Hawker Osprey

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Hawker Osprey
Hawker Osprey
Schwimmerausführung
Typ Doppeldecker, Aufklärer, Jagdflugzeug
Entwurfsland

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Hersteller Hawker Aircraft
Erstflug 1928
Indienststellung 1930
Produktionszeit

1932–1935

Stückzahl 138

Die Hawker Osprey war eine trägergestützte Version der Hawker Hart, die als Jagdflugzeug und Aufklärer eingesetzt wurde. Auch gab es Versionen als Schwimmerflugzeuge. Umgebaute Hart-Maschinen dienten 1930 als Prototypen. Das Flugzeug wurde für den Trägereinsatz und den Katapultstart verstärkt, hatte beiklappbare Flügel und zusätzliche Instrumente.

Ausschreibung eines schnellen Aufklärungsflugzeugs

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Für die britische Marineluftwaffe wurde mit der Ausschreibung O 22/26 ein schneller zweisitziger Aufklärer gesucht, der auch als Jagdflugzeug dienen konnte und einsitzige Jagdflugzeuge führen konnte. Vier Firmen bauten Prototypen zu dieser Ausschreibung, die als Triebwerk den V12-Motor Rolls-Royce Kestrel verwendeten. Fairey bewarb sich mit der Fleetwing, Blackburn Aircraft mit der Nautilus und Shorts mit der Guinard, die auch noch als Schwimmerflugzeug und zum Amphibienflugzeug mit Zentralschwimmer modifiziert wurde.[1]
Gewinner des Produktionsauftrags 19/30 wurde allerdings Hawker Aircraft Ltd. mit dem modifizierten Hart-Prototyp J9052.[2] Entsprechend dem 1927 modifizierten Bezeichnungssystem der britischen Streitkräfte erhielten Aufklärungs(jagd)flugzeuge der Royal Navy Namen mit dem Anfangsbuchstaben „O“.

Einsatz bei der britischen Flottenluftwaffe

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Die Osprey wurde von einem Rolls-Royce-Kestrel-II-Motor angetrieben und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h. Ihre Bewaffnung bestand aus einem starren 7,7-mm-Vickers-Maschinengewehr nach vorn und einem beweglichen 7,7-mm-Lewis-Maschinengewehr am hinteren Sitz. Die ersten Serienmaschinen vom Typ Osprey wurden an die Fleet Air Arm (FAA) 1932 ausgeliefert, die insgesamt 129 Maschinen erhielt. Zuerst wurde im Oktober 1932 der Flight 409 ausgerüstet[3], aus dem die Staffel 802 entstand. Im April 1933 hatten die Staffeln 802 und 800 neben neun einsitzigen Hawker Nimrod je drei Ospreys, die als Aufklärungs- und Navigationsmaschinen dienten.[4] Die Staffel 803 war eine reine Osprey-Staffel mit neun Maschinen.[5] 1934 kam mit No.801 noch eine gemischte Staffel hinzu, die ab Herbst 1936 dann auch eine reine Osprey-Staffel wurde.[6] Erst ab Ende 1938 erfolgte der Ersatz der Maschinen durch Blackburn Skua-Eindecker.
Die letzten Maschinen waren bis 1944 im Dienst und dienten während des Zweiten Weltkriegs als Schulflugzeuge für Marinepiloten.

Die FAA erhielt vier Versionen:

Osprey I
zweisitziger Aufklärer, angetrieben von einem 630 PS (470 kW) leistenden Rolls-Royce Kestrel IIMS; 37 gebaut (S16??-S16??, K2774 to K2790).
Die Träger-Maschinen kamen zu den Jagdstaffeln 800 (Courageous), 801 (Furious), 802 (Glorious), 803 (Eagle, dann Hermes). Im Mai 1939 wurden die letzten Maschinen auf den Trägern ersetzt.
Eine Osprey IV 1936 auf dem Katapult der Enterprise
Osprey II
zweisitziger Aufklärer, ebenfalls angetrieben von einem Rolls-Royce Kestrel IIMS, mit Schwimmern ausgerüstet; 14 gebaut.
Osprey III
zweisitziger Aufklärer, ebenfalls angetrieben von einem Rolls-Royce Kestrel IIMS, im oberen Steuerbord-Flügel ein Dinghy verpackt; 52 gebaut. (K3615 to K3653, K4322 to K4336 (54); K3914 to K3920 K3954 (8 IIIL)).
Osprey IV
zweisitziges Schwimmerflugzeug, angetrieben von einem 640 PS leistenden Rolls-Royce Kestrel V; 26 in 1935 gebaut (K5742 to K5767).

Die Schwimmerflugzeuge kamen auf verschiedenen Schiffen zum Einsatz, eines der ersten Schiffe war der Schwere Kreuzer HMS Sussex, dann Kreuzer der 2. Cruiser Squadron, aber letztlich fast alle Schiffe der Flotte. Als im Juli 1936 die Bordflugzeuge in (Catapult)Flights mit 700er-Nummern organisiert wurden, verfügten alle[7] außer dem Flight 702 für die Schlachtschiffe der Homefleet über Hawker Ospreys.[8] Allerdings erfolgte frühzeitig der Austausch gegen Supermarine Walrus-Flugboote oder die leichtere Fairey Seafox. Im Verlauf der Abessinienkrise 1936 flog der Flight 701 (Bordflugzeuge der Schlachtschiffe) mit ihren Osprey-Schwimmermaschinen Überwachungsflüge von Malta aus. Bis Juni 1938 wurden alle Osprey-Bordmaschinen auf den aktiven Schiffen der Royal Navy ausgetauscht.[9]

Die Hawker Osprey wurde von Hawkers, Kingston in Serie gebaut.

Abnahme der Hawker Osprey durch die RAF:[10]

Version 1931 1932 1933 1934 1935 Summe
Mk.I 20 17       37
Mk.III     8 46 14 68
Mk.IIIL       1   1
Mk.IV         26 26
Summe 20 17 8 47 40 132

Zusätzlich wurden zwei Ospreys 1935 an Portugal, vier 1934 und zwei 1936 an Schweden und eine Osprey 1936 an Spanien geliefert.

Einsätze bei anderen Nationen

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Eine schwedische Osprey startbereit auf dem Flugzeugkreuzer Gotland

Nur neun Ospreys wurden exportiert,

Schwedische Osprey
Die schwedische Luftwaffe kaufte sechs Ospreys, die dort die Bezeichnung S 9 erhielt.[11] Die schwedischen Maschinen erhielten bei Nydqvist och Holm in Lizenz gebaute 600-PS-Bristol-Mercury-Sternmotoren und konnten anstatt der Schwimmer mit einem Landfahrwerk ausgerüstet werden. Sie waren für den Flugzeugkreuzer Gotland bestimmt, der allerdings auch mehr dieser Maschinen hätte an Bord nehmen können, für die aber die Mittel fehlten. 1944 wurden die Gotland zu einem Flak-Kreuzer umgebaut, da kein Ersatz für die veralteten Maschinen zur Verfügung stand und auch erhebliche Umbauten verursacht hätte. Drei der schwedischen Ospreys wurden zu Schleppflugzeugen für Luftziele umgebaut.
Portugiesische Osprey
Zwei Maschinen vom Typ Osprey III wurden für Portugal gebaut und 1935 mit Kestrel-IIMS-Motoren geliefert.[11] Sie waren für die aus Großbritannien gelieferten Kolonial-Avisos der Afonso-de-Albuquerque-Klasse vorgesehen, kamen dann aber als Schwimmerflugzeuge nach Macau; die Kolonialverwaltung soll weitere Maschinen beschafft haben.
Spanische Osprey
Die republikanische spanische Luftwaffe erhielt ebenfalls eine Osprey, die von einem Hispano-Suiza 12Xbrs-Motor angetrieben wurde.

Technische Daten

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Kenngröße Osprey I S 9 Osprey
Besatzung 2 (Pilot und Funker/Bordschütze)
Länge 8,94 m 9,64 m
Spannweite 11,28 m
Höhe 3,17 m
Flügelfläche 31,5 m²
Leermasse 1545 kg 1850 kg
Startmasse 2245 kg 2450 kg
Höchstgeschwindigkeit 270 km/h 230 km/h
Reichweite 520 km  km
Dienstgipfelhöhe 7165 m m
Triebwerk 12-Zylinder-V-Motor Rolls-Royce Kestrel IIMS, 630 PS (ca. 460 kW) 9-Zylinder-Sternmotor Nydqvist och Holm Mercury, 600 PS (ca. 440 kW)
Bewaffnung 1 starres / 1 bewegliches MG
  • Mikael Forslund: Katapultflygplanet S 9 Hawker Osprey och flygplankryssaren Gotland. M. Forslund produktion, Falun 2000, ISBN 91-630-8037-0.
  • Peter Lewis: The Britisch Fighter since 1912. Sixty-seven Years of Design and Development. 4th edition. Putnam, London 1979, ISBN 0-370-10049-2.
  • Ray Sturtivant: The Squadrons of the Fleet Air Arm. Air-Britain, Tonbridge 1984, ISBN 0-85130-120-7.
Commons: Hawker Osprey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lewis, S. 191 ff.
  2. Lewis, S. 193
  3. Sturtivant, S. 467
  4. Sturtivant, S. 167ff., S. 155ff.
  5. Sturtivant, S. 173f.
  6. Sturtivant, S. 161, 164.
  7. 701 (1.BattleSq,MM), 711 (1. CruiserSq.,MM), 712 (2. CS, HF), 713 (3. CS, MM), 714 (4. CS, EInd.), 715 (5. CS,ChSt.), 716 (6. CS, SAfr.), 718 (8. CS, Am/WInd.)
  8. Sturtivant, S. 25–29, S. 41–46.
  9. Sturtivant, S. 25–46.
  10. Halley, James J.: The K File. The Royal Air Force of the 1930s, Tunbridge Wells, 1995, S. 286 ff.; Air Britain: Aeromilitaria 1980/4: The S Series, S. 103 ff.
  11. a b Wixley Air Enthusiast January/February 2002, S. 63.