Hans Krüger (Widerstandskämpfer)
Hans Krüger (* 5. Juni 1904 in Berlin; † 27. November 1944 im Zuchthaus Brandenburg) war ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hans Krüger wohnte in Lichtenberg, Ortsteil Rummelsburg, in der Türrschmidtstraße 38. Der parteilose Schlosser und Mechaniker arbeitete bei den Deutschen Telefon-Werken in Neukölln. Als er unter Verwandten und Freunden Äußerungen gegen das NS-Regime wagte, wurde er denunziert und am 8. Mai 1944 vom Kammergericht Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Volksgerichtshof hob das Urteil auf und wandelte es in ein Todesurteil um; das Urteil wurde am 27. November 1944 im Zuchthaus Brandenburg vollstreckt.
Nach der Hinrichtung wurde sein Leichnam im Krematorium Brandenburg verbrannt. Im Jahr 1946 wurden zahlreiche Urnen mit der Asche von in der Zeit des Nationalsozialismus hingerichteten Widerstandskämpfern aus den damaligen Berliner Bezirken Lichtenberg, Kreuzberg und Prenzlauer Berg auf den Zentralfriedhof Friedrichsfelde überführt, von denen besonders viele im Zuchthaus Brandenburg-Görden enthauptet worden waren. Ihre sterblichen Überreste fanden schließlich in der 1951 eingeweihten Gedenkstätte der Sozialisten (Urnensammelgrab bei der großen Porphyr-Gedenktafel auf der rechten Seite der Ringmauer) ihren endgültigen Platz. Neben Hans Krüger[1] erhielten auf diese Weise auch viele andere Widerstandskämpfer eine würdige Grabstätte und einen Gedenkort.[2]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- An seinem ehemaligen Wohnhaus in der Türrschmidtstraße 38 befindet sich eine Gedenktafel.[3]
- Am 7. Mai 2010 wurde auf dem Nöldnerplatz in Berlin-Rummelsburg eine Gedenkstele enthüllt, die an den Widerstand im Rummelsburger Kiez gegen den Nationalsozialismus erinnert. Neben Krüger werden auch die folgenden Mitkämpfer namentlich geehrt: Erwin Nöldner, Wilhelm Martinke (* 12. Oktober 1909 in Berlin; † 31. Januar 1945 im Zuchthaus Sonnenburg erschossen), Walter Riedel (1893–1939) sowie Käthe und Felix Tucholla.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Luise Kraushaar et al.: Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biografien und Briefe. Band 2, Dietz-Verlag: Berlin 1970.
- Gedenk- und Erinnerungsstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Lichtenberg, Dietz-Verlag: Berlin 1973.
- Hans Maur: Gedenkstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Lichtenberg, Dietz-Verlag: Berlin 1970.
- Martin Schönfeld: Gedenktafeln in Ost-Berlin, Dietz-Verlag: Berlin 1970.
- Amtsblatt Nr. 31/2002 vom 5. Juli 2002.
- Hans-Joachim Fieber (Hrsg.): Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Band VIII. trafo-Verlag: Berlin 2004, ISBN 3-89626-358-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeitreise durch Rummelsburg
- Widerstandskämpfer/innen gegen den Nationalsozialismus in Berlin-Lichtenberg
- Berliner Widerstand gegen das NS-Regime: Namen mit K ( vom 21. Mai 2005 im Internet Archive)
- Friedpark: Gedenkstätte zum Rummelsburger Arbeiterwiderstand
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe die Aufzählung von Hans Krüger unter den im Urnensammelgrab vor der großen Namenstafel der Gedenkstätte der Sozialisten bestatteten Personen im Abschnitt "Archiv: Gedenktage 2005–2022" auf www.sozialistenfriedhof.de
- ↑ Joachim Hoffmann: Berlin-Friedrichsfelde. Ein deutscher Nationalfriedhof. Das Neue Berlin, Berlin 2001, ISBN 3-360-00959-2, S. 168.
- ↑ Luise Berlin: Dokumentation der Gedenktafel zu Hans Krüger; abgerufen am 4. Juli 2012
- ↑ Gedenkstein erinnert an Rummelsburger Arbeiterwiderstand, Pressemitteilung des BA Lichtenberg vom 26. April 2010; abgerufen am 4. Juli 2012 ( des vom 28. September 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Krüger, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 5. Juni 1904 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 27. November 1944 |