Hastelloy

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Hastelloy ist der Markenname einer Nickelbasislegierung der Firma Haynes International, Inc. Die damit bezeichnete Gruppe von Werkstoffen ist gegen viele aggressive Chemikalien beständig.[1]

Typen von Hastelloy B-2
Typ Werkstoffnummer EN Kurzname
Hastelloy B 2.4617 NiMo28
Hastelloy B-2 2.4617 NiMo28
Hastelloy B-3 2.4600 NiMo29Cr

Die Hastelloy-B-Legierungen zählen zur Gruppe der hochkorrosionsbeständigen Nickel-Molybdän-Legierungen.[2] Hastelloy B enthält 26 bis 30 % Molybdän.[3][4]

Diese Werkstoffe zeichnen sich durch sehr gute Beständigkeit aus, z. B. in Salzsäure im gesamten Konzentrations- und Temperaturbereich.[2]

Physikalische Eigenschaften von Hastelloy B-2[4]
Eigenschaft Temperatur in °C
0 100 200 300 400 500 600
Dichte in kg/m3 9217
Elektrischer Widerstand in µΩ·m 1,37 1,38 1,38 1,39 1,39 1,41 1,46
Wärmeleitfähigkeit in W/(m·K) 11,1 12,2 13,4 14,6 16,0 17,3 18,7
Spez. Wärmekapazität in kJ/(kg·K) 0,373 0,389 0,406 0,423 0,431 0,444 0,456

Hastelloy C wurde ursprünglich als Werkstoff für Antriebsdüsen von Düsentriebwerken entwickelt. Die sehr gute Temperaturbeständigkeit führte aber auch zur Verwendung in anderen Bereichen der Technik. Diese Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen zeichnen sich durch hervorragende Beständigkeit in oxidierenden und reduzierenden Medien, auch bei erhöhten Temperaturen aus. Die Legierung CX2M [Hastelloy C-22] bietet gute Beständigkeit gegen nasse Medien, z. B. Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Chlorgas, Säuregemische aus Schwefelsäure und oxidierenden Säuren mit Chloridionen. Besonderes Merkmal dieser Legierung ist ihre hohe Beständigkeit gegen Spalt-, Loch- und Spannungsrisskorrosion bei erhöhten Temperaturen unter oxidierenden und reduzierenden Bedingungen.[2]

Hastelloy C-276

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Hastelloy C-276 ist eine Nickel-Molybdän-Chrom-Legierung mit sehr guter Korrosionsbeständigkeit.[5]

Hastelloy G ist eine besonders gegen Phosphorsäure korrosionsbeständige Legierung (G-30) und ist deshalb gut einsetzbar bei Dünger-Herstellungsanlagen.[6][7]

Hastelloy X ist eine Legierung aus Nickel, Molybdän, Chrom, Eisen und weiteren Elementen. Es kommt primär in der Herstellung von Schmelzöfen zur Anwendung, da es extrem hitzebeständig ist. Es ist gut schweißbar.[8]

Häufige Verwendung findet Hastelloy zum Beispiel in Reaktoren, Rohrleitungen und Ventilen der chemischen und pharmazeutischen Industrie oder in Druckbehältern in Kernkraftwerken. Alternativen im Chemieanlagenbau bieten neben anderen Nickelbasislegierungen auch Stahl- oder GFK-Bauteile, die mit einer chemisch beständigen Auskleidung z. B. aus Perfluoralkoxylalkan (PFA), versehen sind.

  • Hastelloy B-3 alloy. Haynes International, abgerufen am 5. Januar 2010 (Informationsbroschüre;Englisch; PDF-Datei; 109 kB).

Einzelnachweise

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  1. Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 3: H–L. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1983, ISBN 3-440-04513-7, S. 1640.
  2. a b c Kuhn-Edelstahl. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Januar 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kuhn-edelstahl.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Daniel S. Christen: Praxiswissen der chemischen Verfahrenstechnik: Handbuch für Chemiker und Verfahrensingenieure. Springer DE, 2005, ISBN 3-540-40322-1, S. 102 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Hastelloy B and B-2 TECHNICAL DATA (Memento vom 18. Dezember 2010 im Internet Archive) www.hightempmetals.com, abgerufen am 5. Januar 2010.
  5. Hastelloy C-276 auf haynesintl.com (Memento vom 18. Februar 2015 im Internet Archive) in Englisch.
  6. Hastelloy G-30 auf haynesintl.com (Memento vom 11. Februar 2015 im Internet Archive) in Englisch.
  7. Hastelloy G-30 auf ulbrich.com in Englisch.
  8. Hastelloy X auf hightempmetals.com in Englisch.