Bentorf

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Bentorf
Gemeinde Kalletal
Koordinaten: 52° 8′ N, 8° 55′ OKoordinaten: 52° 8′ 6″ N, 8° 54′ 55″ O
Höhe: 173 m ü. NHN
Fläche: 6,13 km²
Einwohner: 940 (März 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 153 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 32689
Vorwahl: 05264
Karte
Lage in Kalletal
Bild von Bentorf

Bentorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Kalletal im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe in Deutschland.

Die Ortschaft Bentorf befindet sich im Weserbergland und grenzt im Nordwesten und Westen an die Stadt Vlotho im Kreis Herford, im Süden an die Ortschaft Harkemissen, die mit zum Ortsteil Bentorf gehört, im Osten an Hohenhausen und im Norden an Kalldorf.

Durch den Ort fließt der Bentorfer Bach, der bei Dalbke in die Westernkalle mündet. An der Gemeindegrenze zu Vlotho liegt der 225 m hohe Lichtensberg. Hier befinden sich teilweise ausgedehnte und tiefe Erdfälle, in denen sich anders als in den benachbarten im Vlothoer Ortsteil Valdorf keine Torfmoorvorkommen bildeten.[2] Der höchste Punkt des Ortes befindet sich mit 249,3 m ü. NHN im nördlich vom Lichtensberg liegenden Bentorfer Holz, der mit 154,4 m ü. NHN im Tal des Bentorfer Baches am südöstlichen Dorfausgang.

Durch archäologische Funde kann bereits für das 11. bis 12. Jahrhundert eine Besiedelung im Umfeld von Bentorf nachgewiesen werden.[3][4]

Ein Ort Bentorpe wird 1359 im sogenannten Callentorper Lehnsbrief erwähnt.

20. Jahrhundert

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Bis Ende 1968 war Bentorf eine selbständige Gemeinde. Seit dem 1. Januar 1969 gehört sie zusammen mit den umliegenden lippischen Dörfern zur neu gegründeten Gemeinde Kalletal.[5]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1860 1939 1962
Einwohner[6] 710 737 833

Neben der Ersterwähnung als Bentorpe (1359) sind im Laufe der Jahrhunderte folgende, weitere Versionen belegt: Beynctorpe (1363), Beyntrup (1488), Bentorpe (um 1500), Bentroppe (1535), Bentorff (1536), Bentrup (1545), Bentrup (1562), Bentrup (1572), Bentorp (1590), Bentorff (1618), Bentorff (1620) sowie Bentorf (um 1721).

Im 18. Jahrhundert wurde der Name mit Bentorf festgelegt, um Verwechslungen mit Bentrup zu vermeiden. Das wurde im damaligen Amt Varenholz bei allen Ortsnamen mit der Endung -torpe/-torp so gehandhabt. Der Name sei von Benno, also Bennos Dorf (Otto Preuß) abgeleitet, der lippische Heimatforscher Wilhelm Süvern deutet den Namen als das Dorf auf dem Bente, was eine sumpfige Fläche meint. Die aktuelle Ortsnamenforschung sieht dagegen die Bedeutung als Siedlung der Leute, Angehörige des Bēio, wobei letzteres mit dem Volksnamen Beiur/Baier verbunden wird.[7]

Kirchlich gehört Bentorf gemeinsam mit den Ortschaften Harkemissen, Echternhagen, Eichholz und Westorf zum Pfarrbezirk II der evangelisch-reformierten Kirche zu Hohenhausen. Das Gemeindezentrum mit Kirche und Gemeindehaus liegt in Hohenhausen. Bentorf und Harkemissen benutzen das Bentorfer Gemeindehaus, hier befindet sich auch der von beiden Ortschaften genutzte kirchliche Friedhof.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Landwirtschaft dominiert. Die in Bentorf mit Förderung durch die Volksbank Nordlippe 2005 gebaute Biogasanlage kann mit ihrem Blockheizkraftwerk eine am Bedarf von 600 Haushalten orientierte Elektrische Leistung produzieren.[8] Gewerbebetriebe gibt es im Ort nur wenige, das Gasthaus Bentorfer Krug war früher in der weiteren Umgebung als ein Treffpunkt für Viehhändler bekannt.

Durch Bentorf verläuft die Landesstraße 861, welche die Bundesstraße 514 mit der Bundesstraße 238 verbindet.

Bentorfer Mühle 2020
Windmühle und Windkraftanlage vom Vlothoer Winterberg aus gesehen. (2007)

Sehenswürdigkeiten

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Die Windmühle Bentorf in der Nähe der 2001 errichteten weithin sichtbaren Windkraftanlage wird gemeinsam von der Inhaberfamilie Brink und dem Museumsverein Kalletal als Touristikziel betrieben. Die 1889 gebaute Mühle steht seit 1939 als technisches Denkmal unter Denkmalschutz, 2009 wurde das Flügelkreuz erneuert. Im Touristikangebot hebt die Gemeinde Kalletal Bentorfs alten Dorfkern mit seinen Fachwerk- und Bruchsteinhäusern hervor.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Brinks Mühle mit Teilnahme am Deutschen Mühlentag (Pfingstmontag)

Der SV Bentorf von 1921 e.V als örtlicher Sportverein für Fußball und Breitensport wurde 2015 im Bereich Fußball mit dem benachbarten TSG Hohenhausen zur Spielgemeinschaft „SG Bentorf-Hohenhausen“ vereinigt. Beim SV Bentorf bestehen aktuell noch zwei Korbballmannschaften sowie eine Turngruppe.

Persönlichkeiten

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  • Geschichtswerkstatt Exter: Spurensuche XII: Linnenbeeke bis Bentorf (= Reihe Beiträge zur Ortsgeschichte). 2004, ISSN 1619-7828.
  • Lippe im Dritten Reich. Dokumentationsstelle regionale Kultur- und Schulgeschichte, Fakultät für Pädagogik, Uni Bielefeld. Topp Möller, Detmold 1984.
  • Heinrich Hanke: Das ewige Wandern (Roman aus dem Zieglerleben). Lippischer Heimatbund in Detmold (Lippische Heimatbücher), ISBN 978-3-926311-07-8.
  • Heinrich Hanke: Pünjeshagen Vertellsel up lippsk Platt. 1. A. 1963, Lippischer Heimatbund in Detmold (Lippische Heimatbücher), 2. A. 1976, bearbeitet von Wilhelm Süvern.
  • Wilhelm Süvern: Hennak Hanke Sein Leben und Werk. (Biographie) Lippischer Heimatbund in Detmold, Detmold 1976.
  • Walter Otto: Quer durch die Gemarkung Bentorf. 2009 (176 Seiten u. zahlreiche Ablichtungen).
Commons: Bentorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ortschaften. In: Gemeinde Kalletal. Abgerufen am 27. Oktober 2024.
  2. Erdfall / Kalletal - Bentorf. In: Lipperland.de. Abgerufen am 27. Oktober 2024 (deutsch).
  3. Guido Nockemann: Älter als erwartet - neue Siedlungsspuren des Mittelalters bei Kalletal-Bentorf. Archäologie in Westfalen-Lippe 2009, S. 68–71, ISSN 2191-1207 (PDF)
  4. Fundabbildung bei Museum-digital.de [1] (PDF)
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 67.
  6. Werner Kuhlemann: Die 70 Landgemeinden. In: Herbert Stalling AG in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung (Hrsg.): Landkreis Lemgo - Landschaft, Geschichte, Wirtschaft. Wirtschaftsverlag, Oldenburg (Oldb) 1963, S. 346.
  7. Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe. (= Westfälisches Ortsnamenbuch Band 2). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 62. (PDF)
  8. Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen 1/2008@1@2Vorlage:Toter Link/www.rwgv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF 5,1 MB)
  9. Heinrich Hennak Hanke im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren
  10. Gustav Hackemack im Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren