Guteborn
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 25′ N, 13° 56′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oberspreewald-Lausitz | |
Amt: | Ruhland | |
Höhe: | 114 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,69 km2 | |
Einwohner: | 520 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01945 | |
Vorwahl: | 035752 | |
Kfz-Kennzeichen: | OSL, CA, SFB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 66 120 | |
LOCODE: | DE GQN | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 84 01945 Guteborn | |
Website: | www.amt-ruhland.de | |
Bürgermeister: | Ralf Pavlik | |
Lage der Gemeinde Guteborn im Landkreis Oberspreewald-Lausitz | ||
Guteborn (sorbisch Wudwor[2]) ist eine Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden des Landes Brandenburg und Teil des Amtes Ruhland.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde befindet sich in der Oberlausitz und ist ein von der Landwirtschaft geprägtes Dorf.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gemeinde gehört der Wohnplatz Sorgenteich.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname Guteborn wird auf die Bezeichnung eines idyllisch gelegenen Weihers zurückgeführt, der von einer unsichtbaren Quelle (Born) gespeist wird.
Der Ort, ein typisches Straßenangerdorf, wurde im Jahre 1349 das erste Mal schriftlich erwähnt. Zunächst gehörte der Ort zur Standesherrschaft Ruhland. Nach deren Zerfall bildete sich in Guteborn ein Erbrittergut heraus. Im Jahr 1575 wurde erstmals ein Schloss erwähnt. Dieses wurde im Laufe der Jahrhunderte zu einer den Ort prägenden Schlossanlage mit einem Park ausgebaut. Am 13. November 1918 dankte auf Schloss Guteborn König Friedrich August III. von Sachsen ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss nicht zuletzt aus ideologischen Gründen beseitigt. Die Stallgebäude des Schlosses wurden fortan von einer LPG genutzt. Trotz des Abrisses blieben einige bauliche und landschaftliche Reste der Schlossanlage, wie Schmiede, Ställe, Kapelle und Teiche, erhalten.
Guteborn gehörte seit 1816 zum Kreis Hoyerswerda in der preußischen Provinz Schlesien. Da der Landkreis westlich der Oder-Neiße-Linie lag, wurde er 1945 Teil der sowjetischen Besatzungszone und in das Land Sachsen eingegliedert. Im Jahr 1952 kam Guteborn zum neugegründeten Kreis Senftenberg im DDR-Bezirk Cottbus (1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Am 19. Mai 1974 wurde Guteborn nach Schwarzbach eingemeindet. Am 6. Mai 1990 wurde der Ort wieder zu einer selbstständigen Gemeinde.[4] Am 13. März 2012 wurde der Wohnplatz Sorgenteich aus der Stadt Ruhland nach Guteborn umgegliedert.[5]
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Guteborn besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 70,5 % zu folgendem Ergebnis:[9]
Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Wählergemeinschaft Guteborn | 100 % | 8 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998–2019: Detlef Ritter (Einzelbewerber)[10]
- seit 2019: Ralf Pavlik (Wählergemeinschaft Guteborn)
Pavlik wurde bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidaten mit 86,1 % der Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Denkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Guteborn und in der Liste der Bodendenkmale in Guteborn stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmäler. An das 1948[13] gesprengte Schloss erinnern die Schlosskapelle, der Schlossteich und Reste des Schlossparks sowie der jetzige Landschaftspark.
Auf dem Dorfanger stehen ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, ein Bismarckstein aus dem Jahr 1915 sowie ein Brunnen.
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Bismarckstein
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Schlossteich
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Schlosskapelle
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Gefallenendenkmal
Geschützte Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Liste der Naturdenkmale in Guteborn erfasst die besonders geschützten Einzelobjekte. Erwähnenswert sind auch der namensgebende „Gute Born“ östlich und eine weitere Quelle („Kühler Born“) südlich des Schlossteichs sowie den Ort umgebende Schutzgebiete.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kinder- und Fischerfest jährlich am Sonnabend und Sonntag zu Pfingsten am Schlossteich, ausgerichtet vom Verein Angel und Freizeit 1985 Guteborn[14][15]
- Diavorträge zur Geschichte[16] und geführte Wanderungen[17][18][19] organisiert der Verein Quellengemeinschaft Guteborn (landläufig auch Quellenverein genannt).
- Kinder- und Heimatfest im Juli am Schlossteich mit einem Märchen-Theaterspiel, ebenfalls ausgerichtet von der Quellengemeinschaft Guteborn[20]
- am letzten Juli-Wochenende ein Fußballfest oder Sportfest, ausgerichtet vom FSV 1920 Guteborn[21]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Guteborn liegt an der Landesstraße L 27 zwischen Ruhland und Grünewald. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Ruhland an der A 13 Berlin–Dresden. Im nahe gelegenen Schwarzheide befindet sich ein Verkehrslandeflugplatz der Kategorie II.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1906 wurde in Guteborn in der Ortsmitte eine Schule gebaut. Das Gebäude war ein Backsteinbau. Im Jahr 1958 wurde ein sogenanntes Schulkombinat gemeinsam mit Schwarzbach, Hermsdorf und Lipsa gebildet und bis zum Jahr 1967 am Ortsrand ein neues Schulgebäude errichtet, das den Namen des sowjetischen Kosmonauten German Titow erhielt. Diese Polytechnische Oberschule wurde 1990 nach der politischen Wende zu einer Gesamtschule. Aufgrund des Rückgangs der Schülerzahl wurde die Gesamtschule im Jahre 1992 in eine Grundschule umgewandelt, die noch heute existiert. Das Schulgebäude wurde von 2006 bis 2008 für etwa eine Million Euro durch das Amt Ruhland saniert, dabei wurde das Gebäude um einen Anbau erweitert.[22][23]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Robert Immanuel Berger (1805–1884), evangelischer Pfarrer und Schriftsteller, 1831 bis 1837 Kapellprediger für Guteborn[24]
- Gabriele Meinel (* 1956), Mittel- und Langstreckenläuferin, in Guteborn geboren
- Gabriele Theiss (* 1959), Politikerin (SPD), Abgeordnete im Landtag Brandenburg, in Guteborn geboren
- Hartmut Handschak (* 1961), Politiker (parteilos), Landrat des Saalekreises, in Guteborn geboren
- Steffen Ziegert (* 1963), Heimatforscher, lebte in Guteborn[25]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kluge: Guteborn. in: Scholz: Heimatbuch des Kreises Hoyerswerda. Verlag Ziehlke, Bad Liebenwerda 1925, S. 266–270 (Digitalisat)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Die Statistik der Lausitzer Sorben (1886), Sorbisches Institut e. V., abgerufen am 26. April 2023
- ↑ Gemeinde Guteborn. Serviceportal Brandenburg, abgerufen am 24. Juli 2024.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 17. Juni 2020.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 18–21
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz ( vom 19. April 2018 im Internet Archive), aufgerufen am 15. April 2019
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Torsten Richter (trt1): Guteborner spazieren in ihre Vergangenheit in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senstenberg, 29. September 2014, abgerufen am 10. Mai 2018
- ↑ (red/cw): Guteborn feiert am Schlossteich das 18. Kinder- und Fischerfest in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 10. Juni 2011; abgerufen am 30. September 2017
- ↑ (red/mf): Termine: Fischerfest: Zum 23. Kinder- und Fischerfest lädt Guteborn am Sonnabend und Sonntag an den Schlossteich ein in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 13. Mai 2016; abgerufen am 30. September 2017
- ↑ (red.): Vortrag: Das Leben in der Herrschaft Guteborn Guteborn. Zu einem Vortrag zur Geschichte und zum Schloss von Guteborn lädt am heutigen Sonnabend die Quellengemeinschaft des Ortes ein in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 26. September 2009; abgerufen am 27. Mai 2017
- ↑ Annett Pavlik: Auf dem Drahtesel durch die Guteborner Flur in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 19. Oktober 2007; abgerufen am 30. September 2017
- ↑ Torsten Richter(trt1): Glassand stehlen lohnt sich nicht in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 21. September 2011; abgerufen am 30. September 2017
- ↑ (red/br): Termine: Eine geführte Radwanderung mit Klaus Gruszynski vom Naturschutzbund Senftenberg beginnt morgen um 9 Uhr an der Kaupe in Guteborn in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 20. Mai 2016; abgerufen am 30. September 2017
- ↑ (red/br): In Guteborn beginnt heute das Kinder- und Heimatfest in: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 1. Juli 2016; abgerufen am 30. September 2017
- ↑ FSV 1920 Guteborn: Vergangene Veranstaltungen Termine auf der Internet-Seite des FSV 1920 Guteborn, abgerufen am 3. Oktober 2017
- ↑ Drei tolle Tage zum Schulgeburtstag. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 4. September 2008
- ↑ Guteborner Schuljubiläum ist nachträglich. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 6. September 2008
- ↑ Oberpf. Dahlmann: Aus dem Jahrbuch der Gemeinde Ruhland f. 1906, Bl. 3 (Liste der Archidiakonen und Subdiakonen, die zugleich Kapellenprediger in Guteborn waren)
- ↑ Vortrag. Das Leben in der Herrschaft Guteborn. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 26. September 2009
Torsten Richter: Vorträge und Exkursionen in Ortrands Heimatverein. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 15. Januar 2011
Steffen Ziegert: Familie Schönburg-Waldenburg – die Herrschaft von Guteborn, Selbstverlag