotypist im Atelier in der Poststraße 4 angezeigt hatte, hat nie bestanden.
  4. Auswanderer aus Köln/O-Z. In: Altes Köln. Horst Reinhardt, 21. März 2021, abgerufen am 20. Februar 2024.
  5. Anzeige in: Hamburger Nachrichten. 31. Dezember 1851 S. [3]
  6. Anzeige: H.F. Plate. In: Hamburger Nachrichten. 3. November 1854, S. [4]; (Plate zeigt an, dass er seine „Lithographie und Steindruckerei“ verlegt habe und der Zettel mit dem Hinweis abgerissen worden sei.)
  7. Heiraths-Anzeigen. In: Hamburger Nachrichten. 10. September 1850, S.[3]
  8. Familien-Nachrichten. Gestorben. In: Hamburger Anzeiger für Hamburg-Altona. 15. Juni 1898, S. [5]
  9. Joachim K. Bautze: The photographic studios in Landscapes of Sri Lanka – Early photography in Ceylon, For the Museum für Asiatische Kunst and the Gesellschaft für indo-asiatische Kunst Berlin e.V. Museum für Asiatische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin, 2013, 23 Pages; Edited by Raffael Dedo Gadebusch, S. 26 (academia.edu).
  10. Heiratsregister Bremen, Eintrag Nr. 284/1871; Scan des Originals eingesehen auf ancestry.de am 27. November 2023.